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»Meine Schlüssel.«

»Ich habe sie genommen, während wir dir den Verband angelegt haben. Ich habe vergessen ... Als sie ... Sie hat mich einfach angegriffen, Johnny. Ich konnte nicht... O Gott, was soll sie jetzt tun?«

Er schüttelte den Kopf. »Wenn sie es so weit schafft ... naja, dann ist sie ziemlich nah an der Straße. Sie kann ein Auto stoppen. Solange sie nicht bei jemandem aus Barlow einsteigt...«

»Sie hat keine Chance.«

»Doch. Ihre Chancen stehen genauso gut wie ...« Er be­endete den Satz nicht.

»Wie unsere«, tat es Neala für ihn.

»Gehen wir wieder hinein.«

Neala knöpfte ihre Hose zu. Johnny hatte Mühe, mit dem Schürhaken als Stock auf die Beine zu kommen. Neala half ihm auf. Er stützte sich auf sie und zusammen bahnten sie sich langsam den Weg zur Vorderseite der Hütte.

Als Neala die Tür schloss, ertönte in der Ferne ein Schuss.

Ihr Blick begegnete jenem Johnnys.

Er schwieg. 

KAPITEL 33

Lander vernahm einen fernen Donnerschlag, der über die Wipfel hallte.

»Du Donner, schmetternd!«, rief er. »Schlag flach das mächtige Rund der Welt; zerbrich die Formen der Natur!«

Er streckte die Hände aus, um den Regen zu fühlen, spürte jedoch keinen. Lander neigte den Kopf zurück und spähte in den Himmel. Durch die Bäume zeichneten sich nur verein­zelte Flecken davon ab, doch die strotzten vor funkelnden Sternen.

Wenn es kein Donner gewesen war, dann vielleicht eine Schusswaffe. Er könnte eine Schusswaffe gebrauchen.

Zwar nicht halb so vergnüglich, wie sie mit Messer oder Axt zu erschlagen, aber praktisch. Er könnte die Schurken aus dem Hinterhalt erlegen!

Und sie verschlingen!

Wie seine Freundin, La Belle Dame.

Lander ging in Richtung des Schusses los und grinste, als er sich erinnerte. Oh, er hatte Stunden mit ihr verbracht. Er hatte sie erforscht, sie erkundet, sie zerlegt, sie gekostet. Was für ein seltenes Vergnügen!

Sein Körper war immer noch dunkel von ihrem Blut. Er hatte darin gebadet, es in jeden Zoll seiner Haut gerieben, den er erreichen konnte, dann hatte er sich auf ihren aufein­andergetürmten Organen herumgerollt, um seinen Rücken zu färben. Als er am Bach getrunken hatte, war er vorsichtig gewesen, um so wenig wie möglich davon abzuwaschen.

Als er sich nun betrachtete, stellte er fest, dass er so finster wie die Nacht aussah.

Ein Schatten, der sich durch andere Schatten bewegte.

Er huschte von Baum zu Baum, hielt häufig inne, um auf ungewöhnliche Geräusche zu lauschen und den Blick suchend durch die Dunkelheit wandern zu lassen. Lander schien allein zu sein. Sofern sich andere in der Nähe aufhiel­ten, schlichen sie sich lautlos durch die Düsternis.

Sollten sie sich nur zeigen.

Ich werde sie erlegen.

»Schau! Welch einzigartige Nacht«, murmelte er.

Vor ihm bewegte sich der Boden. Er erstarrte. Lander wagte nicht zu atmen, während er beobachtete, wie das Geflecht von Laub und Zweigen von der Erde aufstieg, als erhöbe sich ein gewaltiges Tier aus seinem Grab. Geröll kullerte von der wachsenden Erhebung. Ein riesiger Schädel tauchte auf. Langsam drehte er sich Lander zu.

Ein Aufschrei des Grauens entrang sich seiner Kehle, und er ergriff die Flucht, raste an der zitternden Erhebung vor­bei.

Als er durch die Dunkelheit rannte, hörte er hinter sich schwere, stapfende Schritte. Er schaute zurück und sog scharf die Luft ein.

Was ist das?

Oh, er hätte es nicht aufstehen lassen sollen! Er hätte sich darauf stürzen sollen, solange es noch unten war - und es in Stücke hacken!

Nun hatte er keine Chance mehr.

Keine Chance.

Mit einem Wimmern stieß er den Atem aus, als er durch ein Dickicht brach, das an seinen Beinen und Genitalien zerrte. Er riss sich davon los und blickte über die Schulter.

Oh, wie es aufragte!

Das wilde Haar des Dings flatterte.

Gebt acht! Gebt acht! Seine flammenden Augen, sein fließendes Haar!

O Gott, bitte lass es nicht...

Lander hörte aufgeschreckte Stimmen. Zu seiner Linken. Er scherte seitwärts aus und raste darauf zu.

Schmerzen flammten in seiner Schulter auf. Seine Weste riss.

O Gott! O Gott!

Krulls drehten sich ihm zu. Sie schauten auf. Grauen sprach aus ihren Gesichtern. Lander stieß zwei von ihnen zu Boden und rannte an den übrigen vorbei.

Ein Schrei erschütterte den Wald.

»KRULL!«

Lander schaute zurück. Und sah, wie die riesige Gestalt eine kreischende Frau an den Haaren in die Luft hob. Sie herumschwang. Ihr den Kopf von den Schultern riss.

Er warf sich gegen einen Baum, kletterte die raue Rinde empor, suchte an Ästen Halt und zog sich höher. Höher. Dann klammerte er sich an einem Ast fest und blickte hinunter.

Das Ding hatte einen weiteren Krull gepackt, diesmal an den Beinen. Es spreizte sie. Biss die Genitalien ab. Zerrte an

den Beinen, bis die Gelenke aus den Pfannen sprangen, und riss die Gliedmaßen ab.

Es ließ den Kadaver fallen. In geduckter Haltung drehte es den Kopf der Leiche, bis er sich löste. Es hob den Kopf der Frau auf und klemmte ihn unter einen Arm. Dann wandte es sich langsam um.

Zu Lander?

Verkrampft presste Lander das Gesicht an den Baum und schloss die Augen. 

KAPITEL 34

Cordie lag auf dem Bauch inmitten der aufgespießten Schädel, als sie das Gebrüll von Manfred Krull hörte. Es stammte aus weiter Ferne.

Aber sie wusste, dass er bald eintreffen würde.

Mit neuen Köpfen.

Und er würde sie finden.

Sie hatte seinen Namen zu Lilly gesagt. Pech der übelsten Sorte. Manche behaupten, er hört es, wenn man seinen Namen ausspricht, und kommt einen dann holen.

Jetzt kommt er.

Sie hob den Kopf. Das offene Feld jenseits der Kreuze präsentierte sich verwaist. Die anderen mussten weggerannt sein, als sie ihn gehört hatten. Meine Chance!

Sie werden sich alle verstecken!

Aber wenn sie mich schnappen ... Immer noch besser, als dass er mich schnappt.

Zumindest hätte sie draußen im Wald eine Chance. Viel­leicht konnte sie ihren Vater finden und mit ihm zusammen fliehen.

Sie schaute zurück zur Hütte.

Wenn sie bettelte, würden die anderen sie vielleicht hineinlassen.

Nein. Das ist der schlimmstmögliche Ort, an dem ich sein könnte, schlimmer noch als hier inmitten der Köpfe.

Die Tür konnte ihn nicht aufhalten.

Und die anderen hatten nicht einmal mehr das Gewehr. Das große Mädchen, diese Sherri, musste es genommen haben. Cordie hatte gesehen, wie Robbins und Neala ohne es zur Tür zurückgekehrt waren. Später hatte sie weit ent­fernt einen Schuss gehört.

Jemand hatte Sherri erwischt.

Gut. Die Schlampe hatte sie mit dem Schürhaken richtig verletzt - und hätte sie umgebracht, wenn sie gekonnt hätte.

Um die war es nicht schade.

Die beiden Miststücke verdienten, was immer ihnen wider­fahren würde. Wären sie nur mitgekommen, dann wären sie mittlerweile alle in Sicherheit.

Ihr Blick wanderte zurück zu der vom Mondlicht erhellten Lichtung. Wieder sah sie keine Krulls. Dennoch sollte sie besser nicht in diese Richtung gehen, denn aus ihr war das Gebrüll gekommen.

Cordie drehte sich nach links und begann zu kriechen. Sie bewegte sich langsam und achtete darauf, nicht gegen die Pflöcke zu stoßen. Als sie ein Paar erreichte, das zu dicht beisammenstand, zwängte sie sich seitwärts durch. Ihr Rücken schabte über einen Pfahl, während ihre Brüste über den anderen strichen.