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DAS VOYNICH-MANUSKRIPT

Voynich ist möglicherweise das geheimnisvollste okkulte Manuskript, das seit Generationen von Schülern, Lehrenden und Wissenden erfolglos studiert wird. Dieses Manuskript hat das Interesse der National Security Agency, der geheimsten aller amerikanischen Nachrichtendienste, erregt. Seit 1968 wird das Manuskript im Beinecke Rare Book Room in Yale aufbewahrt. Sein Wert wird auf eine Summe zwischen einer viertel und einer halben Million Dollars geschätzt.

Die Geschichte des Voynich-Manuskripts entspricht der, die Indy vom Buchhändler und anderen zugetragen wird. Major John M. Manly, der in diesem Buch erwähnte Chau-cer-Gelehrte und Angehörige des Militärischen Geheimdienstes, ist eine historische Gestalt, die viel dazu beigetragen hat, die pseudowissenschaftlichen Arbeiten, die in den zwanziger und dreißiger Jahren erschienen sind, zu entlarven. Im Jahr 1921 machte der Gelehrte William Newbold Schlagzeilen mit seiner Behauptung, daß das Manuskript die Arbeit Roger Bacons sei, und er datierte die Erfindung des Mikroskops und des Teleskops um viele Jahrhunderte zurück.

Den englischen Okkultisten John Dee und Edward Kel-ley, die mit Engeln Zwiesprache hielten, wurde nachgesagt, sie hätten das Manuskript irgendwann vor 1608 in Prag veräußert. Diese beiden Personen haben tatsächlich existiert und werden des öfteren in okkulten Geschichten namentlich erwähnt. Der Vorhersagestein ist ebenfalls keine Erfindung, sondern kann im British Museum zusammen mit einer kleinen Menge Gold bewundert werden, die - so heißt es in Erzählungen - von englischen Alchemisten hergestellt wurde.

Wenn man recherchiert, freut es einen ganz besonders, auf neue oder unerwartete Informationen zu stoßen. Diese Freude wurde mir zuteil, als ich anfing, für Indiana Jones und der Stein der Weisen Material zu sammeln. Nachdem ich Terrence McKennas amüsante Schilderung von Voy-nich in The Archaic Revival gelesen hatte, füllte ich einen ganz normalen Ausleihschein der Bibliothek aus, basierend auf einer bibliographischen Karteikarte, auf der eine Voy-nich-Publikation des Department of Commerce verzeichnet war. Nach ausgiebiger Suche wurde mir die gewünschte Publikation schließlich von meiner örtlichen Universitätsbibliothek zur Verfügung gestellt: The Voynich Manu-script: An Elegant Enigma von Mary D'Empirio ist ein Bericht aus dem Jahre 1978, der von der National Security Agency in Auftrag gegeben worden war. D'Empirios Arbeit ist vielleicht die beste, die es über Voynich gibt. Sie kommt allerdings zu dem Schluß, daß das Manuskript noch längst nicht ausreichend untersucht wurde.

Viele Personen haben im Lauf der Jahre behauptet, das Manuskript entziffert zu haben - und in letzter Zeit hat man den Versuch unternommen, mit Computerprogrammen den Inhalt zu entschlüsseln. All das ändert nichts an dem Umstand, daß das Manuskript unlesbar ist. Voynich ist entweder ein elaborater historischer Witz, der nichts weiter als Geschwafel enthält, oder ein wirkliches Mysterium, welches das wohlgehütete Geheimnis einer vergangenen Zeit birgt.

DIE U.S.S. MACON

Die dreißiger Jahre waren die Ära der Luftschiffe, und die Macon der U.S. Navy repräsentierte den Zenit dieser technischen Entwicklung. Sie war das größte Luftschiff, das jemals gebaut wurde - sie wog fast eine viertel Million Pfund - und war mit ihrer Länge von 240 Metern dreimal so lang wie eine Boeing 747.

Ihr Aluminiumrahmen war mit Helium gefüllt, einem Stoff, der wesentlich sicherer war als das explosive Hydro-gen, das die Deutsche Zeppelin Gesellschaft verwenden mußte, weil die Vereinigten Staaten den Weltvorrat an Helium kontrollierten. Im Bauch der Macon konnten fünf kleine Kampfflugzeuge untergebracht werden. Der Jungfern!]^ fand 1933 statt, nur drei Wochen, nachdem ihr Schwesterschiff, die U.S.S. Akion, während eines Gewittersturms über dem Nordatlantik abstürzte. Nur drei der sechsundsiebzig Besatzungsmitglieder haben damals überlebt. Den Unfall schob man einem großen Luftloch und einem fünktionsüntüchtigen Höhenmesser zu, der eine Flughöhe von mehreren hundert Fuß anzeigte, als die Akron auf dem Wasser aufschlug.

Sowohl die Akron als auch die Macon waren von einem

Team deutscher Ingenieure dergestalt entworfen und von der Goodyear-Zeppelin Corporation gebaut worden, daß sie quasi als Luftplattform für Aufklärungsflugzeuge fungieren konnten. Die kleinen Sparrowhawk-Kampfflieger flogen mit fünfundsiebzig Meilen pro Stunde und konnten einen Radius von hundert Meilen abdecken.

Die Macon wies gegenüber ihrer Schwester im Design mehrere Vorteile auf: höhere Geschwindigkeit, leicht verbesserte Aufstiegskraft und die Verwendung eines neuen Gelatine-Latex-Stoffes, aus dem die zwölf Gaszellen hergestellt waren.

Obwohl die Macon nie im Krieg eingesetzt wurde, stellte sie ihre Aufklärungsfähigkeit unter Beweis, als ihr Kommandant Herbert V. Wiley die unautorisierte Mission unternahm, Präsident Franklin Roosevelt im Pazifischen Ozean aufzuspüren, wo er sich gerade auf dem Weg nach Hawaii befand. Sie entdeckten FDR auf einem Kreuzer namens Houston, fünfzehnhundert Meilen draußen auf dem Meer. Die Sparrowhawk-Piloten, die wußten, daß der Präsident es liebte, regelmäßig eine Tageszeitung zu lesen, warfen die letzten Ausgaben einer Zeitung aus San Francisco über dem Kreuzer ab. Roosevelt war tief beeindruckt, doch die Navy freute sich gar nicht über den Vorfall. Es heißt, daß allein die Einmischung des Präsidenten verhinderte, daß Wiley nicht vor Gericht gestellt wurde.

Am 12. Februar 1935 war die Macon gerade im Begriff, auf das Moffet Field in der Nähe von San Francisco zurückzukehren, als während eines bösartigen Sturms ihre obere Heckflosse abgerissen wurde und drei Heliumzellen durchbohrte. Fünf Meilen vor Point Sur landete sie auf dem Pazifik. Ein Funker und ein Messesteward starben im Verlauf, doch die anderen achtunddreißig Mitglieder an Bord wur-den von Schiffen aufgenommen, die gerade in der Nähe auf einem Übungsmanöver waren.

Mehr als ein halbes Jahrhundert blieb das Unterwassergrab der Macon, dem einstigen Stolz der U.S. Navy, unangetastet.

1980 zog ein kommerzieller Fischer ein zwei Fuß großes, gelbes Aluminiumträgerstück vor Point Sur aus dem Wasser. Der Träger verzierte dann die Wand eines Restaurants in der Nähe von Monterey, wo Marie Wiley Ross - die Tochter des Möcorz-Kommandanten - es schließlich entdeckte und als das erkannte, was es war. Dies führte zu einer Reihe von Ereignissen, deren Höhepunkt der 24. Juni 1990 darstellt, als die Navy ihr Tauchboot Sea Cliff an die Stelle schickte, wo die Macon untergegangen war. Innerhalb von fünfzehn Minuten wurden die Überreste des Luftschiffs und die skelettartigen Teile von drei Sparrowhawk-Kampffliegern in einer Tiefe von 1450 Fuß geortet.

ITALO BALBO

Italo Balbo, der Pilot und einer der Führer der italienischen Faschisten, wurde am 6. Juni 1896 geboren. Berühmt wurde er nicht so sehr für die von ihm organisierten Flugstaffel-überquerungen des Atlantischen Ozeans nach Brasilien und in die Vereinigten Staaten, sondern für die Zuneigung, die ihm noch heute viele Amerikaner entgegenbringen.

Obwohl Balbos Armada während ihres zweiten transatlantischen Fluges fast zwei Wochen brauchte, um von Italien nach Chicago zu gelangen, was dem schwierigen Wetter und anderen Unwägbarkeiten zuzuschreiben war, betrug die reine Flugzeit nur atemberaubende achtundvierzig Stunden. Balbo wurde als Held gefeiert, und man verglich ihn eher mit Columbus als mit Mussolini. In Chicago tragen eine große Durchgangsstraße und ein Monument noch heute seinen Namen. 1935 wurde er mit dem Distin-guished Flying Cross ausgezeichnet, eine ganz besondere Ehre für jemanden, der nicht amerikanischer Staatsbürger ist. Zu seinen Bewunderern gehörte auch Dwight Eisen-hower, damals ein junger Militäroffizier, der 1933 mit der Aufgabe betraut wurde, sich um Balbos Armada zu kümmern.