„Nein, hohes Wesen, natürlich nicht.“ In Wahrheit hatte Ner’zhul es insgeheim doch gehofft. Und nach ein paar Jahren hatte er es sogar geglaubt.
Jetzt sank ihm das Herz, als der Dämonenlord weitersprach.
„Oh, ich habe dich die ganze Zeit beobachtet, Ner’zhul“, versicherte ihm KiFjaeden. „Du hast mir ein wichtiges Geschäft verdorben, weißt du?“ Der Dämonenlord lachte eisig. „Und jetzt sollst du dafür bezahlen!“
„Ich...“, begann Ner’zhul, aber sein Hirn war kaum in der Lage, Worte zu bilden.
„Du konntest es einfach nicht lassen“, beendete KiFjaeden den Satz für ihn. „Ich wusste, dass du wieder versuchen würdest, die Magie zu nutzen, die du weder verstanden hast noch beherrschen konntest. Ich wartete und wusste, dass dich eines Tages deine eigene Arroganz zu mir bringen würde.“ Er breitete seine behandschuhten Hände weit aus. „Und hier sind wir nun!“ Seine Augen verwandelten sich in messerscharfe Schlitze. „Du hast von deinem Tod geträumt. Dem wolltest du entkommen. Jetzt, meine kleine Puppe, wird der Tod alles sein, was du jemals kennenlernen wirst.“
Seine Blicke brannten sich in Ner’zhuls Verstand. Schmerz durchwühlte den Schamanen, als ihm das Fleisch vom lebendigen Körper gezogen wurden, der Tod umgab ihn, näherte sich. Das Blut seiner Stammesbrüder klebte an seinen Händen, seih eigenes Blut bedeckte sie, ein morbides Gemisch aus Tod, Leben und peinigender Folter.
„Nein!“, schrie Ner’zhul, schlug um sich und versuchte sich von den unsichtbaren Fesseln zu befreien. „Mein Volk braucht mich noch!“
Gelächter schüttelte den Dämon, ein schreckliches Geräusch, das Ner’zhuls Herz zum Erbeben brachte.
„Ich wusste, dass sie dir nichts bedeuteten. Mach dir also keine Sorgen“, flüsterte der Dämonenlord. Er berührte mit einer Fingerspitze Ner’zhuls Wange. Es brannte. Hitze und Schmerz fluteten durch Ner’zhuls Leib. „Für sie gibt es keine Rettung. Hast du das immer noch nicht begriffen? Kleine Puppe, du kannst ja nicht mal dich selbst retten.“
Dann verdrehte er die Finger, seine gespreizte Hand lag auf Ner’zhuls Gesicht, und der Orc-Schamane ließ den Kopf zurückfallen. Ein schrecklicher Schrei kam über seine Lippen, und er wusste, dass es nur der erste von vielen sein würde.