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Die drei stellten eine ganz einfache Lebensform dar. Sie vermehrten sich, in dem sie sich teilten, indem sie keimten oder kristallisierten. Es war schwer, sie zu töten, und man konnte ihnen nur mit Flammen beikommen, mit einem Feuer, das die Lebenskeime in ihnen vernichtete. Nach einer Weile, wenn sich die Lebens-Substanz in ihnen verringert hätte, wäre es vielleicht einfacher gewesen, sie zu töten. …;

Svadin sah menschlich aus – am Anfang. Aber er war nicht menschlich – niemals. Was er war, weiß niemand. Nicht einmal der alte Sturm wußte es. Es ist schwer, sich vorzustellen, was für Gedanken und Gefühle einen Toten bewegen. Er hatte einige Erinnerungen aus jener , Zeit, als er der echte Svadin gewesen war, und so fing er dort an, wo er aufgehört hatte, er übernahm die Herrschaft. Vielleicht glaubte er am Anfang, daß die Menschen von seiner Art wären. Zumindest sahen sie so aus wie er. Er paßte ganz gut in diese Welt – anfangs. Aber nach einer Weile war nichts Menschliches mehr in ihm, nichts aus jenem früheren Leben war übriggeblieben. Und er begann Pläne zu schmieden wie eine Maschine, um die Welt für sich und seine Brut neu zu gestalten. So war es von Anfang an auf der Erde. Die Menschen haben die Tiere und einander getötet, um zu bekommen, was sie wollten. Sie haben den Boden zerstört, um an seine Schätze zu kommen, an Öl und Metall. In gewisser Weise war der goldene Gott ein Verwandter der Erde, und es paßte ihm wohl nicht, daß wir gierigen Wesen aus Fleisch und Blut seine Erde auseinandernehmen.

Svadin mußte erst einmal lernen, um in unsere Welt hineinzupassen, und er lernte vor allem die menschlichen Laster. Irgend jemand hatte ihn gelehrt, böse zu sein. Das gefiel ihm, und es wurde ein Teil des Erbes, das er an seine Nachkommenschaft weitergegeben hat. Er liebte den Geschmack von Fleisch – von rohem Fleisch, und in den Menschen sah er nur Tiere, die er benutzen oder vernichten konnte. Und nachdem der alte Sturm ihm nicht mehr nützlich war, nachdem er sich geweigert hatte, ihm länger zu dienen, griff er auch den alten Mann an.

Du siehst, er hatte ein menschliches Gehirn. Er konnte denken wie ein Mensch, Pläne schmieden wie ein Mensch und auch die Gefahren erkennen, die seinen Plänen drohten. Nur – er hatte keine Ahnung von menschlicher Psychologie. Er war wie eine Amöbe oder ein Polyp, und ich glaube nicht, daß diese Tiere Emotionen haben. Er verstand nichts von Religion, begriff auch nicht die Gottesverehrung, die ihm die Menschen entgegenbrachten. Doch er nutzte diese Ehrfurcht für seine Zwecke aus. Und als sie sich in Haß verwandelte, als die Leute keinen Gott mehr in ihm sahen, sondern einen Teufel, behandelten sie ihn auch wie einen Teufel. Sie verbrannten ihn, so wie ihre Ahnen die Hexen verbrannt hatten.«

Er trank einen Schluck Whisky und wischte sich die Lippen ab. »Wenn so etwas wieder einmal passiert, werde ich mich betrinken – und aufpassen, daß ich nicht nüchtern werde, bevor alles vorbei ist.«

ENDE