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Wirklich, es hat sich gelohnt, so lange zu warten. " Auch die Kinder freundeten sich sofort mit Franzi an. Sie wurde im Handumdrehen zum Liebling der ganzen Familie. Und sie erwidert die Zuneigung, die wir ihr entgegenbringen. Ihr Schwänzchen ist pausenlos in freudiger Bewegung, aus ihren kleinen Augen funkelt unglaubliche Klugheit. Manchmal habe ich das Gefühl, als würde sie in der nächsten Sekunde zu sprechen anfangen. Ich kann nur hoffen, daß mich dieses Gefühl täuscht.

Süße Mich für Pussy

Eines Tages fand meine Frau an einer Straßenecke ein kleines verlassenes Kätzchen. Sie nahm es mit nach Hause, um es zu pflegen. Wir nannten es Pussy. Da Pussy ziemlich verhungert aussah, stellten wir ihr einen großen Teller mit süßer Milch hin. Aber Pussy wollte anscheinend keine Milch. Sie schnupperte nur kurz daran. Da Pussy noch sehr klein war, beschlossen wir, es mit einer Milchflasche zu versuchen. Vielleicht konnte sie noch nicht aus einem Teller trinken?

„Das trifft sich gut" sagte ich zu meiner Frau. „Wir haben für Amir acht Milchflaschen im Haus... "

„Was fällt dir ein" unterbrach sie mich. „Wir können doch Amirs Flaschen nicht für eine Katze nehmen. Geh hinunter in die Apotheke und kauf für Pussy ein eigenes Schnullerfläschchen. " „Das kannst du nicht von mir verlangen" entgegnete ich ihr entsetzt. „Und warum nicht?" „Weil ich mich schäme. Ich bin ein erwachsener Mensch und noch dazu ein berühmter Schriftsteller. Ich kann doch nicht in eine Apotheke gehen und ein Schnullerfläschchen für eine Katze verlangen. Die Leute werden mich auslachen!" „Unsinn", antwortete meine Frau. „Geh endlich!" Ich ging, war aber fest entschlossen, niemandem zu sagen, für wen das Fläschchen in Wirklichkeit bestimmt war. „Ein Milchfläschchen bitte", verlangte ich in der Apotheke. „Wie geht es dem kleinen Amir" fragte der Apotheker. „Danke sehr, gut. Er wiegt bereits zwölf Pfund. " „Großartig. Und was für eine Flasche darf ich Ihnen geben?" „Die billigste", antwortete ich.

Um mich herum verstummten alle Gespräche. Die Leute starrten mich an. Auch vom Gesicht des Apothekers war das freundliche Lächeln verschwunden. Er sagte:

„Ich möchte Sie nur darauf aufmerksam machen, daß diese billigen Flaschen sehr leicht zerbrechen. "

„Das macht nichts", sagte ich ohne Zögern. „Dann klebe ich sie eben wieder zusammen. "

Der Apotheker drehte sich achselzuckend um und holte eine größere Auswahl von Babyfläschchen herbei. Alle sahen sehr teuer aus. Erst zum Schluß zeigte er mir ein kleines braunes Fläschchen. Ich nahm alle Kraft zusammen: „Geben Sie mir bitte dieses. " Wieder starrten mich die Leute schweigend an. Dieses Schweigen wurde erst von einer dicklichen Dame unterbrochen: Es geht mich ja nichts an", sagte sie. „Aber wenn Sie schon sparen müssen, dann sparen Sie wenigstens nicht an Ihrem Sohn. Für ein Kind ist das Beste gerade gut genug. Glauben Sie mir. " Ich tat, als hätte ich nichts gehört, und erkundigte mich nach den Preisen. Das kleine braune Fläschchen, das ich ausgewählt hatte, kostete wesentlich weniger als die anderen. „Mein kleiner Junge ist ein wenig temperamentvoll", sagte ich stotternd. „Er schlägt alles kaputt. Es wäre sinnlos, eine teure Flasche für ihn zu kaufen. " „Aber wieso denn", meinte der Apotheker. „Sie müssen das Baby beim Trinken nur richtig festhalten. Dann kann überhaupt nichts passieren. "

Pussy kam mir in den Sinn, wie ich sie auf dem Arm hielt und ihr das Fläschchen gab. Doch meine Überlegungen wurden von der dicken Frau unterbrochen:

„Sie können wohl nicht mit Kindern umgehen ? Da ist es am besten, ich verschaffe ihnen ein gutes Kindermädchen. Zufällig habe ich die Telefonnummer bei mir. "

Und schon rannte sie zum Telefon. Mir blieb nur noch die Hoffnung, daß das Kindermädchen nicht zu Hause war. Sie war aber zu Hause. Die Frau teilte mir mit, daß das Kindermädchen bereit sei, morgen um elf Uhr bei mir vorbeizukommen. „Um elf Uhr bin ich nicht da", sagte ich. „Und um eins?"

»Um eins bin ich mit meiner Frau in der Fechtstunde. " „Dann vielleicht um zwei?" „Da schlafen wir. " „Um sechs Uhr?" „Da erwarten wir Gäste!"

„Das hat man nun davon, wenn man helfen will", rief die Frau wütend. „Dabei hätte Sie dieser Besuch überhaupt nichts gekostet, wie Sie in Ihrem Geiz sicher geglaubt haben!" Bösartig starrten mich die Menschen an. Aus dem Hintergrund kam die eisige Stimme des Apothekers: „Soll ich Ihnen also die billige braune Flasche einpacken?" Ich nickte. Im Stillen gelobte ich mir, sollte ich jemals lebend aus dem Laden herauskommen, wollte ich ein Heim für verlassene Katzen stiften.

Der Apotheker unternahm einen letzten Bekehrungsversuch: „Sehen Sie sich nur diesen billigen Gummischnuller an. Er dehnt sich schon nach kurzem Gebrauch aus, und das Kind kann daran ersticken. Außerdem füttert man mit diesen billigen Flaschen keine Babys, sondern Katzen!" Das war zuviel für mich. Ich war am Ende. „Geben Sie mir die beste Flasche, die Sie haben", sagte ich leise zu dem Apotheker.

Ich verließ den Laden mit einer Babyflasche, die für zwei Jahre Garantie hatte und acht Mark fünfzig kostete. „Warum mußtest du Idiot nur die teuerste Flasche kaufen", fragte meine Frau, als sie die kleine Kostbarkeit auspackte. „Weil man als verantwortungsbewußter Mensch an allem sparen darf, nur nicht an seinen Katzen" antwortete ich.

Schwierigkeiten mit der Dressur

Franzi hat die Herrschaft über unseren Haushalt übernommen. Beim ersten Morgengrauen springt sie in unser Ehebett, schleckt uns wach und beginnt, an den herumliegenden Gegenständen zu kauen. Ihren kleinen, spitzen Zähnchen sind bereits mehrere Hausschuhe und Bettvorleger, ein Radio, ein Kabel und einige Bücher zum Opfer gefallen. Als sie an den Füßen meines Schreib-tischs zu knabbern begann, warf ich sie aus dem Zimmer. Seitdem kommt sie ständig zu mir.

„Ephraim", fragte die beste Ehefrau von allen, „bist du dir sicher, daß wir unseren Hund richtig dressieren?" Auch ich hatte schon öfter daran gezweifelt. Franzi verbringt den größten Teil des Tages auf unseren Sesseln oder in unseren Betten. Sie empfängt jeden Fremden, der an der Tür erscheint, mit freundlichem Schwanzwedeln und bellt nur, wenn meine Frau sich an das Klavier setzt. Überdies wird sie immer dicker, da die Kinder sie ständig mit Kuchen und Schokolade füttern. Und das Schlimmste ist: Wir können es ihr nicht abgewöhnen, auf den Teppich oder anderswohin zu pinkeln. „Vielleicht sollten wir sie abrichten lassen", antwortete ich daher meiner Frau. Dieser Einfall kam mir, als ich den deutschen Schäferhund Zulu sah, der in unserer Straße wohnt. Er kommt täglich zweimal mit Dragomir, dem bekannten staatlich geprüften Hundetrainer, an unserem Haus vorbei.

„Geh und rede mit Dragomir", murmelte meine Frau. Dragomir, ein untersetzter Mann in mittleren Jahren, versteht die Sprache der Tiere. Mit den Menschen hat er allerdings Verständigungsschwierigkeiten. Er lebt erst seit dreißig Jahren in Israel und kann sich nur in seiner kroatischen Muttersprache fließend ausdrücken. „Was ist das?" fragte er bei Franzis Anblick. „Wo haben Sie es genommen her?"

„Das spielt keine Rolle", antwortete ich ausweichend. Dragomir hob Franzi hoch und schaute ihr tief in die Augen. „Wie Sie füttern diese Hund?"

Ich erzählte ihm, daß Franzi viermal am Tag ihre Lieblingssuppe bekäme und einmal entweder Steaks mit Nudeln oder Gemüse mit Fleisch und dazwischen je nachdem Cremerollen, Waffeln oder türkischen Honig.

„Schlecht und falsch", meinte Dragomir. „Hund nur einmal am Tag bekommt Futter und Schluß. Wo macht Hund hin?" Ich verstand nicht sofort, was er meinte. Dragomir wurde deutlicher: „Wo pischt? Wo kackt?"