Aber ich habe von ihr gehört. Kurz nach meiner Versetzung zur Taos teilte Arschloch mir mit, dass ich eine Nachricht von einem anonymen Absender empfangen hatte. Das war etwas Neues, denn ich hatte über meinen BrainPal noch nie eine anonyme Nachricht erhalten. Ich öffnete sie. Ich sah ein Bild von einem Getreidefeld mit einem Farmhaus in der Ferne und einem Sonnenaufgang. Vielleicht war es auch ein Sonnenuntergang, aber so fühlte es sich nicht an. Ich brauchte einen Moment, um zu kapieren, dass das Bild eine Postkarte sein sollte. Dann hörte ich ihre Stimme◦– die Stimme, die ich im Laufe meines Lebens von zwei verschiedenen Frauen gehört hatte.
Du hast mich einmal gefragt, wohin die Angehörigen der Spezialeinheit gehen, wenn sie sich zur Ruhe setzen, und ich habe geantwortet, dass ich es nicht weiß. Aber jetzt weiß ich es. Für uns gibt es einen Ort, zu dem wir gehen können, wenn wir möchten, wo wir lernen können, als Menschen zu leben. Ich glaube, wenn die Zeit kommt, gehe ich dorthin. Ich glaube, ich möchte, dass du mitkommst. Aber du musst nicht. Doch wenn du möchtest, kannst du es tun. Schließlich bist du einer von uns.
Ich hielt die Nachricht für einen Moment an, und als ich bereit war, setzte ich sie fort.
Ein Teil von mir war einmal jemand, den du geliebt hast. Ich glaube, dieser Teil von mir möchte wieder von dir geliebt werden, und er möchte, dass auch ich dich liebe. Ich kann niemals wie sie sein. Ich kann nur ich sein. Aber ich glaube, du könntest mich lieben, wenn du willst. Ich möchte, dass du es tust. Komm zu mir, wenn du kannst. Ich werde da sein.
Das war alles.
Ich denke an den Tag zurück, als ich zum letzten Mal das Grab meiner Frau besuchte und ihm ohne Reue den Rücken zukehrte, weil ich wusste, dass sie nicht das war, was sich in diesem Loch im Boden befand. Ich bin in ein neues Leben eingetreten und habe sie wiedergefunden, in einer Frau, die eine eigene Persönlichkeit hat. Wenn ich mit diesem Leben fertig bin, werde ich auch ihm ohne Reue den Rücken zukehren, weil ich weiß, dass sie auf mich wartet◦– in einem anderen, völlig andersartigen Leben.
Ich habe sie nie wiedergesehen, aber ich weiß, dass es eines Tages geschehen wird. Bald. Wenn es so weit ist.
Danksagung
Der Weg zur Veröffentlichung dieses Romans war voller Aufregung und Überraschungen, und auf diesem Weg haben mich so viele Menschen unterstützt, dass ich gar nicht weiß, mit wem ich anfangen soll.
Also fange ich einfach mit den Leuten an, die daran beteiligt waren, dass dieses Buch in gedruckter Form erscheinen konnte. An erster Stelle möchte ich Patrick Nielsen Hayden danken, weil er das Ding gekauft und sich sorgfältig um die Herausgabe gekümmert hat. Weiterhin danke ich Teresa Nielsen Hayden für ihre unschätzbare Arbeit, für vernünftige Ratschläge und gute Gespräche. Donato Giancola schuf das Titelbild, das viel cooler aussieht, als ich hätte erhoffen dürfen. Er ist toll, genauso wie Irene Gallo, die, wie ich hoffe, inzwischen ebenfalls ein Fan der Beach Boys ist. Und ich danke allen anderen im Verlag Tor. Ich verspreche, dass ich mir bis zum nächsten Buch all eure Namen gemerkt habe.
Zu einem frühen Zeitpunkt boten mir mehrere Leute ihre Dienste als »Beta-Tester« an, und als Gegenleistung hatte ich ihnen eine Erwähnung in den Danksagungen versprochen. Dummerweise habe ich die komplette Liste verloren (schließlich ist es schon ein paar Jahre her), aber einige der Leute, die mir Feedback gaben, sind (in willkürlicher Reihenfolge) Erin Rourke, Mary Anne Glazar, Christopher McCullough, Steve Adams, Alison Becker, Lynette Millett, James Koncz, Tiffany Caron und Jeffrey Brown. Es gibt mindestens noch einmal so viele, die ich vergessen habe und deren Name ich in meinen E-Mail-Archiven nicht wiederfinde. Sie alle bitte ich um Verzeihung, danke ihnen für ihre Mühe und verspreche, dass ich meine Notizen in Zukunft besser verwalte. Ich schwöre es!
Folgenden Science-Fiction- und Fantasy-Autoren und -Redakteuren schulde ich Dank für ihre Hilfe und/oder Freundschaft und hoffe, beides erwidern zu können: Cory Doctorow, Robert Charles Wilson, Ken MacLeod, Justine Larbalestier, Scott Westerfeld, Charlie Stross, Naomi Kritzer, Mary Anne Mohanraj, Susan Marie Groppi und ganz besonders Nick Sagan, dessen Familiennamen ich im Roman verwendet habe (als Zeichen der Hochachtung für seinen Vater) und der außerdem ein guter Freund und ein geschätztes Mitglied in der Nick-und-John-die-sich-gegenseitig-in-den-Arsch-treten-Gesellschaft geworden ist. Viel Erfolg wünsche ich meinem Agenten Ethan Ellenberg, der nun die Aufgabe übernehmen wird, Leute zu überreden, dieses Buch in allen möglichen Sprachen zu veröffentlichen.
Außerdem danke ich Freunden und Verwandten, die mich davor bewahrten, wahnsinnig zu werden. In willkürlicher Reihenfolge: Deven Desai, Kevin Stampfl, Daniel Mainz, Shara Zoll, Natasha Kordus, Stephanie Lynn, Karen Meisner, Stephen Bennett, Cian Chang, Christy Gaitten, John Anderson, Rick McGinnis, Joe Rybicki, Karen und Bob Basye, Ted Rall, Shelley Skinner, Eric Zorn, Pamela Ribon, Mykal Burns, Bill Dickson und Regan Avery. Ein Dankeschön an alle Leser, die sich mein Blog angetan haben, um meine Erfahrungen auf dem Weg zur Veröffentlichung mitzuerleben. Ein Kuss und viel Liebe an Kristine und Athena Scalzi, die alles ertragen mussten. Mutter, Heather, Bob, Gale, Karen, Dora, Mike, Brenda, Richard, alle Nichten, Neffen, Cousinen und Vettern, Tanten und Onkel (davon gibt es eine ganze Menge!). Offensichtlich habe ich immer noch etliche Leute vergessen, aber ich will es mit der Dankbarkeit auch nicht übertreiben.
Zu guter Letzt noch ein Dankeschön an Robert A. Heinlein, dessen Bedeutung für mich (da diese Danksagungen am Ende des Buches stehen) offenkundig geworden sein dürfte.
Bonusmaterial
KOLONIALE VERTEIDIGUNGSARMEE
Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit
3. Kompanie
Colonel W. Schafer, KO
DATUM:
238.05.15 SUSN
(siehe verlinkte Übersicht für lokale Umrechnungen)
DATEINUMMER:
KVA/AÖ-OOI-3793/16(N)
DATEINAME:
Öffentlicher Vortrag, Captain John Perry, KVA
Huckleberry-Kolonie, 238.05.10
DATEIBESCHREIBUNG:
Capt. Perry redet vor Einwohnern des Dorfs Neu-Goa auf der Huckleberry-Kolonie, beantwortet Fragen über das Leben im Dienst der KVA und spricht zu anderen Themen.
SPRECHER:
Capt. Perry, Rohit Kulkarni (Bürgermeister von Neu-Goa), sieben Einwohner von Neu-Goa
GEHEIMHALTUNGSSTUFE:
Nicht geheim
REDAKTION:
Keine. Transkription nach Standardalgorithmen zur Sprache-Text-Umwandlung
AUFGEZEICHNET VON:
Capt. John Perry, unbearbeitete BrainPal-Audioaufzeichnung
DATEIABLAGE:
Cpl. John Scalzi (Bibliothekar der KVA-AÖ, 3. Kompanie)
CC: Col. W. Schafer
ROHIT KULKARNI: Ich bitte um Ihre Aufmerksamkeit! Wie ich sehe, hat Naren Bhatia seinen Nachtisch beendet, also wird es wirklich Zeit, zum nächsten Tagesordnungspunkt des Abends überzugehen. (Gelächter) Hast du die Schale wirklich sauber geleckt, Naren? (Gelächter) Meine Anjali wird sehr zufrieden sein, dass ihr Beitrag zu diesem Abend auf so großen Zuspruch gestoßen ist.