Noch während seines Studiums nahm er an Amateurkunst-Arbeitsgemeinschaften aktiv teil, verfasste humorvolle Texte für den «Club der fröhlichen und erfinderischen Menschen» (russ. «КВН»).
Nach seinem Hochschulabschluss arbeitete er als Konstrukteur und Forscher, er hat einiges erfunden und war einer der Ersten im Lande, der ein Computer-Aided-Design-System (САD) in seinem Unternehmen einführte.
Er promovierte und lehrte als Dozent parallel zu seiner Haupttätigkeit an verschiedenen Hochschulen Moskaus. Für seine Erfindungen bekam er einige Urheberrechtsbescheinigungen. Er veröffentlichte auf seinem Gebiet mehr als 70 wissenschaftlicher Arbeiten, darunter auch mehrere Lernbücher.
Aber schon zu Schulzeiten fühlte sich Leonid Niessmann zur schöngeistigen Literatur hingezogen. Nicht nur als ein Leser. Er schrieb und schreibt bis heute Gedichte, nimmt teil an der kreativen Gestaltung von verschiedenen Vorstellungen wie kleinen Theaterstücken etc., verfasst Lieder-Texte. Dabei übersetzt er so manches aus dem Deutschen und Englischen in seine russische Muttersprache.
Nach seinem Umzug nach Deutschland hat er die Verbindung mit Russland nicht abgebrochen, er nimmt an der Entwicklung und der Realisierung einer Reihe von erfolgreichen russisch-deutschen Projekten teil. Für diese Arbeit wurde er mit einem Professor Titel geehrt. Er ist aktiv beteiligt an der Arbeit des Internationalen Rates der russischen Landsleute (russ. «МСРС») und ist gewähltes Mitglied seines Präsidiums.
Der Kreis seiner Bekannten und Freunde ist breit und vielfältig. Unter ihnen befinden sich sehr berühmte russische Landsleute wie Graf Pjotr Petrowitsch Scheremetew und Fürst Nikita Dmitrijewitsch Lobanow-Rostowski, ein bekannter Arktis und Antarktis Forscher, der Ozeanforscher Arthur Tschilingarow, einer der besten Schachspielern der Welt Lewon Aronjan, berühmte kulturelle Persönlichkeiten wie der Bildhauer Surab Zereteli, Schriftsteller Arkadij Inin, Schauspieler Leonid und Schriftsteller Alexander Kanewski, Sängerin, Schauspielerin und vieles mehr — Nadezhda Babkina, Journalistin Weronika Borowik-Chiltschewskaya und Sängerin Roksana Babajan. Schon seit Studentenzeiten ist Leonid Niessmann mit Jurij Michajlowitsch Luschkow befreundet.
Er hatte das Glück, bekannt zu sein und Gespräche mit hervorragenden, leider schon von uns gegangenen Vertretern einheimischer Kultur, führen zu können: mit dem großen Dichter und Übersetzer Samuil Marschak, dem «König des Tangos» Oskar Strok, dem berühmten Filmregisseur Grigorij Tschuchraj, den bemerkenswerten Schauspielern Wladimir Seldin und Semjon Farada, dem sagenhaften Journalisten Artjom Borowik, dem Maitre der russischen Bühne Joseph Kobson, dem populärsten Sänger Eduard Chil und der Sängerin Walentina Tolkunowa, dem Schriftsteller, Dichter, Übersetzer, Journalist, Herausgeber, Sammler verbotener russischer Kunst, einer der Organisatoren «Planierraupenausstellung» in Moskau (1974) Alexander Gleser.
2009 wurde sein Buch «Meine Freunde — mein Reichtum» veröffentlicht. Weitere Bücher folgten.
2018 wurde sein Buch «Die Russische Sprache. Die Schwierigkeiten, das Geheimnis, die Feinheit und nicht nur…» veröffentlicht. Das Buch ist in einer kräftigen, farbenfrohen Sprache, lustig und leicht geschrieben und vermittelt dennoch umfangreiches Wissen. Durch das ganze Buch zieht als roter Faden der Gedanke, dass eine «große, mächtige, wahre und freie» Sprache für den russischen Menschen nicht nur «die Unterstützung und die Stütze in den Tagen der Zweifel und des lästigen Nachdenkens», sondern auch die unerschöpfliche Quelle des Genusses im alltäglichen Leben ist.
2019 erschien sein Buch «Berühmte Bastarde in der russischen Kultur».
Nun stellt sich die Frage, warum bei ihm die Idee entstand, ein Buch über Lou Salomé zu schreiben? Genau kann diese Frage nur der Autor beantworten, obwohl sich einige Gedanken anbieten.
Es mag seltsam scheinen, aber die Schicksale des Autors und seiner Heldin haben einige Gemeinsamkeiten. Beide wurden in Russland geboren und sind später nach Deutschland gezogen. Beide sind in ihrem Hauptberuf keine Literaten, aber sie mögen Literatur und beschäftigen sich professionell mit ihr. Beide haben bedeutende Erfolge sowohl im Hauptberuf, als auch in der Literatur erreicht. Beide hatten / haben breite und vielfältige Freundes- und Bekanntenkreise, von denen jeder einzelne in seinem Tätigkeitsbereich ein sehr maßgeblicher und bedeutsamer Mensch war.
Für das Schreiben des Buches war ein enormes Studium der vielfältigsten Quellen in verschiedenen Sprachen notwendig. Er hat es gemacht!
Aber die Hauptsache ist, dass Leonid Niessmann mit diesem Buch Lou Salomé dem russischen Leser «zurückgegeben hat». Sie war im ganzen westlichen Europa bekannt, aber in Russland, ihrer Heimat, tatsächlich unbekannt. Das Buch Leonid Niessmanns wird helfen, dieses Unrecht zu beheben.
Dafür gebührt ihm Dank!
About the Author
The author of the book «Lou Salome» Leonid Niessmann is a man of varied attainments. On the one hand he is a prominent scholar, engineer, Doctor of Technical Science, Professor. On the other hand, he is the author of poems, prose, patters, brochures and books. What is he in fact? How did it all start and where did it all come from?
Count Pyotr Petrovich Sheremetyev, Chairman of the Presidium of International Council of Russian Сompatriots, wrote about him the following: «Leonid Niessmann is one of the „children of the Arbat“, a man of letters in his heart, who grew up in a theatrical atmosphere and has retained wide friendly connections in the artistic environment. Leonid is a „digithead“ (Doctor of Technical Science) and a high school teacher, always hunting for and finding everything for himself — friends, great and small goals, points of application for his many-sided abilities. He gives us a vivid picture of life of one of us either through his creativity, his life journey, his experience or just in one or two phrases, by means of an accurate image or observation».
Strictly speaking, Leonid Niessmann does not belong to the «children of the Arbat», but to the wonderful cohort of «children of the Vakhtangov street». He lived in this street in his childhood and youth.
What a wonderful street! At that point in time it was located between the Arbat and the Dog Playground. Back then the most famous house in this street was, and still is, «Shchuka» — Theater School named after Boris Vasilyevich Shchukin. Besides, in the same house, but in its other wing, there lived a lot of actors, mainly from the Vakhtangov theater. Opposite «Shchuka» there was (and still is) a two-storey house, in which once lived Fyodor Shalyapin. Of course, he occupied the whole house. Then, after Shalyapin, when the house was divided into «common» apartments, Leonid Niessmann’s family used to live in one of them. Today Stage Directing Faculty of Shchukin Art School is located in this house — the one, which back in the old days I graduated from.
Leonid was a sociable boy and very quickly became friends with his peers, children of the actors who lived nearby. In his school years his friends were Misha Derzhavin, Shura Shirvindt, Slava Shalevitch, Mitya Dorliak, Natasha Zhuravleva. He shared the same apartment with the real beauty Valya Malyavina. In the course of time, they all became very famous actors.
Leonid studied in one of the Arbat schools and graduated with the gold medal. At first he wanted to go to «Shchuka», but life made some adjustments, and he, not without difficulty, entered one of the technical Universities of Moscow and graduated with honors. While studying at the University he actively participated in amateur performances, wrote lyrics for the student parties and «wits and humour» competitions.