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Igor hört sie nicht mehr. Igor ist tot, mausetot.

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Unser Training geht weiter. Wir erzählen über nonverbale Kommunikationen. Eigentlich fast alle Menschen heutzutage wissen etwas darüber. Aber einige weitere Kleinigkeiten zu wissen, kann immer vom Nutzen sein. Zum Beispieclass="underline" wenn ein Mensch nach oben rechts sieht, bedeutet das, dass er an visuelle Gestalten erinnert. Wenn, dagegen, seine Augen nach oben links sich bewegen, dann produziert der Mensch visuelle Gestalten selbst, er phantasiert. Wenn es um akustische Gestalten geht, dann bleibt die Richtung der Augenbewegungen die gleiche, aber die Augen bewegen sich auf mittlerem Niveau.

Wenn ein Mensch mit sich selbst spricht oder entsinnt daran, was er sagte, dann bewegen seine Augen nach unten rechts. Im Falle Erinnerungen an irgendwelchen Bewegungen oder Berührungen bewegen sich die Augen nach unten links, genauso wie bei Erinnerungen an Gefühle oder Vorgefühl von etwas Bevorstehendem.

Das Schema sieht sehr leicht aus. Aber, der Teufel versteckt sich bekanntlich in Details. Die oben Geschriebene gilt nur für Rechtshändler. Linkshändler machen alles umgekehrt. Gewöhnlicherweise schlägt man vor, zuerst zu bestimmen, ob man Links- oder Rechtshändler ist. Dazu muss man aufmerksam merken, auf welcher Hand trägt man die Uhr, mit welchem Hand schreibt man und so weiter. Auch nicht besonders schwer, doch irgendwie verdirbt das den Spaß im Nu zu bestimmen, woran man denkt.

Aber das ist noch nicht alles. Einer unserer Bekannten mochte sehr die Uhren und hatte viele davon. Seit einiger Zeit beschließe er, dass die mechanischen Uhren er auf linker Hand (wo sie gewöhnlicherweise alle Rechtshändler wie er tragen) trüge, aber die elektronischen Uhren trüge er auf rechter Hand, bloß so, um die Uhren zu unterscheiden. Man muss noch daran erinnern, dass viele Linkshändler zum Schreiben mit rechter Hand gezwungen sind, als auch daran, dass es noch Ambidexter gibt, die beidhändig sind und noch Ambidexter, die man nur den rechten Hand zu benutzen zwang, und noch Menschen, bei denen eine Hand nur teilweise vorherrscht...

Was bleibt uns denn im diesem Fall? Beobachten, Besonderheiten des nonverbalen Verhaltens aufspüren und dann Hypothesen über das Verhalten entwickeln und diese sorgfältig prüfen. Diese These gefällt niemandem. Alle wollen etwas Leichtes und Schnelles, etwas, dass man ohne Schwitzen benutzen kann. Doch so was existiert nicht, besonders in Psychologie. Sogar die zuverlässigsten Signale, wie, zum Beispiel, die sogenannte „geschlossene“ Position – wenn man mit gekreuzten Beinen oder Händen dasitzt oder steht, zeigt nicht unbedingt totalen Widerstand gegen den Einfluss anderer Menschen, genauso wie rhythmischen klopfen mit Finger oder Kuli, schütteln den Kopf, die Hand, das Bein, nicht immer zeigen Irritation, Zweifel oder Verlegenheit.

Wir erzählen, dass man mindestens drei Hypothesen entwerfen muss, um die richtige auszuwählen. Das gute Beispiel kann man in Krimi-Serien aussuchen. So findet man am Tatort einen Schuhabdruck von einem Sportschuh in Größe 43. Was sagt uns das? Eigentlich nicht vieles. Nur das hier jemand war, der genau die Schuhe von dieser Größe trug. Nicht mehr. Wir können nicht sagen, ob das ein Mann oder eine Frau war. Es gibt Männer und Frauen, die die Schuhe von dieser Größe tragen. Viele Frauen tragen Männersportschuhe. Wir können sogar nicht kalkulieren, klein oder groß von Wuchs der Täter (die Täterin) war, weil Schuhgröße sehr von dem Leisten abhängig ist. Heutzutage kann man zu Hause die Schuhe von drei Größen haben. Mit Menschenverhalten ist alles noch komplizierter. Es gibt eine Unmenge von Faktoren, Ursachen, Motiven, die das Verhalten der Menschen beeinflussen können.

Nur in amerikanischen Krimi-Seifen-Opern kann ein CIA- oder FBI-Agent in wenigen Sekunden feststellen, was für einen Mensch er vor sich hat, ihn dann richtig profilieren und gleich sagen, ob dieser Mensch lügt oder reine Wahrheit sagt. Es ist aber sehr bemerkenswert, dass sogar in diesen Serien nur selten mit solchen Versprechungen ein Psychologe oder Psychiater auftritt. Eigentlich ist es für Psychologie oder Psychiatrie nicht von Bedeutung, ob man die Wahrheit sagt oder er lügt. Viel wichtiger ist warum man das sagt, wie beeinflusst das sein Verhalten und welche Konsequenzen wird das haben.

Die Notwendigkeit mindestens drei Hypothesen zu entwickeln und ständig die durch nonverbales Verhalten zu verifizieren, irritiert Gruppenmitglieder sehr. Einige haben Probleme schon mit einer Hypothese. Und obendrein diese seltsame Anforderung, andere Menschen zu beobachten! Ja, Kuchen! Man beobachtet eigenes Verhalten extrem selten und fast niemand versucht das zu analysieren. Aber Menschen können lernen, und Übung macht Meister. In wenigen Tagen vermögen die Gruppenmitglieder die kleinsten Variationen des menschlichen Verhaltens zu registrieren und auf Grund dieser Beobachtungen die von ihnen entwickelten Hypothesen zu bestätigen oder abzulehnen.

Das Wichtigste für uns ist, dass Gruppenmitglieder die Schlussfolgerung ziehen, dass nonverbales Verhalten jedes Menschen ganz individuell und einzigartig ist. Es gibt Kataloge, die nur samt und sonders beschreiben die mögliche Bedeutung der Bewegungen, Mimik und Pantomimik. In jeder Situation nur Beobachtung kann uns zeigen, wie man auf unsere Aktivität reagiert und wie effektiv unser Einfluss ist.

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Alik liegt in seinem unbequemen Bett in totaler Dunkelheit und denkt an sein Schicksal. Das Einzige, das sein Fatum ihm in Überfluss gab, war Abenteuer. Sein ganzes Leben war ein ständiges Abenteuer.

 Er bestand nach der Schule die Uni-Eintrittsprüfungen und verbrachte anderthalb Jahre als Student der Physikfakultät. Aber hinterlistige Mathe vermischte seine Pläne – Alik legte die Prüfung nicht ab und musste in die Armee. Das Leben dort war wie ein zwei Jahre dauernder Alptraum. Alik war zwar groß, aber körperlich schwach und ein Feigling dazu. Außerdem war er der Einzige, der von der Uni kam. Das machte ihn zum Ausgestoßenen, ketzerisch gesagt, zum Außenseiter, den man verspottete, verhöhnte und schikanierte. Man schätzt Akademiker nicht so sehr unter dem einfachen Volk. In Armee existiert schon seit Generationen so ein Scherz:

Hauptfeldwebel stellt die Abteilung auf, befiehlt „rührt euch!“ und sagt dann: 

- Wer von euch Idioten will ganz freiwillig Luminium laden? 

Da kommt zum Wort ein Soldat mit Hochschulhintergrund und sagt:

- Ich bitte gehorsam um Verzeihung, Genosse Hauptfeldwebel, aber das Metall heißt Aluminium, nicht Luminium! 

Da antwortet der Hauptfeldwebeclass="underline"

- Ich bedanke mich bei Ihnen, Soldat Koslow. Wie ich aber schon sagte, jetzt kommt die Abteilung von Idioten Luminium laden, aber du, Soldat Koslow, du als Wissenschaftler wirst Eisen laden. 

Zum Aliks Missglück wurde er als fast vollendeter Physiker zur technischen Abteilung verordnet. Diese Abteilung betreute die Raketen und gehörte zur Raketendivision, die in der ehemaligen DDR stationierte. Aber Alik war als Techniker total unbegabt. Er konnte nicht richtig eine Glühbirne wechseln. Alles, was er zu reparieren versuchte, wurde gleichzeitig zum Schrott. Seinetwegen konnte technische Abteilung den sozialistischen Wettbewerb nicht gewinnen! Der Gewinn brachte mit sich nicht nur die Ehre, sondern auch zusätzliches Geld (für Offiziere) und Urlaub (für Soldaten). Im Klartext – eine Möglichkeit deutsches Bier zu trinken und Frauen, möge es von ferne sein, zu bewundern. Deshalb gab es noch eine nachträgliche Ursache, Alik zu hassen und zu schikanieren. XXXXX XX XXX XXXX XX XXXXXX XXX XXXXXXXXXX XXXX XX XXX XXXXXXXXXXX XXXX XX XXX XXX XX XXXXXXXX XXX XXXXXX XXX XXXXXX. 

Viele Nächte verbrachte Alik ganz wach. Er hatte wie auch immer zwei Hauptbeschäftigungen: Toiletten mit Zahnbürste zu putzen und Schuhe der Kameraden in Ordnung zu bringen. Das war sehr anstrengend, doch man kann damit leben, wenn es keine Prügel gäbe. Alik war von allen verprügelt. Von gesamte Abteilung, weil die Kameraden jetzt keinen Urlaub hatten. Von älteren Kameraden, weil es zur Ordnung gehörte. Von Oberleutnant, weil Alik ihm die Plankennziffer verdarb. Zusätzlich ließ sich der Genosse Oberleutnant ein oder zweimal pro Woche voll besoffen sein. Dann stellte er die Abteilung auf und schlug seine Soldaten. Einfach so, zum Vergnügen. Selbstverständlich schlug er Alik besonders oft, weil Alik als der Größte am Anfang der Formation stand. Der Genosse Oberleutnant war etwa dreißig Zentimeter kleiner, als Alik, so musste er springen, um Alik die Fresse zu polieren. Je nach dem Niveau der Alkoholisierung gelang es ihm mal, mal misslang. Dann wurde er ganz wütend, befahl Alik, sich auf den Boden zu werfen und schlug ihn mit den Stiefeln.