W e nn die Kinder groß werden, …
Wenn ich meine Karriere mache, …
Wenn ich mich scheiden lasse, …
Wenn ich sterbe, …
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Die Frösche dieser Art warten das ganze Leben auf die Zukunft, in der sie alle ihre Probleme loswerden, auf einmal durch eine Magie, jedenfalls sollen sie selbst nichts tun. Das Glück kommt von alleine, man muss nur geduldig darauf warten, nur alles aushalten. Dann bekommt man plötzlich große Erbschaft von unbekannten Verwandten, oder ein Millionär macht einen Heiratsantrag... So warten diese Frösche auf ein Wunder, das kommt aber nie.
Die Zweiten klagen mit „Was wird, wenn...“, auch ohne Konjunktiv:
Was wird, wenn ich diese Ausbildung nicht bekomme?
Was wird, wenn ich gefeuert sein werde?
Was wird, wenn ich einen Fehler mache?
Was wird, wenn mir meine Rente nicht reicht?
Für die Frösche dieser Art ist die Zukunft ein totaler Alptraum, der kommt ungeachtet ihrer Bemühungen. Man kann sich von dieser schrecklichen Zukunft nirgendwo verstecken und sie erstarren, wie vor der Schlange, und leben in diesem Zustand des Stupors ihr ganzes Leben.
Die Frösche konzentrieren sich so sehr auf Vergangenheit oder Zukunft, dass sie überhaupt nicht merken können, was mit ihnen im Gegenwart passiert. Ihre ganzen Kräfte vergeuden sie bemitleidend ihr eigenes Unglück oder zürnend auf Gemeinheit anderen Menschen. Sie haben keine Kraft oder Zeit, um das Geschehenes zu analysieren. Deswegen wissen sie nie, warum sie verlieren und machen immer wieder die gleichen Fehler. Die Welt der Frösche ist die Welt der Gefühle, deshalb können sie nicht nur aus der Erfahrung der Anderen, sondern auch aus eigener Erfahrung lernen.
Weil die Frösche nicht wissen können, was in realer Welt passiert, denken sie ihre eigene Welt aus, die nur wenig mit Realität zu tun hat. Die schwer im Gegenwart orientierenden Frösche fürchten sich vor allem Neuen und halten fest an allem Alten (wie es bei einem Blinden vorkommt, wenn man Möbel in seiner Wohnung umstellt). Sie mögen strenge Regeln und Verbote, aber sie denken über den Sinn diesen Regeln und Verbote nur selten nach. Sie nehmen an, dass wenn es streng ist, dann ist es sinnvolclass="underline"
Wenn jemand den Eintritt verboten hat, dann hat er darüber nachgedacht, ich bin dafür nicht verantwortlich.
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Die Frösche meinen, dass die ganze Welt um sie Sorgen machen soll, und wenn das nicht stimmt, sind sie sehr enttäuscht. Wenn sie in einer Situation eine Entscheidung treffen müssen, empfinden sie das als Mangel an Aufmerksamkeit. Aber wenn jemand (Eltern, Freund, Ehepartner, Boss, Beamter u.s.w.) ihnen befiehlt, so und so zu machen, dann fühlen sie sich zufrieden, sie müssen um nichts besorgt sein. Je strenger Regeln und Verbote sind, desto mehr sorgt jemand um Frösche. Das ist ein Paradox in Wahrnehmung der Welt von Fröschen: sie haben kein Vertrauen zu ihren nahestehenden Menschen und gleichzeitig voll Vertrauen zu Unbekannten, wenn die Letzten hohe Positionen bekleiden.
Ein männlicher Frosch kann seiner Geliebte, Frau, seinen Eltern, Kinder total nicht vertrauen, aber er glaubt dem Politiker, den er überhaupt nicht kennt. Die Frösche mögen Menschen en masse, aber sie hassen oft ihre Nahestehenden, insbesondere Verwandten.
Die Frösche leben in einer Welt der Gefühle, keineswegs des Verstands, trotzdem sind sie sich diesen Gefühlen nicht bewusst. Umgekehrt, sie meinen, dass es sehr unhöflich ist, unverhohlen Emotionen zu zeigen. Deswegen ist es ihnen so schwer, offene, echte Beziehungen mit Menschen anzuknüpfen. Für sie ist es unerträglich, einem Mensch zu sagen, was sie in der Tat wollen, deshalb sind sie gezwungen, sich zu verstellen. Sie müssen sich verstellen, weil sie fürchten, dass jemand genau erkennen könnte, wer sie tatsächlich sind. Sie manipulieren Menschen, zwingen anderen das machen, was die Frösche wünschen, ohne preiszugeben, dass sie diese Wünsche überhaupt haben.
Zweifel – das ist für Frösche ein wichtiges Wort. Sie bezweifeln alles – ihr Recht zu leben, zu lieben und beliebt zu sein, ihre Wichtigkeit und Wertigkeit, ihr Recht Wünsche, oder Dinge, oder Freunde zu haben u.s.w.
Die Frösche sind im nebligen für sie Gegenwart verloren. Sie können die engen Beziehungen mit anderen Menschen nicht herstellen und nicht ertragen. Sie versuchen alle Menschen, die mit ihnen kommunizieren, in die illusorischen, von ihnen selbst geschaffenen Gestalten, hineinzupressen. Sie sind von Erwartungen der Anderen abhängig. Die Frösche machen sich stets Sorgen darum, was andere von ihnen halten. Sie trauen ihrer eigenen Meinung nicht. Wenn Freundinnen sagen, dass das Kleid steht dem Frosch nicht, dann zieht sie das nie mehr an. Wenn Kollegen meinen, dass jemand ein schlechter Mensch ist, glaubt der Frosch gleich daran und niemals wird er versuchen, diese Behauptung zu prüfen. Beziehungen mit Menschen beginnen Frösche mit Misstrauen, Zweifel an Aufrichtigkeit und Offenheit. Sie suchen immer eigennützige Gründe für Verhalten der anderen.
Wie dem auch sei, die illusorische Welt der Frösche stimmt nur sehr selten mit realer Welt anderer Menschen überein. Die Frösche sind ständig enttäuscht von der Welt, von sich selbst, von anderen. Sie sagen:
Ich hab ja nie gedacht, dass er so ein schlechter Mensch ist!
Ich konnte mich nicht vorstellen, dass sie mein Vertrauen missbraucht!
Wenn ich diese Entscheidung getroffen habe, dachte ich an
Konsequenzen überhaupt nicht!
Die Frösche suchen die Ursachen seines Misserfolges nie, stattdessen erfinden sie passende Erklärungen. Wie, z. B., die globale Ungerechtigkeit der Welt:
Solche Menschen wie ich, können in diesem Land nie Erfolg haben!
Die Ursache könnte auch angeborene Neigung zum Unglück sein:
In meinem Leben gibt es Platz nur für Unannehmlichkeiten!
Oder man findet, dass die Ursache in Machenschaften der anderen stecken könnte:
Das sind sie, die in meinem Missgeschick schuldig sind!
Nun lassen wir mal die Frösche und erzählen über die Prinzen. Sie fühlen, dass sie besondere, einzigartige, einmalige Menschen sind. Solche Menschen gibt es in der Welt nicht mehr. Sie versuchen es nicht, ihre Einmaligkeit zu beweisen, genauso wie jemandem ähnlich zu sein. Sie nehmen sich selbst wie sie sind. Die Prinzessin kann krumme Beine haben, oder dünne Haare, kleine Brüste oder Zahnprothese – das alles hindert sie nicht, eine Prinzessin zu sein. Aber sie tut sich nicht groß damit.
Die Prinzen wissen, dass sie sind wie sie sind. Sie vergeuden keine Zeit, nehmend ihren Eltern übel, weil diese Eltern sie so schlecht produzierten, oder Herrn Gott, weil er das erlaubte. Sie haben kein Mitleid mit sich. Stattdessen denken sie danach, wie das benutzbar zu machen, was sie haben. Es gilt nicht nur für äußere Erscheinung, sondern auch für psychologische Merkmale.
Die Prinzen versuchen es nicht, sein Charakter zu ändern. Sie meinen, dass wenn sie, z. B., zu faul sind, könnte das für sie nützlich sein und bewahrt sie vor schnellen Entscheidungen. Oder wenn sie hartnäckig sind, könnte das für sie nützlich sein, eine sehr schwere Aufgabe zu erledigen. Sie schätzen ihre Persönlichkeitseigenschaften nie als „gute“ oder „schlechte“ ab. Sie benutzen alles, was sie haben, um das gewünschte Ziel zu erreichen. Das Problem ist, wann man dieses oder jenes Persönlichkeitsmerkmal einschalten soll. Deshalb denken Prinzen daran, wie man etwas besser tun kann und machen sich keine Vorwürfe in der Nacht.