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Das einzige, das ihm noch blieb, war seine Arbeit. Er erzählte, dass man nur sehr schwer Bio-Feedback lernte. Die Probanden beherrschten Autotraining nicht und konnten nicht begreifen, wie man mit Bio-Feedback umgeht. Stas kam allenfalls auf die Idee, dass man das Lernprozess stimulieren könnte. Weil Autotraining auf Suggestion basierte, versuchte Stas die Suggestion zu erzeugen. Er gab seinen Probanden spezielle Pillen und sagte ihnen, dass diese Pillen ihre Fähigkeit für Steuerung von Bio-Feedback erhöhen sollten. Stas erzählte, dass er Doppelblindstudie durchführte und sogar seine Mitarbeiter wussten nicht, dass alle diese Pillen nur aus einfacher Glukose bestanden. Die Ergebnisse aber waren phänomenal. Mehr als die Hälfte der Probanden waren imstande schon nach drei oder vier Einnahmen der Pillen ihre Leistungen deutlich zu verbessern. Stas war entflammt und wäre sogar glücklich, wenn er noch genug Geld hätte. Er sagte, dass von Glukose noch niemand wüsste und bat mich darum niemandem zu erzählen. Ich tat das und erzählte sogar im Training nicht weiter davon.

Ein Jahr später wurde Stas tot in seinem Laboratorium gefunden. Jemand zerbrach alle Geräte und vernichtete alle seine Dateien. Die Ermittler der Miliz dachten, dass Diebe nach Kupfer suchte und Stas nichts weiter als nur zufällige Opfer war. Er sollte eigentlich nicht im Laboratorium sein. Kupferdiebstähle geschahen damals in Russland sehr oft, man stahl Kupferdraht von Straßenbahn und Trolleybus, sodass alle mit dieser Theorie zufrieden waren. Stas war in Rostover Friedhof beigesetzt und ich beobachtete zum ersten Mal wie seine Mitarbeiter, die fast alle früher zu kommunistischer Partei gehörten, in einer christlichen Totenmesse teilnahmen und sich bekreuzigten. XXXXXXXXXX XXXXXX XXXX XX XX XXXX XXXXXXXXXX XXXXXXXX XX XXXXXXXX.

Die Forschung von Stas wurde nicht weitergeführt. Es gab keine Informationen und kein Geld, um so was zu tun. Alle Enthusiasten von russischer Wissenschaft waren schon im Ausland. So wurde diese Arbeit vergessen.

Oder fast vergessen...

Damit beendeten wir unsere Vorlesung über Lügendetektor. Niemand hatte Fragen.

Ordner 2.XXXX XXXXX XXX XX XXXX XXX XXXX

2.1.txt

Beide meine Eltern – Mutter XXXXXX XXXXXXXXXX und Vater XXXX XXXXXXXXX, arbeiteten in XXX. Sie waren keine sehr höheren Tiere, nur XXXXXX XXX XXXXXX XX XXX XXXX XXX in XXXXXXXXXXXXXXX Abteilung. Aber das war für sie nicht nur Arbeit, das war ihr Berufung. Ich wurde erzogen, um später auch in XXX zu arbeiten. Als ich nur erste Worte sprechen konnte, begann meine Mutter mich für diese Arbeit vorzubereiten.

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Meine Mutter war das Zentrum unserer Familie und dieses Zentrum war ein Fels. Sie sah sogar wie ein Fels – offensichtlich erschuf Herr Gott sie mithilfe der Axt. Sie war nicht schön und bestand nur aus Ecken. Sie hatte blonde, ehe farblose Haare und genauso farblose Augen. Mein Vater war auch kein Prachtexemplar von Mann – farblos, keine angenehme Erscheinung. Als ich sie später fünf Jahre lang nicht sah und kam danach zu Besuch, dann fiel mir nur ein Wort in Sinn – Laus. Meine Eltern sahen wie Läuse aus. Wenn ich nicht ihr eigener Sohn wäre, dann hätte ich sie in einer Menschenmenge nie im Leben erkennen könnten. Aber so sahen viele Leute aus, die in XXX arbeiteten. Ich, übrigens, auch.

 Ich weiß es bis heute nicht, ob meine Eltern irgendwann ineinander verliebt waren. Ich glaube, sie waren eher durch Ideale und gemeinsamen Ziel vereint – dem Vaterland zu dienen.

Es war in meiner Familie nicht üblich, Gefühle zum Ausdruck zu bringen. Ich wurde nie geküsst, bekam keine Liebkosungen. Meine Eltern waren geduldig und monoton, besonders die Mutter. Sie bekamen aber immer die Ergebnisse, die sie brauchten, besonders die Mutter. Mit farbloser Stimme verlangte sie etwas von meinem Vater oder mir, was wir nicht wollten, doch wir gehorchten ihr immer. Es war etwas in ihrem Gesichtsausdruck, in ihrem Blick, etwas Wildes und Fanatisches, was uns zu gehorchen zwang.

Ich mochte es, mit meiner Mutter Bazar zu besuchen und dort einzukaufen. Mutter nahm eine Ware von der Theke und hielt die wortlos so lange in der Hand, bis die Verkäuferin ihre Geduld verlor und begann die Ware zu lobpreisen, dann nannte sie den Preis. Mutter sah sie in die Augen, schwieg noch dreißig Sekunden und danach fragte sie mit monotoner Stimme: „Wie viel wollen Sie?“. Die Verkäuferin, die mit allen Wassern gewaschen war, schrumpfte sichtlich in Größe und nannte den ganz anderen, viel niedrigeren Preis. Später erzählte mir man, dass sie die beste Verhörspezialistin in XXX war und konnte sogar ganz ohne Foltern benötigte Ergebnisse erreichen.

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Meine Mutter war ein Mensch der Pflicht. Sie hasste es, Essen zuzubereiten, kochten aber täglich. Immerhin kochte sie so unappetitlich, dass ich erst nach der Heirat erfuhr, dass das Essen ein Vergnügen bereiten könnte. Sie hasste es, unsere Wohnung zu putzen, machte es aber regelmäßig. Abgesehen davon sah unsere Wohnung wie ein schäbiges Hotelzimmer. Ich glaube, ich wurde auch nur wegen Pflicht geboren – die Pflicht die Familienlinie der vaterlandstreuen Menschen fortzusetzen. Diese Pflicht war aber nicht ganz erfüllt – alle unsere Verwandte hatten drei Kinder pro Familie, nur meinen Eltern gelang es nicht. Insgeheim litten sie unter diesem Makel.

Meine Erziehung nahm die Mutter auch wie eine Pflicht wahr – die Aufgabe einen guten fähigen Mitarbeiter für XXX verantwortungsbewusst aufzupäppeln. Sie machte das mit eisernem Willen und teilte die Arbeit mit meinem Vater. Die wichtigsten Aufgaben übernahm sie selbst, die zweitrangigen wurden vom Vater erledigt. Mit drei Jahren wurde ich in Kindergarten geschickt. Abends las mir meine Mutter keine Märchen, sondern fragte mich, genaue gesagt, verhörte mich, was ich im Kindergarten tat und, hauptsächlich, was ein oder anderes Kind sagte. Das wurde zu einer Tradition. Jeder Abend erzählte ich, was die Menschen, denen ich begegnete, sagten. Zuerst wollte ich das nicht, konnte aber eisernem Willen meiner Mutter nicht widersprechen. Mit der Zeit wurde ich ganz gut in Wiedergabe der Gespräche von anderen Leuten. Meine Eltern meinten, dass das sehr wichtig für meine zukünftige Arbeit sein sollte.

Meine Mutter zwang mich, so viel wie es nur möglich wäre, Kontakte zu knüpfen, sogar mit Kindern, die ich zum Kotzen fand. Manchmal drohten diese Kontakte in eine Freundschaft umzuwandeln. Dann unterband sie meine Mutter ganz entschieden. Sie sagte mir immer wieder, dass ich keine Freunde bräuchte, dass man Freunden nicht trauen könne, dass Freunde mich verraten würden. Ich wusste nicht, warum mich meine Freunde verraten sollten, traute aber meiner Mutter. Ich hatte nie Freunde. Dabei musste ich meinen Bekannten sagen, dass wir Freunde wären.

Nach meinem ersten Halbschuhlahr war ich der schlechteste Schüler in der Klasse. Das war die Aufgabe für meinen Vater. Er sagte mir, dass ich nie der Letzte sein sollte. Ich musste in der Mitte sein. Mit seiner Hilfe wurde meine Handschrift so gut, dass ich schon bald zu besten Schülern gehörte. Und wieder sagte mir mein Vater, dass ich nie der Beste sein sollte. Ich musste in der Mitte sein. „In der Mitte ziehst du keine Aufmerksamkeit auf dich an“ - sagte mein Vater. „Du bist dort unsichtbar, aber du siehst andere Menschen. Du musst nicht immer zeigen, dass du etwas weiß. Du musst sich tarnen“. Ich war nie wieder der Beste. Ich war immer der Durchschnittliche. XXX XXXXXXXXX XXXXXX XXXXXXXXXXXXXXXX XXXXXX XXXX XXX XXX XXXXXXX XXXX XXXXXXXX XXX XXXX XXXX XXXXX XXX XX.

Langsam verstand ich meine Lebensaufgabe. Ich muss wie alle andere sein, nur selten Initiative ergreifen, aufmerksam anderen abhören und sie beobachten, danach das alles ausführlich berichten. Als ich zwölf war, begann ich es zu lernen, ein Gespräch zu steuern. Meine Mutter verlangte von mir, dass ich nicht nur meine Mitschüler denunzierte, sondern auch ihre Eltern. Ich tat so und, wie ich es heute verstehe, erfolgreich genug, weil einer meiner „Freund“ - XXXXXXXXXXXXXXXX, mal unter Tränen erzählte mir, dass sein Vater in eine psychiatrische Anstalt mit Gewalt gebracht wurde, aber er war doch kein Irre, klagte mein „Freund“. Aber ich dachte, dass er ein Irre war – wer sonst erzählt seinen Kindern Witze über unsere Obrigkeiten? XXXXXXXXXXXXX XXXXX XXXXXX XXXXX XX XXXXX XXXXX XX XX XXXX XXXXXXXXXXXXXXX XXXXXXXXX XXXXX XXXX XXXXXXXXXX XXXXXXXXXXX XXXXXXXXXX XXXX XXX XXXX XXXX XXXX XX XXX XX.