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„Du musst wissen“, sagte meine Mutter, „dass dein Großgroßvater vor der Revolution zur Geheimpolizei gehörte und kämpfte gegen Bolschewiken, nach der Revolution arbeitete er in XX und kämpfte für Bolschewiken. Felix Edmundowitsch zeichnete ihn persönlich mit silbernem Revolver aus. Dein Großvater kämpfte während des Großen Vaterländischen Krieges gegen Staatsfeinde. Er hat viele Orden und einen Orden bekam er von Lawrentij Pawlowitsch persönlich. Er kämpfte nicht an der Front, sondern tausende Kilometer östlicher, in Sibirien, in Konzentrationslager, wo man Verräter, die in deutscher Gefangenschaft waren, hielt. Er sollte mit ihnen zusammen in Baracken wohnen, tun als ob er auch in deutscher Gefangenschaft wäre, ihre Gespräche zuhören und gemeinen Verräter entlarven. Das war eine sehr schwere Arbeit, nur wenige waren dazu fähig. Er war im Lager sogar verwundet – ein Aufseher zerbrach ihm beide Beine. Der wusste, natürlich, nicht, dass Großvater für XXXX arbeitete. Beide bekamen Auszeichnungen. Deshalb kriegt Großvater zusätzliche Rente als Kriegsversehrte“.

„Wir beide“, fuhr der Vater fort, „kämpfen gegen Dissidenten und anderen Idioten von Intelligenzia, die nichts von Vaterlandstreue verstehen. Wir glauben, dass du unsere Fahne übernimmst und unser Vaterland weiter mit Ehre gegen innere Feinde verteidigen wirst. Das ist unsere und deine vornehmste Pflicht“. XXXXXXXXXXXXXXX XXX XX XXXX XXX XX XX XXX XXX XXXXXXXX XXXXXXXX XXXXXX XXXX XXXXXX XXXX XXX XX.

Ich war wie im Traum. Ich fürchtete, dass mein Kopf bald explodierte. Am nächsten Tag kam ich in die Schule nicht, und in der folgenden Woche auch nicht. Mein Weltverständnis war zerstört, ich musste dringend ein neues schaffen. Ich kam in die Schule abgemagert und blass. Meine Lehrer fragten mich, was für eine Krankheit ich hatte. Wie könnte ich ihnen sagen, dass der Name der Krankheit „Zu früherer Übergang zum Erwachsensein“ hieß?

XXXXXXXXXXXXX XXXXXXXXXX XXXXXXXXXXXXXX XXXXXX XX XX XXXXXXXXXXXXXX XXXXXXXXXXXXXX XXXXXXXX XXXXX XXX XX XX XXXXXXXXXX XXXXXXXXXXXX XXXXXXX XXXXX XXX XXX XX XX XXXXXXX XXXXX XXXXXXXXXXXXXXXX XXXXXXXXXXXXXXXXXXX XX XX XXXXXXXXXXXXXXXX XXXXXXXX XXXXXXXXXXX XXXXX XXX XX XX XXXXXXXXXXXXXXXXXX XXXXXXXXXX XXXXXXXXXX XXXXX XX XX XXXXXXXXXXXXXX XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX XXXXX XXX XX.

2.2.txt

Ich durfte mir selbst eine Hochschule wählen, um dort zu studieren. Meine Mutter sagte, dass es keine Rolle spielte, was für eine Hochschule ich wähle, ich werde später sowieso umgeschult. Ich wählte XXXXXXX Uni. Zuerst studierte ich Physik, dann Philosophie und am Ende bekam ein Diplom als Historiker. Als ich zu studieren begann, wurde ich zum Leiter der XXXXXXX Abteilung des XXX zitiert. Genosse XXXXXX empfing mich sehr herzlich. Er sagte, dass er sich sehr dafür interessierte, was für einen Knaben seine Mitarbeiter erzogen. Dann wurde er ernst und sagte, dass ich mein Studium als Praktikum betrachten sollte. Es sei nicht so leicht, moderne Jugend auf richtigem Weg zu halten. Besonders kompliziert war in dieser Hinsicht XXXXXXX Uni, wo die Professoren zu viel Freiheit genossen und negativ auf Studenten einwirkten. Ich sollte sofort als freiberuflicher Mitarbeiter eingestellt werden und entsprechenden Lohn bekommen. Meine Aufgabe wäre Überwachung der Studenten und Professoren.

So begann mein Arbeitsleben als ich noch siebzehn war. Eigentlich, es gab keinen Unterschied – ich berichtete wie früher jeden Tag meinen Eltern und dann schrieb Berichte für XXX, nur jetzt hatte ich viel mehr Taschengeld. Das Geld, das ich in XXX bekam, konnte ich behalten, aber mein Stipendium übergab ich meinen Eltern.

Es war überhaupt nicht schwer, für XXX zu spitzeln. XXXXXX XXXX XX XXXXXX XXXXXXXXXXXX XXXXX XXXXX XXXXXXXXXXXX XXXX XX XXXX XXXXXXXX XXXXXX XXXXXXX XXXX. Studenten und Professoren sagten, was sie dachten und passten ganz und gar nicht auf, ob jemand dabei lauschen könnte. Als ob sie danach fragten, dass jemand sie denunzierte. Das war lächerlich. Physiker enttäuschten mich. Sie dachten überhaupt nicht daran, Vaterland zu verraten. Sie benahmen sich wie Kinder – sie liefen während der Pausen rund herum, sie schrien und fachsimpelten über Physik. Die Professoren waren nicht mal besser. Ich dachte, dass mathematische Begabung die weitere Entwicklung des Gehirns behindert. Dort gab es für mich nichts zu tun. Ich berichtete dem Genossen XXXXX und wechselte zur philosophischen Fakultät. XXXXXXXXX XXXXXXXXX XX XXX XXX XXXX XXXX XXXXXXX XXXXXXXXXXXX XXXX XXXX XXX XXX XX.

Die meisten Studenten dort waren Parteimitglieder und hatten selbst enge Beziehungen mit XXX. Leider studierten Philosophie auch einige Genies, welche dachten, dass jedermann an alles Mögliches denken dürfte. Und noch schlimmer – sie sprachen davon. Diese Angewohnheit war gefährlich, ich sollte junge Menschen zur Vernunft bringen. Das machte ich mit Links. Einmal lud ich sie in Piwnaja (Biergarten) und nach ein paar Bier begann Witze über Genossen General Sekretär zu erzählen. Alle andere ahmten mit Begeisterung nach. Am nächsten Tag schrieb ich einen Bericht, infolgedessen wurde der Dekan der philosophischen Fakultät zu XXX zitiert, danach zum örtlichen Komitee der Partei. Alle, die mit mir Bier tranken, wurden ihrerseits zum Komitee der Partei der philosophischen Fakultät vorluden. Was man da ihnen sagte, weiß ich bis heute nicht, aber sie erzählten politische Witze nie wieder. Ich bekam Anerkennung von Genossen XXXXXX.

Nach dieser Heldentat wechselte ich zur historischen Fakultät. Hier studierten keine Genies, aber auch fast keine Mitglieder der Partei. Die meisten Studenten wussten, was auf sie wartete – die Schule, und waren nicht ausgesprochen begeistert. Sie träumten von archäologischen Expeditionen oder Forschungen in Archiven, doch das Land brauchte so viele Archäologen oder Wissenschaftler im Gebiet der Geschichte nicht. Sie wussten das und waren verbissen. Und wo Erbitterung wächst, dort wachsen auch Dissidenten, jedenfalls sagte so Genosse XXXXXX. Hier arbeitete ich planmäßig und nachhaltig. Vielleicht nicht so brillant im Vergleich mit meiner Arbeit an der philosophischen Fakultät, aber auch sehr effektiv.

XXXXXXXXXXXXXXXXX XXXXXXX XXXXXX XXXX XXXXX XX XXX XXXXXXXXXX XXXXXXXXXXXXXXXXXXX XXXXXX XX XXXXXX XXX XXX XXXXXXXXXX XXXXXXXXXXXXXXXXXXXX XXXXXXX XXXX XXX XX XXX XXXXXXXXXX XXXXXXXXXXXXXXXXXXXX XXXXX XXXXX.

Als ich vierzehn war, erzählte mir mein Vater etwas über Sex und überwiegend über Kontrazeption. Ich glaube, dass das war ein wenig zu früh für mich, weil damals meine ganze Erfahrung vom Sexualleben nur aus einem Kuss bestand. Ich war nicht so populär beim schwachen Geschlecht. Vater sagte mir, dass ich mit allen Mädchen schlaffen dürfe, müsse aber keine Spuren hinterlassen. Ich verstand nicht so genau, was er damit meinte. Ich versuchte neuerworbene Wissen zu probieren, doch ohne großen Erfolg. Mädchen wollten nicht mit mir schlafen und ich war schüchtern im Umgang mit ihnen. XXXXXX XXXXXXXXXXX XXXXXX XXX XXXXXX XX XXX XXX XXX XXXXXXXXX XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX XXXX XXXX XX XXXXXX XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX XXXX XXX XXX XX XX.

Als ich noch Philosophie studierte, lernte ich ein Mädchen namens XXXX kennen. Sie war vielleicht nicht umwerfend schön, aber bereit mit mir ins Bett zu gehen. Außerdem war sie lustig und leicht in Handhabung. Wir schliefen regulär miteinander und waren beide damit zufrieden. Ich war schon im vierten Studienjahr, als meine Mutter mir mitteilte, dass ich heiraten musste. „Um sich im XXX hochzuarbeiten, muss man unbedingt verheiratet sein“, sagte sie. Ich antwortete, dass ich noch anderthalb Jahre damit warten konnte. Sie widersprach mir: „Man brauchte viel Zeit, um die Braut und alle ihre Verwandte bis zur vierten Generation zu prüfen. Und noch was musst du wissen – du kannst dich nie scheiden lassen. Bei uns existieren keine Scheidungen, wie bei Katholiken. Wenn man in seiner Familie Probleme nicht lösen kann, dann ist er als Mitarbeiter des XXX berufsunfähig. Du musst daran immer erinnern, wenn du deine Braut auserwählen wirst“.