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Ich legte zärtlich das Kissen auf sein Gesicht und presste das leicht. Er bekam keine Luft mehr. Ich drückte das Kissen und sang ein Lied von Presley, eine paraphrasierte Variante „Kill me tender, kill me sweat, please, please, let me go“. Ich wusste nicht, warum. Eigentlich mag ich Elvis nicht so besonders. XXXXXX versuchte sich zu befreien, aber mit Schiene und anderen Wunden hatte er keine Chance. XXXXXX bewegte krampfhaft mit allen seinen Extremitäten. Alles umsonst. Und nun war er tot, mausetot.

Ich faltete den Kittel wieder zusammen und legte den in der Tasche von Rewe. Ich verließ die Uniklinik pfeifend vor mich dasselbe Lied hin und lief zur Straßenbahnhaltestelle. Ich war mit mir zufrieden. Ich nahm die Linie 3 und fuhr zu meinem Hotel.

Sieben waren aus, aber es gab noch einige auf der Liste.

Ich flog am nächsten Tag nach XXXXXXXXXXXXX. Es war höchste Zeit, die Arbeit mit XXXX XXXXXXXX zu Ende zu bringen. XXX XXXXX XXX XX XX XXX XXXXXXXXXXXX XXXXXXXXXXXXXXXX XXX XX XXXX XXX XX XXX XXXXXX XXXXXXXXXXXXXXXX XXX XXXXX XXX.

Diesmal entschied ich ruhiger und vorsichtiger vorzugehen. Ich wählte wieder meinen zuverlässigen Pfriem. Ich schminkte mich bis zur Unkenntlichkeit, machte große falsche Wunden im Gesicht und tarnte mich als Alkoholiker.

Ich sah XXXX kommen und lief ihm aus dunklem Torbogen entgegen, wackelnd wie ein Besoffener. Ich war schmutzig und zerlumpt, rocht von ferne nach Urin und Alkohol. XXXX weigerte sich, auf die andere Seite der Straße zu gehen, weil es ihm nur zehn Meter bis zu seinem Haus blieb. Er lief ruhig neben mir, versuchte mich nicht anzusehen. Das kam mir gelegen. Jetzt ging er schon vorbei. Ich stieß ihn mit dem Pfriem in den Rücken. XXXX versuchte seine Arznei aus der Tasche zu nehmen. Ich fühlte, wie sein Schmerz wuchs. XXXX fiel langsam zum Boden hin. Ich beugte mich über ihn und entfernte den Pfriem aus XXXX Rücken. Dann nahm ich aus der Tasche eine Flasche Wodka und goß Alkohol auf das Kleid den liegenden Mann. Ich steckte die Flasche wieder in die Tasche, kehrte mich um und ging ruhig weg. 

Ich sah, wie das vorbeifahrende Polizeiauto hielt neben den Liegenden an, Polizisten stiegen aus und transportierten den Körper ins Auto. Sie schimpften, dass dieser Mann wie eine Sau besoffen war. 

XXXX ist tot, mausetot.

Ich fühlte Erleichterung. Er hatte das verdient, der Halunke.

Acht waren aus, aber es gab noch einige auf der Liste.

Ich flog nach Moskau.

2.6.txt

Zu meinem Erstaunen fand ich Genosse XXXXXX in fast gutem Zustand. Er war noch leerfleischig, aber sein Gesicht bekam schon gesunde Farbe. Er empfing mich freudig und fragte mich ausführlich aus, wie es mit zu erledigender Arbeit ging. Er lobte mich sogar für meine Arbeit, weil ich fast die ganze Liste gestrichen hatte. Es blieben noch nur drei Punkte. Aber er verriet mich, dass es einige Rivale für seinen (meinen) Posten gab. Genosse XXXXXX wünschte mir Glück und ließ mich weitermachen.

Erleichtert flog ich nach XXXXXXXX. Ich war noch nie in XXXXXX. Das Land begrüßte mich mit Chamsin. Es war Frühjahr und ich berechnete nicht mit 40° C. Ich fühlte mich wie ein Fisch ohne Wasser. XXXXX XX XXX XX XXX XXXX XX XXXXXXXXXXXX XXXXXXXXXXXXXXXX XXX XX XXX XXX XXX XXXXXXX XXXXXXXXXXXXX XX XXXX XX XXX XXXXXX XXX.

Ich bestellte noch in Moskau ein Taxi bei Six, das mich zum Hotel fahren sollte. Aber niemand wollte mich abholen. Ich landete in der Nacht von Samstag und es war die schlechteste Zeit für Geschäfte in XXXXXX. Eigentlich beginnt schon am Abend der erste Arbeitstag laut jüdisches Kalender, aber die meisten Menschen bevorziehen den ganzen Tag als arbeitsfreien Tag zu betrachten. Ich musste selbst mir ein Taxi aussuchen, was nicht so leicht war. Ich konnte Ivrit nicht und die Märchen, dass man in XXXXXX nur mit Englisch oder Russisch leben kann, waren bloß Märchen.

Am nächsten Morgen suchte ich als Erste den Laden, wo ich mir Sommerkleidung kaufen konnte. Neben meinem Hotel fand ich ein Lädchen, dessen Besitzer, ein alter Immigrant aus Polen, konnte etwas Russisch und Englisch. Er erzählte mir Geschichten von seiner Immigration und verkaufte mir geschickt überteuerte Waren, was mir in meinem verschwitzten Zustand schon egal war. Ich zog mich gleich im Laden um und ging aus in solchem Outfit, dass alle meine Bekannten lachend sterben sollten. Ich hatte kurze Shorts, ein Hawaii-Hemd und Strohhut, dazu noch Sonnenbrille. Aber nur so konnte ich die Hitze überleben.

Ich begann die Spuren von XXXXX XXXXXXX zu suchen. Leider konnte ich die offiziellen Ressourcen nicht benutzen. Ich fand einen ehemaligen Informanten von XXX. Seinen Namen teilte mir Genosse XXXXXX mit. Dieser Informant hatte einen kleinen Buchladen in einer Gasse neben Allenby Straße. Der Mann immigrierte in den Siebziger und arbeitete für XXX in Europa und XXXXXX. Im Laden war es so, als ob die Hippie-Zeiten nie endeten. Der Besitzer hatte lange Haare und Glatze, einen langen Bart, trug schmutziges T-Shirt, zerrissene Jeans und war barfuß. Er freute sich nicht sehr auf meinen Besuch, versprach aber in zwei Tagen notwendige Information zu beschaffen. XXXXXXXXX XXX XX XXXX XXX XXXXX XX XXXX XXXXXX XXX XXX XX XXXXXXXXX XXXXXXXXX XXX XX XXXXX XX XXX XXXXXX XXXXXXXXX XXX XX.

Zwei Tage sollte ich irgendwie verbringen. Ich hatte keine Lust, quer durch das Land nach Sehenswürdigkeiten zu jagen. Ich kam zum Strand von meinem Hotel. Die Luft war heiß, der Sand erinnerte mich an eine überhitzte Pfanne, aber das Meer war kalt, wie Ostsee. XXXXXX gefiel mir offensichtlich nicht. Am Abend kam ich ins Hotelrestaurant und bestellte, zum Trotzt des Obers, russische Pelmeni, aber mit hiesigem Wein.

Der Hippie-Ladenbesitzer hielt sein Wort und in zwei Tagen wusste ich, wo XXXXX XXXXXXX wohnte. Den russischen Verhältnissen nach ganz in der Nähe, in XXXXXXX. Ich fuhr mit dem Bus, kam zum Amphi Gan Hamelech und nahm Platz in einem vegetarischen Restaurant. Ich hasse es, vegetarisch zu essen, so trank ich nur Kaffee und wartete. Mir war schon bekannt, dass alle Bewohner abends draußen sein sollten. Als der Himmel sich verfinsterte, kam ich zum XXXXX Haus. Ich erkannte sie gleich, sogar in seltsamen Klamotten, die alle hier trugen. Sie lief gen Strand. Das war hervorragend. Ich folgte ihr.

Es wurde ziemlich kalt und fast niemand ging zum Meer spazieren. Man saß in Restaurants und Cafés. Ich lief hinter XXXXX. Sie hörte meine Schritte und kehrte sich um. Sie erkannte mich, schon wieder passierte mir das! Ich tat, als ob ich sie nicht kannte. Sie hatte augenscheinlich nichts dagegen. Ich wollte kein Risiko eingehen und benutzte dieselbe Methode, wie bei XXXXXX XXXXXXXX. Ich lief ihr vorbei, dann kehrte ich mich plötzlich zurück und mit Energie von dieser Bewegung stieß ich XXXXX in den Abgrund. Sie fiel um die Steilwand der Kai bis zum Strand hinunter. Sie verstand nichts, sie wehrte sich nicht, sie fiel einfach runter. Sie schrie sogar nicht, und ich war ihr diesbezüglich sehr dankbar.

Ich kam die Treppe runter und fand XXXXX liegend am Strand. Ich prüfte, wie es ihr ging. Sie war bewusstlos. Sie zerbrach fast alle Knochen, die man zerbrechen konnte. Ich schätzte, dass sie innere Blutungen haben sollte. Ich hatte mit solchen Fallen schon früher zu tun. Sie konnte höchstens noch eine halbe Stunde leben. Ich brauchte nichts mehr zu tun. Ich stieg die Treppe wieder hoch und wartete. Wie ich es vorhersagte, in einer halben Stunde setzten bei ihr Krämpfe ein und danach lag sie still, ganz still. XXXXX war tot, mausetot.