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Neun waren aus, aber es gab noch zwei auf der Liste.

Ich fuhr mit dem Taxi nach XXXXXXXX zurück. Im Hotel wurde ich benachrichtigt, dass man mich angerufen hatte. Ich rief zurück an. Man sagte mir, dass es dem Genossen XXXXXX ganz schlecht ginge und dass ich nach Moskau muss, wenn ich mit ihm Abschied nehmen wolle.

Ich verbrachte diese Nacht schlaflos. Ich flog nach Moskau und fühlte sich total zerfetzt. Genosse XXXXXX lag bewusstlos im Bett. Jetzt war ich wütend. Er versprach mir ein Jahr, aber es verging erst sieben Monaten! Und meine Arbeit war noch nicht beendet! Ich heulte lautlos.

Am nächsten Tag starb er.

Ich entschied mich, die zwei letzten Punkten von der Liste bis zur Beerdigung von Genossen XXXXXX, die in einer Woche stattfinden sollte, zu erledigen.

Am nächsten Tag flog in nach XXXX. Ich fühlte mich in der Stadt schon wie Zuhause. Die letzte Aufgabe war kompliziert und ich hatte so wenig Zeit. Mit diesen Psychologen sollte man immer vorsichtig sein. Sie hatten eine sehr unangenehme Angewohnheit, sich Notizen zu machen. Das hieß, ich musste bei ihnen zu Hause noch diese Notizen suchen. Und wann sollte ich das tun? Vor oder nach die Elimination? Ich brauchte einen detaillierten Plan auszuarbeiten und ich hatte es eilig…

Ich traf die Entscheidung, zuerst das Vorhandensein der Notizen zu prüfen. Ich musste in die Wohnung der Trainer. Sie verließen aber ihre Wohnung nur für kurze Zeit. Mit ihnen zu Hause konnte ich nicht „arbeiten“, weil die Umstände des Todes zu verdächtig wären, und ich setzte noch auf einen glücklichen Unfall.

Ich saß an einer Bank schon den dritten Tag nacheinander, wartend auf den Moment, wenn die Trainer ihr Haus für lange Zeit verließen würden. Der Frühling war im Gange und es herrschte ein herrliches Wetter in XXXX. Ich sah, wie die Trainer, sportlich angezogen, bergwärts liefen. Jetzt musste ich wählen, was ich zuerst tue – entweder verfolge ich sie, um ihre gewöhnlichen  Wege zu erkundigen, oder ich inspiziere ihre Wohnung. Letztendlich verfolgte ich sie.

Die Trainer liefen ein gutes Stück ungefähr fünf Kilometer lang. Ich fand dort ein sehr schönes Plätzchen, das die Natur speziell für Unfälle vorbereitete – einen engen Pfad, der von einer Seite vom üppigen Busch und von anderer Seite von tiefer Schlucht begrenzt war. Ich konnte mich in diesem Busch erfolgreich verstecken. Jetzt war die Wohnungsinspektion an der Reihe.

Binnen den zwei nächsten Tagen regnete es und die Trainer wagten es nicht, wieder wandern zu gehen. Am sechsten Tag schien die Sonne, aber sie blieben zu Hause. Ich hatte noch nur einen einzigen Tag. Ich musste bei Beerdigung des Genossen XXXXXX sein. Das war eine Pflicht. Ich könnte seinen (meinen) Posten vergessen, wenn ich dort nicht auftauchen würde. Niemand in XXX verzeiht so was. Und das wäre eine Demonstration von meiner Schwäche. Man darf seine Schwäche nicht zeigen. Nicht bei XXX.

Das war der siebte Tag. Ich saß an der Bank und wartete. Sobald die Psychologen ihre Wohnung verlassen, würde ich einbrechen und nach ihren Notizen suchen. Ihre Eliminierung könnte ich später durchführen. Sie kamen aus dem Haus und anscheinend hatten sie es wieder vor, zu wandern. Mehr konnte ich mir nicht wünschen.

Als ich dem Haus näherte, öffnete man die Tür und eine junge Dame kam mit dem Mülleimer raus. Die Tür blieb geöffnet. Das war gut. Sie ersparte mir einige Sekunden. Statt dieser Tür selbst zu knacken, ging ich die Treppe hoch. Noch dreißig Sekunden und ich war drinne, in der Wohnung. Man benutzte in Deutschland so lächerliche Sicherheitsschlösser! XXXX XXX XXX XX XXX XXXXXX XXXX XXXXXX XXX XXXXX XXXXX XXXXX XX.

Ich fand einen Computer und schaltete diesen ein. Ich durchsuchte die Festplatte und fand unerwartet einen Ordner mit dem Namen „Zehn kleine Buchhalterlein schlachteten ein Schwein“. Dieses Wort „Buchhalterlein“ erregte meine Aufmerksamkeit. Ich öffnete den Ordner und begann die da gespeicherten Dateien zu lesen. Die Haare standen mir zu Berge. Das war vielmehr schlimmer, als die Notizen. Die Trainer beschrieben fast haargenau meine Arbeit von letzten sieben Monaten. Wo kam das her? Wer informierte sie? Jemand aus XXX? Mein Rivale? Aber warum? Es sah so aus, als ob dieser jemand die Informationen nicht selbst preisgeben konnte. Er benutzte stattdessen die Trainer. Sie beschrieben zu präzise alles, was ich tat. Das konnte ich nicht zulassen. Ich begann die Sicherheitskopien zu suchen. Ich prüfte unzählige USB-Sticks und fand endlich die Kopie. Ich steckte den Stick in meine Tasche. Dann kopierte ich den Ordner auf mein Handy und bauten die Festplatte aus. Jetzt gab es keinen Weg zurück. Ich musste die Trainer noch heute eliminieren. Ich verließ ihre Wohnung und lief bergwärts. Unterwegs zerstückelte ich die Festplatte und den USB-Stick und entsorgte sie.

Ich hoffte, dass ich den von mir ausgewählten Platz früher erreiche, als die Psychologen. Sie hatten einen guten Vorsprung, aber ich lief den geraden Weg. Ich sah, wie sie den längeren Weg liefen. Ich hatte noch ungefähr 40 Minuten, bevor sie kommen sollten. Deshalb konnte ich diese Notizen schreiben. Den Rest, wo ich das erfolgreiche Ende der Arbeit beschreibe, erledige ich schon im Flugzeug.

Ich bedauerte nur eins – weil ich es heute nicht plante, Wandern zu gehen, zog ich meine schöne italienische Schuhe an, die für Wanderung nicht besonders passte, weil sie lederne Schuhsohlen hatten, die sehr glitschig waren. Ich rutschte unterwegs zweimal aus. Aber was soll's!

Auszug aus dem Bericht der Kriminalpolizei 

...Leiche, die bei Jena gefunden war, wurde als Alexej Nikolaewitsch Inow, russischer Bürgerschaft, geb. in Magadan, Russland, 56 Jahre alt, verheiratet, identifiziert. Offensichtlich wollte der Mann in Umgebung von Jena wandern, hatte aber keine richtige Kleidung dafür. Seine Schuhe waren sehr glitschig und höchstwahrscheinlich fiel er zufällig in die Schlucht runter. Das war ohne Zweifel ein Unfall.

Der Verstorbene wohnte im Maxx Hotel, Z.312, Jena. Nach der Auskunft der Botschaft der Russischen Föderation existierte kein Bürger der Russischen Föderation mit dem Namen Alexej Nikolaewitsch Inow, der in Magadan oder irgendwo noch in Russland wohnte…

...geht um eine Leiche von Rafail Altmayer, russische Bürgerschaft, geb. in Taganrog, Russland, 65 Jahre alt, verheiratet, unbefristete Aufenthaltserlaubnis in BRD, die in Umgebung von Jena gefunden wurde. Der Tod von Herrn Altmayer wurde als Unfall qualifiziert. Es gab keinerlei Beweise des gewaltsamen Todes…

...geht um eine Leiche von Valerij Pawlowskij, russische Bürgerschaft, geb. in Rostow-am-Don, Russland, 60 Jahre alt, ledig, unbefristete Aufenthaltserlaubnis in BRD, die in Umgebung von Jena gefunden wurde. Der Tod von Herrn Pawlowskij wurde als Unfall qualifiziert. Es gab keinerlei Beweise des gewaltsamen Todes…

...dienste der Russischen Föderation und Israel benachrichtigt wurden…

...uns wurde mitgeteilt, dass die Leiche von Tamara (Tomek) Achtina, israelische Bürgerschaft, geb. in Salsk, Russland, 52 Jahre alt, ledig, in Umgebung von Netania gefunden wurde. Der Tod von Frau Achtina wurde als Unfall qualifiziert. Es gabt keinerlei Beweise des gewaltsamen Todes…

...aus Russland ... bezüglich obengenannten Personen … keine Antwort bekommen...

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Alle in diesem Buch geschilderten Handlungen und Personen sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen wären zufällig und nicht beabsichtigt

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A.I.Nebelkrähe

 

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