Wie auch immer, wenn Glaub seinen letzten Auftritt im Roman hat (in Kapitel vierzehn), lebt er seine eigenen Neurosen ziemlich hilflos aus, lauert Arnie Kott, zusammen mit dessen Ex-Frau, auf, angeblich in einem Anfall von Selbstlosigkeit, um Jack Bohlen zu helfen, tatsächlich aber, so versteht es der Leser, entlädt er nur seinen irrationalen Haß auf einen Mann, der sich geweigert hat, Glaubs finanzielle Probleme zu lösen, als ihm dies, so Glaubs Meinung, möglich gewesen wäre. Keine besonders sympathische Figur mehr, je nachdem natürlich, wie sympathisch oder unsympathisch dem Leser auf der anderen Seite Arnie Kott ist (der allerdings zu diesem Zeitpunkt selbst ziemlich hilflos agiert). Wenn man so will, kann man den Psychiater Glaub hier als rehabilitiert betrachten; er ist durchaus aus Fleisch und Blut und alles andere als eine besonders effektiv funktionierende Maschine. Womit nichts gegen Jacks Blick auf die absolute Realität gesagt sei ...
Ich möchte Marsianischer Zeitsturz in die Reihe der »Greatest Hits« des zwanzigsten Jahrhunderts stellen und zwar als Synekdoche (das ist jener rhetorische Kniff, der es einem gestattet, mit einem Teil ein größeres Ganzes zu bezeichnen). Der Meta-Roman ist in gewisser Weise unteilbar, und man kann nicht einzelne Romane wie Marsianischer Zeitsturz oder Das Orakel vom Berge oder Ubik oder Die Wiedergeburt des Timothy Archer, so großartig sie sind, herauspicken und sie als Einzelwerke neben Moby Dick oder Huckleberry Finn oder Bleak House stellen, Werke, die für sich allein den Ruhm ihres Autors begründen könnten. Marsianischer Zeitsturz repräsentiert allerdings auf einzigartige Weise Dicks Gesamtwerk und seine Genialität. Und glauben Sie nicht, Sie könnten nach der Lektüre der Party-Szene (eins der psychedelischeren Kapitel in der Literatur des 20. Jahrhunderts) dieses wunderbar verwirrende Buch einfach beiseite legen. »... still und heimlich beginne ich ein neues Buch.« Phils Kopf (oder Jacks oder Manfreds) entkommen Sie so leicht nicht.
Paul Williams