Tom.
Mum
Dad
Jaice
Martin
Bonnie
Diese drei Frauen die am Nebentisch gelauscht haben
Gary
Janices Klempner
Rupert und Harry bei The Service
Vertriebschefs von Bollinger, Dom Perignon, Bacardi, Veuve Cliqnot, Party Time
Beverages, Jacob´s Creek, Kentish English Sparkling Wine
Cliff
Maniküre (ich war so gestresst, dass ich mit irgendwem sprechen musste und sie hat versprochen, nichts auszuplaudern)
165 geladene Gäste (ohne die Leute von Brandon C)
500 Leser von Style Central
Insgesamt = 693
Oh Gott.
16
Warum musste er es erwähnen? Warum?
Und Suze hat recht. Eins von diesen Bildern von Tarkie ist absolut unschicklich.
Ich habe Danny etwa zwanzig Nachrichten hinterlassen, die immer bissiger wurden, bis er gestern Abend endlich anrief, als ich Minnie gerade in der Wanne hatte und er auf dem Anrufbeantworter den Versuch einer Rechtfertigung hinterließ. Der hat echt Nerven.
»Becky. Okay. Hör zu. Der Typ hat total seine Kompetenzen überschritten. Ich hatte es ihm inoffiziell erzählt! Wir haben nach dem Interview noch ein bisschen geplaudert! Und eigentlich macht es doch auch nichts. Kein Mensch liest Style Central. Jedenfalls keiner von Lukes Bekannten.«
Fairerweise muss man sagen, dass das stimmt. Und das ist mein einziger Trost: Style Central hat nur ungefähr fünfhundert Leser. Ich meine, die sind alle cool und wichtig und einflussreich in Mode und Design, aber entscheidend ist, dass sie Luke nicht kennen.
Am nächsten Morgen habe ich mich gleich mit dem Redakteur in Verbindung gesetzt und ihn angefleht, mir die Adresse sämtlicher Abonnenten zu geben, und schließlich willigte er ein, eine E-Mail weiterzuleiten, in der ich sie bat, nichts zu verraten. Inzwischen sind zwei Wochen vergangen, und noch scheint nichts durchgesickert zu sein. Ich glaube, wir haben die Katastrophe verhindert. Aber entspannen kann ich mich trotzdem nicht.
Offen gesagt, stehe ich insgesamt ganz schön unter Strom. Ich schlafe nicht gut, und meine Haare sehen schrecklich aus. In gewisser Hinsicht habe ich die Party besser im Griff als vorher, denn ich habe alles gebucht, woran ich vorher nicht gedacht hatte, zum Beispiel Heizgeräte und Klos und Fußböden.
Aber alles kostet dermaßen viel Geld. Meine Kreditkarten geben langsam nichts mehr her, und es wird mir ein bisschen unheimlich. Gestern hatte ich ein eher unangenehmes Gespräch mit dieser Frau von Dixilux (ich muss besser aufpassen, wenn ich ans Telefon gehe), die wissen wollte, wieso sich meine Überweisung verzögert, und kein bisschen Mitgefühl für meine kürzlich durchgeführte Not-Wurzelbehandlung zeigte.
Mir war gar nicht bewusst gewesen ... Ich meine, ich hatte ja nicht geahnt ...
Wie dem auch sei. Heute ist der große Tag. Ich werde reinmarschieren, in meinem smartesten Kostüm eines zukünftigen Vorstandsmitglieds mit Killer Heels. Trevor ist aus dem Urlaub zurück, und um elf habe ich einen Termin bei ihm. Ich werde ihn um die Prämie für die Mitarbeiterin des Jahres bitten, plus eine Lohnerhöhung. Zahlbar sofort.
Als ich bei der Arbeit ankomme, ist mir ganz zitterig zumute. Ich habe noch nie um mehr Gehalt gebeten. Aber Luke meint, es sei völlig normal und angemessen. Er sagt, er hat Respekt vor Menschen, die ihren Wert richtig einschätzen. Und ich schätze meinen Wert auf präzise 7.200 mehr ein, als ich momentan bekomme. (Das ist der Betrag, den ich für die Party brauche. Vielleicht bitte ich vorsorglich gleich um acht.)
Ich werde keinen Aufstand machen. Ich werde einfach energisch auftreten und gleich auf den Punkt kommen. Ich werde sagen: »Ich habe die Marktlage sondiert und ausgerechnet, dass eine Einkaufsbegleiterin von meinem Kaliber achttausend Pfund mehr wert ist. Die ich gern heute als Vorschuss hätte wenn möglich.«
Oder noch besser ... sagen wir: zehn. Das ist eine hübsche, runde Summe.
Und was sind schon zehntausend Pfund unter Freunden? The Look ist ein riesiges Kaufhaus, das ungeheure Umsätze macht. Die können ohne Weiteres zehntausend Pfund für eine wertvolle Mitarbeiterin und potentielle Vorstandssprecherin aufbringen. Ich meine, Elinor hat in fünf Minuten weit mehr als zehntausend Pfund in meiner Abteilung gelassen. Was ich vielleicht erwähnen werde, falls es unvermutet zäh werden sollte.
Als ich auf der Rolltreppe stehe, summt mein BlackBerry mit zwei neuen Nachrichten. Endlich melden sich die Beleuchtungsfirma und die Security-Leute zurück. Nacheinander lese ich beide Kostenvoranschläge, und als ich fertig bin, ist mir so schummerig, dass ich beinah stolpere, als ich am oberen Ende der Treppe ankomme. Beide wollen vierstellige Beträge, die mit einer »4« anfangen, wobei die Hälfte sofort zahlbar wäre, aufgrund der späten Buchung.
Also, kurzer Überschlag: Alles in allem brauche ich jetzt ... Okay. Keine Panik. Es ist ganz einfach. Um diese Party vernünftig auszurichten, brauche ich ... fünfzehn Riesen. Fünfzehn Riesen? Will ich meinen Chef ernstlich um fünfzehntausend Pfund bitten? Allen Ernstes?
Ich möchte hysterisch loslachen oder -besser noch -weglaufen. Aber ich kann nicht. Das ist meine einzige Chance. Ich muss optimistisch bleiben. Ich muss daran glauben, dass ich fünfzehntausend Pfund mehr wert bin. Jawohl. Bin ich.
Als ich in unsere Abteilung komme, tauche ich in einen der Umkleideräume ab, schließe die Tür hinter mir zu, hole dreimal tief Luft und betrachte mich im Spiegel.
»Trevor«, sage ich so zuversichtlich wie möglich. »Ich habe die Marktlage sondiert und ausgerechnet, dass eine Einkaufsbegleiterin von meinem Kaliber fünfzehntausend Pfund mehr wert ist. Die ich gern heute als Vorschuss hätte -wenn es geht. Scheck oder Bargeld wäre gut.«
Das war schon ganz ordentlich. Abgesehen von der zitternden Stimme. Und dem Schlucken, als ich zu »fünfzehntausend« kam.
Vielleicht sollte ich mit zehntausend anfangen. Und dann sagen: >Eigentlich meinte ich fünfzehn<, wenn er schon dabei ist, den Scheck auszustellen.
Nein. Keine gute Idee.
Mir wird ganz flau im Magen. Das ist der Moment, in dem ich wünschte, ich könnte mit Danny tauschen. Er muss nie jemanden um Geld bitten. Im Grunde tut er, als gäbe es kein Geld.
»Becky.« Jasmine klopft an die Tür. »Deine Kundin ist da.« Okay. Ich werde einfach improvisieren. Oder hoffen, dass mir jemand einen richtig, richtig guten Tipp gibt.
Positiv bleibt zu vermerken, dass es ein wirklich guter Morgen ist. Als ich mir um halb elf einen Kaffee hole, ist der Laden voll. Jasmine und ich haben beide einen Termin nach dem anderen, und dazu schneien noch ein paar unangemeldete Kundinnen herein. Unsere Stammkundschaft darf die hübschen Umkleideräume benutzen, selbst wenn sie keinen Beratungstermin gebucht hat. Da gibt es eine Cappuccino-Maschine und Sofas und eine Schale Süßigkeiten, und man fühlt sich einfach wohl. Ein paar meiner Kundinnen kommen sogar einfach auf einen Plausch hierher.
Als ich mich umsehe und den vertrauten Geräuschen von Bügeln und Reißverschlüssen und Geplauder und Gelächter lausche, bin ich unwillkürlich stolz. Der Laden mag zu kämpfen haben, aber meine Abteilung brummt.
Jasmine verpackt einen Stapel Paul-Smith-Hemden, und beim Eintippen in die Kasse sieht sie mich mit hochgezogenen Augenbrauen an.
»Guck mal, was ich aus dem Internet habe.« Sie holt einen Plastikkittel hervor, auf dem BUEROMATERIAL.COM steht. »Den trage ich, wenn ich Ware ausliefere. Da stellt keiner blöde Fragen.«