Von wunden beweisung. 3.
Wunden beweisen dem kemerer ist gut vnd hatt wol macht des ersten ages, auch des anderen und auch des dritten tages, ist das sie des ersten taes dem starost beweysett worden.
Von wunden. 4.
Wirdt ein man todtwundt geslagen, hat er zeit und lebett so lange, er das seinen todt gegeben oder seine wunden woll beweissen mochte Biderleutten ob ehr des kemerers oder des untterkemerers nicht haben mag vnd beweisen, stirbet ehr dar nach, wen man vnb den todtslag beschuldigett, der wirdt sein ledig selbzwelfte uff den heiligen ob er thar.
Von wunden. 5.
Ein man beweiset uff den andern wunden, behalten sol er mitt seinem rechte, wirdt er feliig, er verleust der wunden besserung, und die herschaft verleuset das yre nicht.
Von eidenn. 6.
Schweret ein man mitt gezeugen und wirdt feliig, er ist der sachen bestanden, da man yn umbeschuldigete vnd mag sich nicht erholen, vnd iglicher zeuge verleuset eine halbe mark; wirdt ein zeuge feliig der schweren // soli, ehr erholett sich zu dem ersten maile mit einer halhen mark, zu dem anderen mal mitt einer halben mark, zum dritten wirdt er feliig er mag sich nicht erholen, sondem derdie zeugen fiiret ist der sachen bestanden dar nach er gesworen haben-1[2326] vnd iglich zeuge verbusset eine halbe marek, dem kemerer vnd ander bider leuten.
7.
Das artzlonn sol2- man schatzen-2[2327]: vund der artzt soil im daran geniigen lassen.
8.
Hieraus ist genomen liesen an dem heupte dar von dem artze, ob er denn wundten man heilete, ein marek pfenige geweren soil.
9.
Ist aber das die lusen briebt vnd der nicht heilet,so soil im I fierdung und niebt mehr geweren zu lohn.
Von wunden auff den weg. 10.
Wirdt ein man gewundt auff dem wege, der wunden sein eine oder3- mehr-3[2328], da gibt igliche wunden iglichem mane schuldt, eine iglicbe wunde bringet yrenn weg zu richten.
Von pustinen. 11.
So die herrenschaft von einem todtschlage pustinen auffhebt da von solten dem cleger ein marek gebdren.
Von clage. 12.
Were es den das einer dem andern schuldt gebe vmb eine šache, wolt in sein wider sachen zuriick treiben, das soil er thun, ehe er seinen eidt Ihudt, damach hat es keine macht.
Von todtschleger. 13.
Erschlagen sich zwene gleich tiichtige mener untereinander und ligen beide, sie schlagen auch an derer besserunge gleich gegen ein ander, doch sol herschafft von beiden todtschlegen ir gericht gebdren.
Von todtschlage. 14.
Ist das ein bruder den andern todtschlecht so sol im gebenn als einem fremden; erschlugen sich zwene untereinander die vngeleich // sindt, als das einer besser ist als der ander, ider sol nach seiner wirdigkeitt vnd tiichtigkeitt gerichtet werdenn.
Von zweiunge. 15.
Ist zweiunge oder krig vmb einen man ab er edel oder undel sey, oder ob er hoher oder nidder sey zu richten, welcher des merer oder besser gezeugnis bringet der vberwindet den andernn.
Von tei lunge. 16.
Ist das ein kindt gibt sein gutt oder farende habe zu dem gutt seines vatters vnd der kinder die mitt dem vater sindt vnd das gut nicht nemlich benennent oder zuise miyt-4[2329], dasselbige gutt gehett zu gleicher theilunge mitt dem vater vnd mitt den kindern.
Van vorgezogenem rechte. 17.
Wer ein man frey vnd hatte kinder, vnd gebe sich in ein baur recht, wolten hernach die kinder das wider reden, es hi lift nicht sie miissen in gebauere recht gerichtett werden.
Von todtschlage. 18.
Ist das ein preusse einen Iedigen teulsen todtschlecht, der da nicht hatt gartten noch erbe, man gylt ym mitt acht marken, hatt er einen garten, man gilt yn mitt 12 marken, hatt er aber erbe yn dorffern oder stedten, man giltet yn mit 30 marken.
Vom todtschlage. 19.
Umb einen heimlichenn todtschlag mag man dreyen nach ein andern schuldt gebenn.
Von clage uff ein gemein. 20.
Wer ein gemein beschuldiget mitt einer clage alsoviell der wirtte sindt, ein yiglicher entgehelt mit seines eines handt; ist das der wirtter minder sindt dan 12, so sollen sie soviel andere nemen, das ir 12 werden vnd schweren; ist das ihr mehr sindt denn 12, also viel als yr ist, so sollen sie alle schweren mitt einer handt. //
Von raub. 21.
Beschuldiget ein man einen anderen vmb hiilfe eines raubes der da beschuldiget wirdt, mus sein ledig werden, ob er tbar, uff den heiligen.
Von wunden vmb freyheit. 22.
Vmb bulffe einer wunden mag man beschuldigen nymander; ist das ein freier ver manėt, das ehr gewinet gutt als ein gebaur, man richted yn als einen freyenn; es wer dan das er sich dar zu gebe mitt willenn, ab er es verdienete, das er seinen hals losete, als ein ander gebaur, so verleuset er seine freyheitt.
Von nodtzoge. 23.
Beschuldiget ein weibs nam einen man vmb das er sie woltnodtzogen, vnd weiset nichts anderes den mitt blutt oder mitt blau, die hehelt das blutt oder blau des sie beschuldigette, sondern des nodtzogenn wirdt ehr lepig mit seinem eide ob er tbar.
Von bekumerunge. 24.
Hat ein man preusch recht vnd wundet einen anderen, gewinnet der darnach deutsch recht, vnd wirdt vmb der selbige šache beclagett im deutschen recht vnd gepehelt was sag ehr da ledig vnd los wirdt in dem rechte, da mag man in nicht mehr vmb bekummerun noch beclagen im preuschen rechte.
Von wittwenn. 25.
Die pomesanen sprechen das da der von alden burgk meister was, gab den witwen nach yrės mannes todes frey zu sein ohnne ainst drey jar.
Von deube. 26.
Ist das einem gestollen wirdt vnd volget dem spor nach zu ein dorff, das hatt keine macht; es wehre denne das dervollger dem verstolen ist claget vmb sas [sic] dorff seine dube so wirdt es ledig selbzwelffte ab es thar. //
Von rechte der deutschen. 27.
Ein iglicher deutscher bleibt vnd sol in gerichted werden zu seinem deutschen rechte.
Von wundenn. 28.
Werden die leute verwundet, die von oder zu irem herren erbeyten gehen, das soil man zweyfeltig richten.
Von starost. 29.
Ein starost soil nicht anders gericht werden ais ander preuss.
Von clage. 30.
Klagt einer uff den anderen das ehr habe sein pferdt oder sein vihe ausgegeben oder verratten, das entgehett ehr mitt seines eygenn handt.
Von straffunge. 31.
Wehr da strafft seine herschafft an gerichte zu vnrechte, der verleurelt 3 marek.
Von frewell. 32.
Ein iglich frewell ist eine ha[l]be marek zu richten, sondern wer einen frewell in eines andern manes hause begehett das sindt 3 marek.
Von frewell. 33.
Wehr eines mannes pferdt einen žageli abschnitte oder hiebe das ist ein frewel mit halbe marek zu richten und dem mann sein pferdt zu bessern oder zu gelden.
Von teilunge. 34.
Stirbt ein freier erblos vnd lesset schwestern vngemannett hinder sich, die sich nicht mogen begehen-5[2330] mitt seinem weibe, so nemen sie das gutt halb, vnd lassen dem weibe halb so fernne ab sie das weib nicht mogen abweisen mitt yrem abbriincke oder ambrackenn.