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Von vnmundigen kinndernn. 102.

Eyn vnmundig kindt, es seymagt oder knecht, mag einen seynen freundt kissen zu einem vormundten allerley sachen zu fordernn vnd eide vor das zu nemenn vnd zu thun.

Von todtschlage. 103.

Wirdt ein man todt geschlagen der vast wunden gehabt hatt vnd wirdt der todtschlag gerichtett, vnd wirdt sein wehrgelt den freundenn gegeben vnd sein die wunden nicht beweisset dem kemerer oder ander bitter leutenn, der wunden soil man darnach nicht richtenn.

Von brudernn. 104.

Seindt briider in einem brodt bey ein ander vnd leugnett einer, das er nicht sey mitt ihn ein brodt, der verbusset ½ mark.

Von friede brechen. 105.

Ist das ein fride vntter leutten gemacht wirdt also wehr den fride brieht, der soli zweifag geldengeben; vnd einer dem andern seine geide geben hatt, vnd ist das iennem oder ienner den fride brieht der die besunnunge genomen hatt, der das sune gelt nicht // wider gebenn sondernn das wehrgelt sol ehr gebenn als es gesatzt ist, sondern das ehr zweyfach wehrgelt gebe vor denn bruch.

Was die mutter vergibett. 106.

Wen die mutter vergibt ihrenn ahnnbruche vnd hatt sohnne nach, vndt die nicht mitt leben, das die mutter vergibet, hat keine macht.

Ein getheilter sahnn. 107.

Abs ein man sahn hatt vnd der sahn getheilt wehre von dem vatter vnd ehr denne sterbe vnd der todtte vohrt sohnne hette, so sindt die kinder neher zu erbenn den der eltervater, so soli man inen vormunder schicken den kindern vnd den frauen.

Von todt schlage. 108.

Ob sich zwenne zweien vnd vnter den einer wurde zutode geschlagenn oder aber einer gewundt wurde, das zwischen in einer sune wurde dar auff gelt gesatzt, wehm das gelt zugesagt wurde, dem herren oder der kirchen wehr vnter den gebricht der soli den das gelt gebenn.

Von dinst bottenn. 109.

Ob ein man ein knecht hette oder einen dinstbotten,sendete der man den dinstbottenn in sein geschefte, breche der dinstbotte vnter des seinen hals, da soil der her seine schuldt an habenn.

Von stame[r]ndenn. 110.

Scbweret ein stamernnder ein eid vnd stamertt die weill ehr schwerett, es schadet im an seinem rechte nicht, also vehrne ehr von nathur stamerdt.

Von schweinen. 111.

Ob ein man bey nacht zeitt ein schwein in seinem schadenn funde vnd л. 122 ehr es todt schliige, er darffes nicht zahlenn. //

Von gertner. 112.

Ist das einer ein gertner hatt vertreibet ehr in von im, der gertner darff im nicht pfluglohn geben.

Von schadenn auff dem feldę. 113.

Ist das ein schade geschiht uff dem felde oder wo es sey, vnd die den schadenn thun wohnnenn sie in einem andern dorff, so sollen sie den schaden vffrichtenn als ehr geschatzt wirdt welche zeit ehr im iar der schaden geschiht.

Wo ein kindt erseufft. 114.

Ist das frau oder ein man claget das ein kindt von 9 iarenn ihr kind ertrunckett, vnd die frau oder der man niemandtes zum zeugen hatt wenn ihr eigenn kindt vonn 6 iarenn, sintemall das selbige kindt nicht mundig ist, so soil der vatter antworttenn vor das kindt vnd selb 12 entgehen mitt seynem rechte der sachenn.

Von diebe. 115.

Ist das ein man den andern beschuldiget einer deube alse eines pferdes vnd der beschuldiget ist entgehnt der sachen nach dem rechten selb 12; ist das das ehr beclagt gutt oder die deube findet bey einem andern vnd der beschuldigete vnschuldig ist, so sol der cleger der sachenn bestandenn sein, sie sey gross oder klein der die vor gefordertt hatt an einem vnschuldigenn.

Von clage leugnenn. 116.

Ist das ein man vor gerichte stehett vnd beclaget wirdt[2334] einer sachenn vnd ehr der sachen leuckent vnd wehn in sein recht zu getheilt wirdt vor dem gerichte vnd denne bekenett der sachen der der soil verbussen ½ mark der herschafft.

Vom rechte. 117.

Welch man preusch recht hatt vnd schlug einen kolmenen] vnd // kome der preuss darvohn in sein preusch recht vnvorburgett den,.der bliebe bey seinem preuschen rechte.

Vom anspruchenn. 118.

Ist das ein man gutt besittzet iar vnd tag ohnne anspruch vnd ab ein vnmundig man im landė wohnnet vnd das gutt dar nach wolte ansprechen, der hatt kein recht daržu; vnd wehre es šache das ein man aus dem landė wahr, der mag woli anspruchunge haben 12 iar vnd damach nicht mehr.

Von artzlołmn. 119.

Ob einer gewundt wurde vnd neme einen artzt vnd der man stiirbe, so sol der todte dem lebendigen das artzlohn gebenn; vnd ob der todte den lebendigen wunde vnd der auch einen artzt neme,so bezalett der todte dem lebendigenn sein artztlohnn wider.

Vom viehe. 120.

Was viehe man vor den hirtten treibt, vnd das verlorne daruan ehr nicht weiss, das soil er bezahlenn, kan ehr das mitt zweue bidre leutten oder manen nicht bezeugen oder beweissenn.

Von clage. 121.

Ob ein man clagett vmb schuldt in ein gutt nach totter handt, wehr das gut besitzt, will ehr es nicht gebenn, so muss ers entgehenn mitt seines eines handt uff denn heiligen ob er thar; will ehr aber nicht schwerenn, so magk es der cleger mitt seines eines handt gewinnen uff denn heiligen ob er thar.

Von der lemde. 122.

Ob man einem schuldt gibett einer lemde vnd ienner leuckent vnd hatt л. 123 es der cleger beweist dem // kemerer oder dem unterkemer, so soil der cleger mitt seines eigenes ha[n]tt sein zu behaltenn uff dem heiligen ob er thar, den der schuldiger.

Vom frewel. 123.

Ob einer den andernn frewenllich mitvorsatze suchte bey dem pfluge auff dem felde vnd thudt im eine wunden oder blutt, als der schuldige leuckent, er soil im entgehen uff den heiligen selb 12 ob ehr thare.

Vom todtschlage. 124.

Ob einer wirdt todt geschlagen vnd mehr wunden hatt wenn eine die sich gezogen hatt zn dem tode, der scheder soil nicht mehr bessernn den dem tode entfangen, so soli der tode dem lebendigenn seine wunden bezahlen.

Von beschuldigunge. 125.

Beschuldiget ein man den andern vmb eine šache zwene oder mehr vnd iglich šache in eine sonderlich[e] šache setzett vnd oh der da beclaget wurde in iglicher sachenn nein spricht, so soli ehr iglicher sachenn sonderlichen entgehenn mit zwen fingernn uff den heiligenn ob er thar.

Von beschuldigunge. 126.

Beschuldiget einer ein man oder weib vmb gelt oder gutt ist das der man leuckent das gelt oder gutt, so soil ers entgehen mit zweien fingern uff den h[eiligen] ob er thar.

Von wundenn. 127.

Gibt einer den andern schuldt vmb wunden oder blutt vnd beweissett er die wunden vmd das blut dem kemerer oder dem vnterkemerer, so sol er selbern schweren uff seine schweren vmb die wunden vnd blutt. Finis

Приложение IV

[1324 г.] Послание короля Гедимина епископам Дерптскому, Эзельскому, датскому наместнику земли ревельской и совету г. Риги[2335].

Godenainnus Lethowinorum Ruthenorumque Rex.

Reuerendis in Christo patribus et dominis Episcopis Tharbatensi [et] Osyliensi, et capitaneo terre Reualiensis, necnon consnlibus cinitatis rygensis, ceterisque omnibus, pacem nobiscum tenentibus amiciciam suam cumplenitudine omnis boni.

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2334

Далее ошибочно повторено wirdt.

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2335

См. РЛА, № 69 — LU, t. VI, № 3074; хранится в Рижском городском государственном архиве — фонд № 2 («Внешний архив») Рижского городского магистрата (коллекция документов), ящик № 18, док. № 24; см. также выше, стр. 306, 393,423.