Выбрать главу

Das Schlußkapitel der vorliegenden Schrift, die Auseinandersetzung mit der hegel’schen Dialektik und Philosophie überhaupt, hielt ich für durchaus nothwendig, da von den kritischen Theologen unsrer Zeit ||XL| eine solche Arbeit nicht nur nicht vollbracht, sondern nicht einmal ihre Nothwendigkeit erkannt worden ist – eine nothwendige Ungründlichkeit, da selbst der kritische Theologe Theologe bleibt, also entweder von bestimmten Voraussetzungen der Philosophie als einer Autorität ausgehn muß, oder wenn ihm im Proceß der Kritik und durch fremde Entdeckungen Zweifel an den philosophischen Voraussetzungen entstanden sind, sie feiger und ungerechtfertigter Weise verläßt, von ihnen abstrahirt, seine Knechtschaft unter dieselben und den Aerger über diese Knechtschaft nur mehr in negativer, bewußtloser und sophistischer Weise kundthut. // Genau angesehn ist die theologische Kritik – so sehr sie im Beginn der Bewegung ein wirkliches Moment des Fortschritts war, – in lezter Instanz nichts andres als die zur theologischen Carrikatur verzerrte Spitze und Consequenz der alten philosophischen und namentlich hegel’schen Transcendenz. Diese interessante Gerechtigkeit der Geschichte, welche die Theologie, von jeher der faule Fleck d[er] Ph[ilosophie], nun auch dazu bestimmt die negative Auflösung der Philosophie – d.h. ihren Verfaulungsprozeß – an sich darzustellen, diese historische Nemesis werde ich bei andrer Gelegenheit ausführlich nachweisen. —/

Heft I.

|I| Arbeitslohn.

Arbeitslohn wird bestimmt durch den feindlichen Kampf zwischen Capitalist und Arbeiter. Die Nothwendigkeit des Siegs für d[en] Capitalisten. Capitalist kann länger ohne den Arbeiter leben, als dieser ohne jenen. Verbindung unter den Capitalisten habitual und von Effekt; die der Arbeiter verboten und von schlechten Folgen für sie. Ausserdem können der Grundeigenthümer und Capitalist ihren Revenuen industrielle Vortheile hinzufügen, der Arbeiter seinem Industriellen Einkommen weder Grundrente, noch Capitalinteresse. Darum die Concurrenz unter den Arbeitern so groß. Also für d[en] Arbeiter allein ist die Trennung von Capital, Grundeigenthum und Arbeit eine nothwendige, wesentliche und schädliche Trennung. Capital und Grundeigenthum brauchen nicht in dieser Abstraktion stehn zu bleiben, wohl aber die Arbeit des Arbeiters.

Für d[en] Arbeiter also die Trennung von Capital, Grundrente und Arbeit tödtlich.

Die niedrigste und die einzig nothwendige Taxe für den Arbeitslohn ist die Subsistenz des Arbeiters während der Arbeit und so viel mehr, daß er eine Familie ernähren kann und die Arbeiterraçe nicht ausstirbt. Der gewöhnliche Arbeitslohn ist nach Smit der niedrigste, der mit d[er] simple humanité, nämlich einer viehischen Existenz, verträglich ist.

Die Nachfrage nach Menschen regelt nothwendig die Produktion d[er] Menschen, wie jeder andern Waare. Ist die Zufuhr viel grösser als die Nachfrage, so sinkt ein Theil der Arbeiter in den Bettelstand oder den Hungertod herab. Die Existenz des Arbeiters ist also auf die Bedingung der Existenz jeder andern Waare reducirt. Der Arbeiter ist zu einer Waare geworden und es ist ein Glück für ihn, wenn er sich an den Mann bringen kann. Und die Nachfrage, von der das Leben des Arbeiters abhängt, hängt von der Laune d[es] Reichen und Capitalisten ab.

Ueberbietet die Quantität der Zufuhr die Nachfrage, so ist einer der den Preiß constituirenden Theile, Profit, Grundrente, Arbeitslohn unter dem Preiß gezahlt, ein Theil dieser Leistungen entzieht sich also dieser Anwendung und so gravitirt der Marktpreiß nach dem natürlichen Preiß, als Centralpunkt. Aber 1) ist es dem Arbeiter, bei einer grossen Theilung der Arbeit am schwersten, seiner Arbeit eine andere Richtung zu geben, 2) trifft ihn, bei seinem subalternen Verhältniß zum Capitalisten zunächst der Nachtheil.

Bei der Gravitation des Marktpreisses zum natürlichen Preisse verliert also der Arbeiter am meisten und unbedingt. Und grade die Fähigkeit des Capitalisten, seinem Capital eine andere Richtung zu geben, macht den auf einen bestimmten Arbeitszweig eingeschränkten ouvrier entweder brodlos oder zwingt ihn, sich allen Forderungen dieses Capitalisten zu unterwerfen. |

|II| Die zufälligen und plötzlichen Schwankungen des Marktpreisses treffen weniger die Grundrente, als den in Profit und Salaire aufgelösten Theil des Preisses, aber weniger den Profit, als den Arbeitslohn. Auf einen Arbeitslohn, der steigt, kömmt meistens einer, der stationair bleibt und einer der fällt.

Der Arbeiter braucht nicht nothwendig zu gewinnen mit dem Gewinn des Capitalisten, aber er verliert nothwendig mit ihm. So gewinnt der Arbeiter nicht, wenn der Capitalist durch Fabrik oder Handelsgeheimniß, durch Monopol oder günstige Lage seines Grundstücks den Marktpreiß über d[em] natürlichen Preiß hält.

Ferner: Die Arbeitspreisse sind viel constanter als die Preisse der Lebensmittel. Oft stehn sie in entgegengeseztem Verhältniß. In einem theuern Jahr Arbeitslohn vermindert wegen der Verminderung der Nachfrage, erhöht wegen der Erhöhung der Lebensmittel. Also balancirt. Jedenfalls eine Quantität Arbeiter ausser Brod gesezt. In wohlfeilen Jahren Arbeitslohn erhöht wegen der Erhöhung der Nachfrage, vermindert wegen der Preisse der Lebensmittel. Also balancirt.

Ein andrer Nachtheil des Arbeiters:

Die Arbeitspreisse der verschiednen Arten von Arbeiten sind viel verschiedner, als die Gewinne der verschiednen Zweige, worauf das Capital sich legt. Bei der Arbeit tritt die ganze natürliche, geistige und sociale Verschiedenheit der individuellen Thätigkeit heraus, und wird verschieden belohnt, während das todte Capital immer denselben Tritt geht und gleichgültig gegen die wirkliche individuelle Thätigkeit ist.

Ueberhaupt ist zu bemerken, daß da, wo Arbeiter und Capitalist gleich leiden, der Arbeiter an seiner Existenz, der Capitalist am Gewinn seines todten Mammons leidet.

Der Arbeiter muß nicht nur um seine physischen Lebensmittel, er muß um die Erwerbung von Arbeit, d.h. um die Möglichkeit, um d[ie] Mittel kämpfen, seine Thätigkeit verwirklichen zu können.

Nehmen wir die 3 Hauptzustände, in denen die Gesellschaft sich befinden kann und betrachten die Lage des Arbeiters in ihr.

1) Ist der Reichthum der Gesellschaft im Verfall, so leidet der Arbeiter am meisten, denn: Obgleich die Arbeiterklasse nicht so viel gewinnen kann als die der Eigenthümer im glücklichen Zustand der Gesellschaft, aucune ne souffre aussi cruellement de son déclin que la classe des ouvriers. |

|III| 2) Nehmen wir nun eine Gesellschaft, in welcher der Reichthum fortschreitet. Dieser Zustand ist der einzige dem Arbeiter günstige. Hier tritt Concurrenz unter den Capitalisten ein. Die Nachfrage nach Arbeitern überschreitet ihre Zufuhr: Aber:

Einmal: Die Erhöhung des Arbeitslohns führt Ueberarbeitung unter den Arbeitern herbei. Je mehr sie verdienen wollen, je mehr müssen sie ihre Zeit aufopfern und vollständig aller Freiheit sich entäussernd, im Dienst der Habsucht Sklavenarbeit vollziehn. Dabei kürzen sie dadurch ihre Lebenszeit ab. Diese Verkürzung ihrer Lebensdauer ist ein günstiger Umstand für die Arbeiterklasse im Ganzen, weil dadurch immer neue Zufuhr nöthig wird. Diese Klasse muß immer einen Theil ihrer selbst opfern, um nicht ganz zu Grunde zu gehn.