Mit der kritischen Aneignung der bürgerlichen politischen Ökonomie begründete Marx erstmals im Keim die Einheit der drei Bestandteile der Weltanschauung der Arbeiterklasse: des dialektischen Materialismus, der politischen Ökonomie und des wissenschaftlichen Kommunismus. Seine bisherigen Erkenntnisse über die klassische deutsche Philosophie und den utopischen Sozialismus und Kommunismus sowie den daraus entwickelten eigenen Standpunkt wandte er bewußt beim ersten Studium der bürgerlichen politischen Ökonomie an. Sie dienten ihm als theoretische Grundlage und als Methode, als er die bürgerliche Ökonomie erforschte und die erworbenen Kenntnisse verallgemeinerte. Jedoch bereits die ersten Ergebnisse der Beschäftigung mit der Ökonomie führten zu neuen Einschätzungen des utopischen Sozialismus und Kommunismus und vor allem der klassischen deutschen Philosophie. Marx konnte durch das Studium und die Kritik der bürgerlichen politischen Ökonomie, durch die erste Analyse der ökonomischen Existenzbedingungen der Arbeiterklasse und die beginnende theoretische Durchdringung der sozialökonomischen Struktur der bürgerlichen Gesellschaft die positiven Elemente der Hegelschen Dialektik qualitativ anders werten, die Kritik an Hegels Idealismus neu ansetzen und von dieser Position aus seine mit neuen Erkenntnissen bereicherte Methode auf die weitere Arbeit anwenden.
Editorische Hinweise
Der Band enthält alle überlieferten Manuskripte und Artikel von Marx aus der Zeit von Mitte März 1843 bis August 1844. Die Anordnung der Texte erfolgt chronologisch. Das Manuskript, in dem sich Marx mit dem Hegelschen «Inneren Staatsrecht» auseinandersetzte, erhielt – in Übereinstimmung mit Aussagen von Marx – den redaktionellen Titel «Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie». Zu diesem Manuskript ist ein Index überliefert, dessen Entstehungszeit nicht genau bestimmt werden konnte. Da der frühestmögliche Zeitpunkt nach der Niederschrift des Manuskripts «Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie» liegt, wird der Index nach diesem Manuskript eingeordnet.
Marx’ erste Kritik der bürgerlichen politischen Ökonomie oder Nationalökonomie wird unter dem Titel «Ökonomisch-philosophische Manuskripte» ediert, unter dem das Manuskript zum erstenmal publiziert worden ist. Die drei Teile werden – ausgehend von Marx’ Beschriftung des ersten Heftes mit «Heft I.» – als Heft I, Heft II und Heft III wiedergegeben. Der Text wird zweimal dargeboten. Der «Ersten Wiedergabe» liegen die Entstehungsphasen zugrunde. Der Text wird so angeordnet, wie er sicher bzw. mit hoher Wahrscheinlichkeit von Marx nacheinander niedergeschrieben worden war. Der «Zweiten Wiedergabe» liegt primär die logische Struktur zugrunde, deren Bestimmung sich entweder auf Marx’ Aussagen oder auf eine inhaltliche Analyse stützt. Die «Vorrede» wird in der «Zweiten Wiedergabe» vorangestellt. Die «Zweite Wiedergabe» ist durch redaktionelle Titel gegliedert, und zwar in zweifacher Hinsicht. Die erste Untergliederung widerspiegelt die Überlieferungslage bzw. den Charakter der Texte. Die zweite Untergliederung ist eine Inhaltsangabe, die sich auf eine inhaltliche Analyse stützt.
Nach den «Ökonomisch-philosophischen Manuskripten» wird unter dem redaktionellen Titel «Konspekt zu Hegels „Phänomenologie des Geistes“. Kapitel „Das absolute Wissen“» ein Text mitgeteilt, der von Marx in das «Heft III» der «Ökonomisch-philosophischen Manuskripte» eingebunden worden ist. Die Entstehungszeit liegt offensichtlich nach der Niederschrift von «Heft II» und vor bzw. während der Niederschrift von «Heft III». Wegen des direkten Zusammenhangs zu Heft III wird der Konspekt erst nach den «Ökonomisch-philosophischen Manuskripten» angeordnet.
Zwischen dem Hauptteil des Bandes und dem Anhang wird unter dem Titel «Briefe aus den „Deutsch-Französischen Jahrbüchern“» als besonderer Teil «Ein Briefwechsel von 1843» ediert. In diesen logisch aufgebauten Beitrag über Anlaß und Ziel der «Deutsch-Französischen Jahrbücher» integrierte Ruge einige Briefe von Marx, wodurch der «Briefwechsel» vor allem einen ausgesprochen programmatischen Charakter erhielt. Deshalb wird «Ein Briefwechsel von 1843» vollständig ediert und seinem Charakter entsprechend zwischen Hauptteil und Anhang eingeordnet. Die Briefe «M. an R.» werden vom übrigen Text durch einen größeren Schriftgrad abgehoben.
Der Anhang ist untergliedert in «Von Marx unterzeichnete oder veranlaßte Erklärungen» und in «Von Marx redigierte oder mit seiner Hilfe verfaßte Veröffentlichungen». Innerhalb dieser Gruppen werden die Texte chronologisch angeordnet.
Die im Band I/1.2 der MEGA1 als Marx-Dubiosa edierten vier Beiträge aus den «Deutsch-Französischen Jahrbüchern» werden in den vorliegenden Band nicht aufgenommen, da sie offensichtlich nicht von Marx geschrieben worden sind (siehe S. 553/554).
Der Edierte Text folgt der angegebenen Textgrundlage. Eine Vereinheitlichung oder Modernisierung der Orthographie und Interpunktion wird nicht vorgenommen, jedoch erfolgt eine Textrevision zur Beseitigung eindeutig fehlerhafter Textstellen.
Eindeutige Schreib- und Druckfehler werden im Edierten Text korrigiert und nicht in das Korrekturenverzeichnis aufgenommen. Darunter fallen auch Druckfehler, die auf Grund von Druckfehlerberichtigungen ermittelt werden konnten. Sinnverändernde redaktionelle Korrekturen werden stets im Korrekturenverzeichnis ausgewiesen. Schreib- und Druckfehler, deren Korrektur in verschiedenartiger Weise möglich ist bzw. die nicht eindeutig als solche zu bestimmen sind, werden in Fällen, wo vieles für eine bestimmte Lesung spricht, im Edierten Text berichtigt, in unklaren Fällen jedoch nicht bereinigt. Beide Verfahren sind im Korrekturenverzeichnis vermerkt.
Versehen bei Faktenangaben sowie bei der Schreibweise von Namen, soweit sie eindeutig als solche bestimmbar sind, werden im Edierten Text korrigiert. Diese Berichtigungen werden im Korrekturenverzeichnis ausgewiesen. Ist der Sachverhalt nicht eindeutig, wird keine Veränderung vorgenommen. Notwendige Hinweise bietet dann ebenfalls das Korrekturenverzeichnis.
Textverluste werden, wenn möglich, im Edierten Text rekonstruiert und in eckigen Klammern eingefügt. Redaktionelle Hinzufügungen werden in der Herausgeberschrift (Grotesk) gedruckt und in eckigen Klammern eingeschlossen.
Die Interpunktion der zugrunde gelegten Handschrift bzw. des Druckes wird beibehalten. Nur offensichtliche Interpunktionsfehler werden im Edierten Text ohne Kennzeichnung korrigiert, soweit dadurch keine Sinnänderung eintritt. An- und Abführungszeichen sowie halbe Anführungszeichen werden in einheitlicher Weise gesetzt, auch wenn dies von der jeweiligen Textgrundlage abweicht.
Abkürzungen werden ausgeschrieben, falls dies nicht ungebräuchlich ist (z.B., d.h., usw., etc., bzw., u.a.). Sie werden ohne Kennzeichnung nur dann ausgeschrieben, wenn dies eindeutig vorgenommen werden kann, sonst erfolgt die Ausschreibung in eckigen Klammern. Beibehalten werden Abkürzungen von Personennamen sowie übliche Abkürzungen in bibliographischen Angaben (Zitat- und Literaturnachweis von Marx).
Entsprechend den verschiedenen Hervorhebungsstufen in den handschriftlichen und gedruckten Textgrundlagen kommen im Edierten Text einheitlich folgende zur Anwendung: erste Hervorhebungsstufe – kursiv; zweite Hervorhebungsstufe – gesperrt; dritte Hervorhebungsstufe – kursiv gesperrt. Das Schrift- bzw. Druckbild des zugrunde gelegten Zeugen (Schriftart, Schriftgröße usw.) bleibt unberücksichtigt. Alle hierzu erforderlichen Angaben bietet die Zeugenbeschreibung.