Hand in Hand gingen sie über den Rasen, schritten Bradost entgegen, ihrem neuen Leben.
Es gab viel zu tun.
ENDE
DANKSAGUNG
Mein Dank gilt all jenen Menschen, ohne deren Hilfe die Pandæmonia Trilogie niemals entstanden wäre:
meinen Lektorinnen Kerstin von Dobschütz und Nicole Geismann sowie meinem Agenten Bastian Schlück, für ihre kompetente und geduldige Unterstützung;
den Alchymistinnen Lisa Dickreiter, Uschi Timm-Winkmann und Natalja Schmidt, die mit ihrem Sachverstand stilistische Laborunfälle verhinderten und die Geschichte so lange destillierten, bis sie die richtige Wirkung hatte;
den Aethermechanikern Markus Opper, Dimitrije Pauljev, Christoph Hardebusch und Heiko Wolz, die mit Umsicht und Scharfblick Schäden im Plot-Getriebe aufspürten und mich vor dem logischen Totalschaden bewahrten;
Claudia Wichmann, die so freundlich war, einem von Handwerkerlärm geplagten Schattenwesen Zuflucht zu gewähren;
und schließlich meiner Frau und Magierin Sandra – deine Zauberkraft hat Bradost erschaffen. Ich weiß nicht wie, aber es hat funktioniert.
Christoph Lode
Mannheim, Februar 2011
10 FRAGEN AN CHRISTOPH LODE
1 Ihr Debütroman »Der Gesandte des Papstes« erschien Anfang 2008. Damals waren Sie noch als Sozialarbeiter in einer psychiatrischen Klinik bei Heidelberg beschäftigt und nebenbei als Autor tätig. Seit Anfang 2009 arbeiten Sie hauptberuflich als Schriftsteller. Hat dieser Schritt viel Mut erfordert, und was hat sich seither für Sie verändert?
Natürlich ist mir dieser Schritt nicht leichtgefallen – eine sichere Stelle in einem interessanten Tätigkeitsfeld gibt man nicht auf, ohne es sich vorher gut zu überlegen. Aber die Verlockung, mich ganz dem Schreiben meiner Romane widmen zu können, war so stark, dass ich ihr, allem Sicherheitsdenken zum Trotz, nicht widerstehen konnte. Außerdem hatte ich zu diesem Zeitpunkt bereits Verträge für weitere Bücher und hätte die »Doppelbelastung« von Job und Schreiben kaum noch schultern können.
Geändert hat sich seitdem sehr viel. Früher musste ich nach der Arbeit oder an freien Tagen schreiben. Dieser Zeitdruck hat sich deutlich reduziert, was mir die Möglichkeit gibt, neue Ideen zu entwickeln oder ein Manuskript auch mal ruhen zu lassen, wenn ich nicht weiterkomme. Überhaupt habe ich jetzt viel mehr Zeit zum Nachdenken, was der Qualität meiner Geschichten zugute kommt.
2 In Ihrem zweiten Buch »Das Vermächtnis der Seherin«, das wie Ihr Debütroman im Mittelalter angesiedelt ist, haben Sie verstärkt phantastische und mystische Elemente eingesetzt. Nun wird als nächstes Ihre »Pandæmonia«-Trilogie erscheinen, in der Sie sich ganz in ein phantastisches Reich begeben. Zeigt sich hier eine konsequente Entwicklung, die Sie vom historischen Roman zur Fantasy geführt hat, oder lieben Sie das Spiel mit unterschiedlichen Genres?
So unterschiedlich finde ich meine ersten beiden Bücher und die Pandæmonia Trilogie gar nicht. Sowohl »Der Gesandte des Papstes« als auch »Das Vermächtnis der Seherin« sind keine reinen historischen Romane, sondern im Grunde auch Phantastik, wenngleich eine ganz andere Art. Die Entwicklung sehe ich eher darin, dass ich mich schriftstellerisch mehr traue als früher und Pandæmonia breiter und komplexer angelegt habe, als ich es vor ein paar Jahren gekonnt hätte.
3 Was fasziniert Sie als Autor besonders an der Fantasy?
Fantasy ist sense of wonder. Sie erzählt von Dingen, die in unserer geordneten und rationalen Welt keinen Platz mehr haben. Ich erfinde gerne fremdartige Orte, wo man hinter jeder Ecke auf seltsame Geschöpfe oder bizarre Geheimnisse stoßen kann, wo es exotische Gesellschaftsformen und Kulturen gibt. Eine solche Welt bunt und spannend und trotzdem glaubwürdig zu schildern stellt für mich den größten Reiz an Fantasy dar.
4 In Ihrer Trilogie gibt es drei Realitätsebenen, die als getrennte Welten nebeneinander existieren und nicht von allen Menschen gleichermaßen wahrgenommen werden können: die für alle sichtbare Metropole Bradost, die Stadt der Träume und das Pandæmonium. Diese Welten bedingen einander und beeinflussen sich gegenseitig. Eine besondere Herausforderung muss es für Sie gewesen sein, das Pandæmonium, das Reich der Dämonen, zu beschreiben, da es sich am stärksten von der uns bekannten Welt unterscheidet. Gab es bestimmte Quellen wie Mythen, Sagen oder Heldenepen, die Sie zur Darstellung des Pandæmoniums angeregt haben ?
Nur bedingt. Natürlich denkt man sofort an die christliche Hölle, wenn man die Bezeichnung »Pandæmonium« hört, aber ich habe beim Schreiben darauf geachtet, dass das Pandæmonium keinem bekannten mythischen Ort oder religiösen Konzept allzu sehr ähnelt. Religion spielt in der Pandæmonia Trilogie eine sehr untergeordnete Rolle; entsprechend hat auch das Pandæmonium keine religiöse Funktion in der Geschichte.
5 Die zweite Parallelwelt ist die der Träume. Woran haben Sie sich bei der Beschreibung der Träume orientiert?
Zunächst habe ich mir angeschaut, was die Sagen- und Götterwelten von diversen europäischen und außereuropäischen Völkern dazu zu sagen haben. Mythologie ist immer eine Fundgrube für Ideen, und in diesem Fall hat mir der indianische Schamanismus die eine oder andere Anregung geliefert. Gleichzeitig habe ich zu moderner Traumforschung recherchiert und mich lange mit einer befreundeten Tiefenpsychologin und Expertin für Träume unterhalten. So ist das Konzept der Seelenhäuser entstanden. Zu guter Letzt habe ich mir angesehen, wie andere Autoren der Phantastik, Lovecraft beispielsweise oder Neil Gaiman, an das Thema herangegangen sind – um dann alles ganz anders zu machen.
6 Welche Rolle spielt die Magie in Ihren Romanen?
Die allermeisten Bewohner der Pandæmonia-Welt bekommen Magie nie zu Gesicht, denn sie ist aus dem Alltag beinahe vollständig verschwunden. Für die Protagonisten der Bücher gilt das jedoch nicht. Sie werden aus ihrem Alltag herausgerissen und im Verlauf der Geschichte in bizarre und bedrohliche Ereignisse verwickelt, wodurch sie auf Schattenwesen, Ghule und Alchymisten treffen und allerlei magische und unheimliche Phänomene erleben.
7 Fantasyliteratur wird gelegentlich vorgeworfen, sie befördere Eskapismus und blende die gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Realitäten unserer Zeit aus. Was würden Sie im Hinblick auf die »Pandæmonia«-Trilogie entgegnen?
Zunächst einmal halte ich diesen Vorwurf für Unsinn. Gute Fantasy hat immer einen Bezug zur Gegenwart und kann als Kommentar zu aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen gelesen werden – man denke nur an die Scheibenwelt-Romane von Terry Pratchett. Natürlich gibt es Fantasy, die Eskapismus befördert und ein rückständiges Menschenbild vertritt, aber das gilt in gleichem Maß für andere Genres.
Die Pandæmonia-Trilogie handelt von politischer Unterdrückung und der Frage, wie sich der Einzelne dagegen zur Wehr setzen kann. Ferner erzählt die Geschichte davon, wie Macht Menschen verändert und korrumpiert. Diese Themen sind so alt wie das Erzählen selbst und gleichzeitig hochaktuell. Ich glaube daher nicht, dass ich mir Eskapismus und Realitätsferne vorwerfen lassen muss.
8 Welche Fantasyromane haben Sie besonders gern gelesen, und finden sich darunter Bücher, die Sie inspiriert haben?
Begeistert hat mich zuletzt George R.R. Martins »Das Lied von Eis und Feuer«. Von Terry Pratchett und Neil Gaiman kaufe ich blind jedes Buch. Deutsche Autoren, die ich sehr schätze, sind Christoph Hardebusch, Oliver Plaschka und Kai Meyer. Zu Pandæmonia inspiriert haben mich ältere Sachen von Michael Moorcock, die ich als Jugendlicher gelesen habe, und die His-Dark-Materials-Reihe von Philip Pullman.