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für Barbara:

»… standhaft wie der Stern des Nordens,

Dessen unwandelbar stetiges Wesen

Nicht seinesgleichen hat am Firmament.«

DANKSAGUNG

Besonders großen Dank schulde ich Lynn Harper und ihren Kolleginnen und Kollegen am Arnes Research Center der NASA, die meine unzähligen Fragen prompt und gern beantwortet und viele technische Details zu dieser Geschichte beigesteuert haben (zum Beispiel, wie man auf dem Mars Glasbausteine aus dort vorgefundenen Rohstoffen herstellt).

Da ich mir gegenüber ihren hervorragenden Informationen natürlich die Freiheiten eines Romanautors herausgenommen habe, sind alle Fehler, was die von den Figuren in diesem Roman benutzten Techniken betrifft, meine und nicht ihre.

Den Missionsplan für die zweite Marsexpedition habe ich aus dem ›Mars-Direct‹-Konzept übernommen, das Robert Zubrin in seinem Buch Unternehmen Mars vorstellt. Auch hier bin ich in einzelnen Punkten von seinem Konzept abgewichen, aber der grundlegende Missionsplan stammt aus seinem innovativen und höchst kreativen Werk.

Ed Carlson, Gebietsleiter der National Audubon Society in Südflorida, hat mir freundlicherweise die Hintergrundinformationen über die Living Machine zur Verfügung gestellt, eine organische Technik zur Erzeugung von Trinkwasser aus Brauchwasser mittels Sonnenenergie, Bakterien und Pflanzen. Dies diente als Grundlage für den Garten meiner Marsforscher, der ihnen nicht nur den Großteil ihrer Nahrungsmittel liefert, sondern auch ihr Wasser wieder aufbereitet. Von Ocean Arks International entwickelte und gebaute Living Machines werden bereits in South Burlington, Vermont, Sonoma, Kalifornien, Henderson, Nevada, dem Corkscrew Swamp Sanctuary im Collier County, Florida, und an anderen Orten eingesetzt.

Dr. Janet Jeppson Asimov gab mir freundlicherweise die Genehmigung, den ›klassischen‹ Limerick des verstorbenen Isaac Asimov zu zitieren.

Mein guter Freund Philip Brennan erläuterte mir geduldig die Methoden, mit denen moderne Geologen Gesteine datieren.

Alexander Besher war so liebenswürdig, meine Fragen zur russischen Sprache zu beantworten.

Der Begriff bytelock wurde von einem anderen guten Freund geprägt, Jan Howard Finder, der ihn folgenderma

ßen definiert: »Wenn der Verkehr auf der Datenautobahn so langsam wird, dass er schließlich nur noch dahinkriecht oder ganz zum Stehen kommt, dann hat man es mit einem BYTELOCK zu tun!«

Das Zitat von Freeman J. Dyson stammt aus ›WarmBlooded Plants and Freeze-Dried Fish‹ von Freeman J. Dyson, The Atlantic Monthly, Vol. 280, No. 5, November 1997, S. 69.

Das Zitat von Malcolm Smith erschien ursprünglich in ›Facing Mars Rationally‹ von Malcolm Smith, in der Zeitschrift Spaceflight, Vol. 40, No. 2, Febraur 1998, S. 45.

»Es sollte uns nicht überraschen, wenn wir entdecken, dass sich das Leben, wo immer es entstanden ist, rasch von einem Planeten zum anderen ausgebreitet hat. Was für Lebewesen wir auf dem Mars auch finden mögen, sie sind wahrscheinlich entweder unsere Vorfahren oder unsere Vettern.«

FREEMAN J. DYSON

»Bestimmte wissenschaftliche Themen gelten als ›unschicklich‹. Es bildet sich eine Art wissenschaftlicher Zensur heraus, die verhindern soll, dass diese Ideen größere Verbreitung erfahren und den allgemein akzeptierten Status Quo der gegenwärtigen Orthodoxie in Frage stellen. Aber in der Wissenschaftsgeschichte wimmelt es nur so von Ideen, die anfänglich mit Stirnrunzeln betrachtet, aber später, manchmal erst lange nach dem Tod ihrer Verfechter, doch akzeptiert wurden.«

MALCOLM SMITH

RÜCKKEHR ZUM MARS

Hört die weisen Worte der Alten:

Die rote und die blaue Welt sind Brüder, gemeinsam aus derselben kalten Dunkelheit geboren und vom selben Vater Sonne ernährt. Bei der Geburt wurden sie getrennt und so blieb es für Äonen. Nun jedoch sind sie wie echte Brüder miteinander verbunden.

PROLOG:

DIE HIMMELSTÄNZER

Der gemietete Minivan holperte und schaukelte in den Spurrinnen der ungepflasterten Straße dahin, und Jamie Waterman warf einen kurzen Blick auf die untergehende rote Sonne, die die zerklüftete Silhouette der Berge berührte. Jamie fuhr zu schnell und er wusste es. Aber er wollte da sein, bevor sein Großvater starb.

Bald würde es dunkel sein, dann musste er langsamer fahren. Die unmarkierte Straße, die sich durch die Wüstenhügel wand, würde dann nur von seinen Scheinwerfern beleuchtet werden – und von den Sternen. Genauso gut könnte ich den Rover auf dem Mars fahren, sagte er sich.

Als die Sonne hinter den fernen Bergen verschwand und die Schatten über die Wüste hinweg nach ihm griffen, wurde Jamie klar, dass er noch einmal anhalten und nach dem Weg fragen musste. Vor etlichen Kilometern war er an einem Hogan vorbeigekommen, aber es hatte dunkel und leer ausgesehen.

Jetzt erblickte er einen Trailer, rostige Metallwände und ein windschiefes Vordach über der Fliegentür. Licht im Innern. Zwei zerbeulte Pickups davor. Als er Staub und Kieselsteine aufwirbelnd zum Stehen kam, kläffte ein Hund im Schatten.

Die Fliegentür klappte auf und ein junger Mann erschien im Eingang: Jeans, T-Shirt, Bierdose in einer Hand, langes, geflochtenes Haar.

Jamie kurbelte das Fenster auf der Fahrerseite herunter und rief: »Ich suche Al Waterman.«

Das Licht aus dem Trailer fiel von hinten auf den jungen Mann, sodass sein Gesicht nicht zu erkennen war.

Jamie wusste trotzdem, wie es aussah: phlegmatische, dunkle Augen, breite Wangen, die Gefühle hinter einer gleichgültigen Maske verborgen. Nicht viel anders als seines.

»Wen?«

»Al Waterman.«

Der junge Navajo schüttelte den Kopf. »Wohnt hier nicht.«

»Ich weiß. Er ist in einem Hogan ein Stück weiter die Stra

ße runter, glaube ich. Das haben sie mir jedenfalls am Posten erzählt.«

»Hier nicht«, wiederholte der junge Mann.

Jamie verstand seine Einsilbigkeit. »Er ist mein Großvater.

Er liegt im Sterben.«

Der Navajo trat auf den staubigen Boden herunter und kam langsam zu Jamies Minivan herüber. Seine Stiefel knirschten auf dem kiesigen Erdreich.

Er musterte Jamie eingehend. »Bist du der Kerl, der zum Mars geflogen ist?«

»Ja. Al ist mein Großvater. Ich will zu ihm, bevor er stirbt.«

»Al Waterman. Der alte Mann aus Santa Fe?«

Jamie nickte.

»Ich bring dich hin. Häng dich an mich dran.« Ohne auf eine Antwort zu warten, lief er mit großen Schritten zu einem der beiden Pickups.

»Fahr nicht zu schnell«, rief Jamie. Er war durch die Badlands des Mars gefahren, aber er hatte keine Lust, in halsbrecherischem Tempo hinter zwei trüben Heckleuchten her durch die dunkle Wüste von New Mexico jagen zu müssen.

Aber der Junge brauste natürlich in einer Staubwolke davon. Jamie schaltete auf Vierradantrieb und folgte ihm grimmig. Beide Hände ums Lenkrad gekrampft, rang er schwitzend mit dem rüttelnden Minivan.

Al Waterman war sein ganzes Erwachsenenleben hindurch Ladenbesitzer in Santa Fe gewesen und hatte eine Eigentumswohnung in der Stadt sowie eine Skihütte in den Bergen, aber jetzt, wo er im Sterben lag, war er ins Reservat zurückgekehrt, in dem er geboren war.

Jeder schien über Al und seinen berühmten Enkel Bescheid zu wissen, den Mann, der zum Roten Planeten geflogen war. Überall, wo Jamie anhielt, um nach dem Weg zu fragen, wussten die Leute genau, wo sich Als Hogan befand. Das Problem war, dachte Jamie, während der Minivan durch die Dunkelheit holperte, dass es an diesen alten Straßen keine Schilder gab. Nichts als Dunkelheit und der klare Wüstenhimmel. Tausende von Sternen, aber kein einziges Schild, das ihm den Weg wies.