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Er zog eine große Handvoll heraus und trug sie hastig auf die windabgewandte Seite einer knorrigen alten Fichte. — In jedem Wäldchen, DAS GROSS GENUG WAR, findet sich etwas Holz, das brennt, schrie er seine Richtigstellung von Heides Redensart laut heraus. Das würde er ihr klar und deutlich sagen. Sie würde ihn auslachen, das wusste er, aber er würde es ihr trotzdem sagen. Irrtümer konnten verhängnisvoll sein, insbesondere, wenn man etwas zu einer Redensart machte.

Er ließ den trockenen Mulm gut geschützt in einer Vertiefung am Fuß einer gesplitterten alten Kiefer zurück, sammelte hastig trockene Zweige und brach noch einige weitere ab. Die verstaute er zusammen mit dem Mulm, bevor er zehn bis zwanzig kleinere lebende Äste abbrach und sie über und rund um die gesplitterte Kiefer anordnete, die er sich ausgesucht hatte, um so seinen Windschutz zu verbessern. Krüppelkiefern wie diese besonders alte hatten mehrere Stämme und einen dichten Nadelwuchs; der Baum hier war an sich schon ein wunderbar geschützter Platz, und mit seinen Astwänden kam praktisch kein Wind und Regen zur Feuerstelle durch.

Anschließend legte er sich sein Feuerholz bereit und hockte sich mit dem Rücken zum Stamm vorgebeugt hin, sodass sein Körper ebenfalls zum Windschutz beitrug. Er spreizte die Knie ab und klemmte sich sein Feuerbrett zwischen die fühllosen Füße.

Dann hackte er seinen Feuerstock zurecht, um ihn etwas ordentlicher und spitzer zu machen, und setzte ihn in die Vertiefung seines Bretts, sehr dicht bei seinem frischen Mulm. Als alles seine Richtigkeit hatte, begann er, um sein Leben zu reiben, hin und her, vor und zurück. Er spürte, wie seine Hände an dem Stock herabrutschten, und er spürte, wie der Stock sich im Drehen gegen das Brett presste, und er versuchte, die Kombination von Geschwindigkeit und Druck aufrechtzuerhalten, die am meisten Hitze erzeugen würde. Es war ein ganz eigenes Gefühl, und die Art, wie die Hände jedes Mal vom unteren Ende des Stocks ans obere zurückkehrten, hatte etwas von einem kleinen, schnellen Tanzschritt. Als er einen guten Rhythmus gefunden und mehrmals umgegriffen hatte, schob er mit den Zehen einen Teil des Mulms dichter an die sich langsam schwärzende Mulde, eine kleine Vertiefung in dem Astknoten, die ihn überhaupt erst veranlasst hatte, dieses Holzstück auszuwählen; es war genau das, was man sonst mit einer Klinge in eine ebene Oberfläche geschnitzt hätte.

Er sah, wie der Mulm sich schwarz verfärbte, hielt den Atem an; und dann begannen einige der angekohlten Stellen, erst gelb und dann weiß zu glühen. Er blies behutsam auf die weißen Spitzen, verrenkte sich fast, um mit dem Gesicht dichter heranzukommen, und blies genau in der richtigen Art und Weise, um das Weiß weg von der Vertiefung und hin zu dem größeren Büschel Mulm zu treiben. Er krümmte den Rücken wie die Gewundene Au und blies so behutsam wie nur möglich, um die weiße Hitze wachsen zu lassen, nährte sie mit einem bisschen Atem, ohne sie dabei auszupusten, gab ihr genau das, was sie brauchte, entleerte sich für sie, puff puff puff, puffff, das konnte er, damit kannte er sich aus, puff puff puff, puff puff puff, pufffff

Und dann fuhren Flammen aus dem Mulm. FEUER! Selbst diese winzige Flamme schlug ihm ihre Wärme ins Gesicht, und er atmete gierig ein und blies dann noch hingebungsvoller ins Feuer, nach wie vor behutsam, aber mit einem zunehmenden Gefühl der Dringlichkeit, wie wenn man einer Flöte den Zweiklang eines Wolfsschreis entlocken wollte. Dabei erhob er sich auch auf Knie und Ellenbogen und setzte sein Gesicht als dichten Windschutz für diese wunderschöne kleine Flamme ein, blies in genau der richtigen Weise in sie hinein, um sie wachsen zu lassen, liebkoste sie, o ja, wie sehr er sich wünschte, dass sie sich wohlfühlte, dass sie glücklich war und wuchs! Er gab ihr seinen Atem, seinen Geist, seine Liebe, er wollte, dass sie aufloderte, dass sie wie die zähe Milch aus einem Visel emporschoss, dass sie ihm das Gesicht verbrannte: Und sie tat es!

Als er sah, dass die kleine Flamme sich hielt, begann er, die kleinsten und trockensten Zweige so darüberzuschichten, dass möglichst viele von ihnen Feuer fingen, ohne dabei die Glut darunter zu ersticken. Man musste genau das richtige Maß wahren, aber damit kannte Eistaucher sich aus; er war gut darin, weil Dorn ihn dazu gezwungen hatte, es zwanzigzwanzigzwanzigzwanzigmal zu üben. O ja, Feuer, Feuer, FEUER! Die meisten Leute waren ziemlich gut im Feuermachen, aber Eistaucher hielt sich für einen der Besten, weshalb ihm sein Versagen in der vergangenen Nacht auch so zusetzte. Es würde ihm schrecklich peinlich sein, die Geschichte jener ersten Nacht zu erzählen. Er würde betonen müssen, wie ungeheuer wild das Unwetter gewesen war, allerdings hatte sein Rudel die Nacht nur ein Tal weiter verbracht und würde ihm nicht glauben, wenn er allzu sehr übertrieb. Letztlich würde er zugeben müssen, dass er in jener Nacht einfach nicht in Bestform gewesen war.

Aber jetzt war es Morgen, und er hatte ein Feuer in Gang gebracht, und die ersten Zweige entzündeten sich und ließen die Flammen wachsen, sodass er mehr Holz aufschichten konnte, darunter auch einige dickere Zweige. Schon bald brannten zehn bis zwanzig Zweige in einem kräftigen Gelb über der ersten Glut. Jetzt konnte er gefahrlos eine ordentliche Handvoll trockener Zweige auf seinem kleinen Feuer platzieren, die praktisch sofort aufloderten. — Ha! Ha!, sagte er und legte ein paar größere Stücke dazu. Erst fingerdicke Stöcke, dann Äste vom Durchmesser seines Handgelenks. Glücklich sah er zu, wie die wachsenden Flammen über das Holz leckten und es verkohlten. Wenn man ein Feuer hat, ist man mit der Welt im Reinen.

Jetzt stieg auch Rauch auf, und das Zischen und Knacken des Holzes verriet, wie heiß die Flammen inzwischen waren. Die Hitze knallte ihm auf die nackte Brust, auf den Bauch und den Pimmel, der schrecklich brannte, als er sich erwärmte; ein qualvolles, wohlbekanntes Kribbeln. Er umfasste ihn mit einer Hand, um den Schmerz festzuhalten, und stellte fest, dass es ein guter Schmerz war, so gut, dass man ihn leicht als eine raue Art von Wohlbehagen empfinden könnte; ah, das nur zu vertraute Brennen tauben Fleisches, das wieder zum Leben erwacht, dieses Jucken tief unter der Haut, das schmerzhafte Kitzeln der Lebendigkeit! Jetzt konnte er sich sogar die Füße wärmen! Sie würden beim Auftauen wie wahnsinnig brennen. Ach, das Feuer, das prachtvolle Feuer, so gütig und warm, so wunderschön!

— Welch ein Segen, welch ein Freund! Welch ein Segen, welch ein Freund! Das war eines von Heides kleinen Feuerliedern.

Jetzt sah es wirklich gut für ihn aus. Die vorangegangene Nacht schien nun nur noch eine anfängliche Schwierigkeit, ein düsteres Vorspiel. Jetzt, wo sein Feuer brannte, spielte das Unwetter, das noch immer über seinem Kopf toste, keine auch nur ansatzweise so große Rolle mehr. Er konnte sein Feuer die ganzen zwei Wochen lang am Leben erhalten, wenn ihm das als das Beste erschien, oder er konnte es ein Stück weit mitnehmen, wenn er sich an anderer Stelle niederlassen wollte. Er konnte seine Anstrengungen darauf konzentrieren, Nahrung, Unterschlupf und Kleidung zu finden, und ganz egal, wie erfolgreich er dabei war, das Wichtigste hatte er nun und würde es nicht wieder verlieren. Und dabei war er erst seit einem Tag auf Wanderschaft!

Er setzte sich auf die windzugewandte Seite seines Feuers und streckte die Beine darum, hielt die Arme darüber. Inmitten des Rauchs fing er mit den Händen die Hitze ein. Ah, wie das kribbelte, als das Leben zurückkehrte: — HA-UU! Das war ein ganz anderes Aufheulen als in der vorangegangenen Nacht. Wie die Wölfe und wie seine Namensvettern, die Eistaucher, kannte er eine ganze Bandbreite von Heullauten. Dies war das glückliche Heulen, das triumphierende Heulen: — HA-UUUU!

Als er sich bis in die Zehen aufgewärmt hatte und mehrere dicke Äste auf einem breiten Bett grauer, rot glühender Scheite lagen, schritt er die Grenze seines kleinen Wäldchens ab und ging dann in enger werdenden Kreisen von außen nach innen, um es zu inspizieren. Da war die gesplitterte Zeder am Rande der kleinen Wiese, und am seichten Bachufer fand er ein Stück Feuerstein mit einem spitzen Ende und einer breiten, rauen Kante, der einem großen, groben Stichel ähnelte. Der würde eine brauchbare Hacke abgeben. Mit seinem Fund kehrte er zu der gesplitterten Zeder zurück und begann, auf den Spalt im Stamm einzuhacken, um die Borke zu lösen. In so großen Stücken wie möglich schälte er die innere Rinde ab. Einige der Streifen waren länger, als er groß war.