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Und danach die Höhlen.

Ich habe gehört, daß es hier in der Nähe berühmte Höhlen gibt. Alle Hochzeitsreisenden besuchen sie.

Wir fahren zu den Höhlen, und Larry überläßt mich in den Tiefen des weitverzweigten Labyrinths meinem Schicksal.

Catherine hielt sich die Ohren zu, als könnte sie dadurch die schrecklichen Erinnerungen bannen, die sie bedrängten.

Man rettet mich, und ich werde ins Hotel zurückgebracht. Ein Arzt gibt mir ein Beruhigungsmittel. Aber ich wache mitten in der Nacht auf und muß mit anhören, wie Larry und seine Geliebte auf dem Balkon meine Ermordung planen.

… niemand wird jemals…

Ich habe dir gesagt, daß ich dafür sorgen werde, daß…

… ist unrecht gewesen. Du kannst nichts…

… gleich jetzt, solange sie schläft.

Ich laufe bei diesem schrecklichen Sturm fort. Sie verfolgen mich…Ich flüchte mich in ein Ruderboot, das mit dem Wind auf den sturmgepeitschten See hinaustreibt. Und das Boot sinkt tiefer und tiefer…

Catherine versagten die Beine, und sie ließ sich auf die Bank einer Bushaltestelle sinken. Die Alpträume sind also wahr gewesen. Mein Ehemann und seine Geliebte haben versucht, mich zu ermorden.

Sie dachte wieder an den Unbekannten, der sie kurz nach ihrer Rettung im Kloster aufgesucht hatte. Er hatte ihr eine kostbar gearbeitete Brosche in Form eines goldenen Vogels mit flugbereit ausgebreiteten Schwingen gegeben, fetzt tut Ihnen niemand mehr etwas. Die bösen Leute sind tot. Sie konnte sein Gesicht noch immer nicht deutlich erkennen.

Catherines Kopf begann zu schmerzen.

Nach einer langen Zeit stand sie auf und ging langsam zu der Stelle, wo der Chauffeur sie abholen und zu Constantin Demiris zurückbringen sollte. Bei ihm würde sie in Sicherheit sein.

4

«Warum haben Sie sie aus dem Haus gelassen?«fragte Constantin Demiris scharf.

«Ich bitte um Verzeihung, Sir«, antwortete sein englischer Butler.»Sie haben nicht gesagt, daß ihr Wegfahren unerwünscht ist, deshalb…»

Demiris zwang sich dazu, unbekümmert zu wirken.»Schon gut. Sie kommt bestimmt bald zurück.«

«Kann ich noch etwas für Sie tun, Sir?«

«Nein.«

Als der Butler gegangen war, trat Demiris an ein Fenster und starrte in den makellos gepflegten Garten hinaus. Catherine Alexander durfte nicht in Athen gesehen werden. Jemand konnte sie erkennen. Jammerschade, daß ich's mir nicht leisten kann, sie am Leben zu lassen. Aber zuerst kommt meine Rache! Sie bleibt am Leben, bis ich mich gerächt habe. Ich werde mich mit ihr vergnügen. Ich schicke sie irgendwohin, wo niemand sie kennt. London wäre sicher. Dort könnten wir sie im Auge behalten. Sie bekommt eine Stellung in meinem Londoner Büro.

Als Catherine eine Stunde später zurückkam, spürte Constantin Demiris augenblicklich die Wandlung, die in ihr vorgegangen war. Als sei ein dunkler Vorhang aufgezogen worden, war Catherine plötzlich zum Leben erwacht. Sie trug ein attraktives weißes Seidenkostüm mit weißer Bluse, und Demiris staunte, wie vorteilhaft sie sich verändert hatte. Kanoni, dachte er. Sexy.

«Mr. Demiris

«Costa.«

«Ich… ich weiß jetzt, wer ich bin und… und was passiert ist.«

Seine Miene blieb ausdruckslos.

«Tatsächlich? Nehmen Sie Platz, meine Liebe, und erzählen Sie mir davon.«

Catherine war zu aufgeregt, um sitzen zu bleiben. Sie ging mit hektischen Bewegungen auf dem Teppich hin und her, während ein Wortschwall aus ihr hervorbrach.»Mein Mann und seine… seine Geliebte — Noelle — haben versucht, mich zu ermorden. «Sie machte eine Pause und sah besorgt zu ihm hinüber.»Klingt das verrückt? Ich… ich weiß es nicht. Vielleicht ist es verrückt.«

«Erzählen Sie weiter, meine Liebe«, forderte er sie beschwichtigend auf.

«Einige Schwestern aus dem Kloster haben mich gerettet… Mein Mann hat bei Ihnen gearbeitet, nicht wahr?«stieß Catherine hervor.

Demiris zögerte, während er seine Antwort sorgfältig abwog.»Ja.«Wieviel soll ich ihr erzählen?» Er war einer meiner Piloten. Deshalb habe ich mich gewissermaßen für Sie verantwortlich gefühlt. Das ist nur…«

Sie baute sich vor ihm auf.»Dann haben Sie also gewußt, wer ich bin. Warum haben Sie mir das nicht schon heute nachmittag gesagt?«

«Ich fürchtete, Sie könnten einen Schock erleiden«, antwortete Demiris gelassen.»Ich hielt es für besser, Sie diese Entdeckungen selbst machen zu lassen.«

«Wissen Sie, was aus meinem Mann und seiner… der Frau geworden ist? Wo sind die beiden?«

Demiris hielt Catherines Blick stand.»Sie sind hingerichtet worden.«

Er sah, wie sie leichenblaß wurde. Sie stieß einen leisen Schrei aus und sank kraftlos in einen Sessel.

«Ich… Das ist doch…«

«Sie sind zum Tode verurteilt und hingerichtet worden, Catherine.«

«Aber warum?«

Vorsicht! Gefahr!» Weil die beiden versucht haben, Sie zu ermorden.«

Catherine runzelte die Stirn.»Das verstehe ich nicht. Wie können sie hingerichtet worden sein? Ich lebe noch…«

Demiris unterbrach sie.»Catherine, die griechischen Gesetze sind sehr streng. Und Urteile werden hierzulande rasch vollstreckt. Den beiden ist in einer öffentlichen Verhandlung der Prozeß gemacht worden. Mehrere Zeugen haben ausgesagt, daß Ihr Mann und Noelle Page versucht haben, Sie zu ermorden. Darauf hat man sie für schuldig befunden und zum Tode verurteilt.«

«Unglaublich!«Catherine saß wie vor den Kopf geschlagen da.»Verurteilt und gleich anschließend…»

Constantin Demiris ging zu ihr hinüber und legte ihr eine Hand auf die Schulter.»Sie dürfen nicht ständig über Vergangenes nachgrübeln. Die beiden haben versucht, Ihnen etwas anzutun, und sie haben dafür gebüßt. «Er schlug einen aufmunternden Ton an.»Wir sollten über Ihre Zukunft sprechen, finde ich. Haben Sie schon Pläne?«

Sie hörte nicht, was er sagte. Larry! dachte sie. Dein Gesicht, dein fröhliches Lachen, deine Arme, deine Stimme…

«Catherine

Sie hob den Kopf.»Pardon?«

«Haben Sie sich schon Gedanken über Ihre Zukunft gemacht?«

«Nein, ich…ich weiß noch nicht, was ich tun werde. Ich nehme an, daß ich in Athen bleibe… «

«Nein«, sagte Demiris nachdrücklich,»das wäre keine gute Idee. Hier würden zu viele unangenehme Erinnerungen wachgerufen. Ich schlage vor, daß Sie Griechenland verlassen.«

«Aber wohin sollte ich gehen?«

«Darüber habe ich bereits nachgedacht«, erklärte Demiris ihr.»Ich habe ein Büro in London. Sie haben früher bei einem gewissen William Fraser in Washington gearbeitet. Wissen Sie das noch?«

«William…?«Plötzlich erinnerte sie sich. Diese Zeit hatte zu der glücklichsten ihres Lebens gehört.

«Sie sind seine Assistentin für Verwaltungsaufgaben gewesen, nicht wahr?«

«Ja, ich… «

«In dieser Position könnten Sie in London für mich arbeiten.«

Catherine zögerte.»Ich weiß nicht recht. Ich möchte nicht, daß Sie mich für undankbar halten, aber.. «

«Ich verstehe! Ich weiß, daß alles ein bißchen zu schnell zu gehen scheint«, sagte Demiris mitfühlend.»Sie brauchen Zeit, um über Ihre Zukunft nachdenken zu können. Was halten Sie davon, ungestört in Ihrer Suite zu Abend zu essen und unser Gespräch morgen fortzusetzen?«

Der Vorschlag, sie solle allein in ihrer Suite essen, war ein brillanter Einfall in letzter Sekunde. Catherine durfte unter keinen Umständen seiner Frau hier im Haus über den Weg laufen.

«Sie sind sehr rücksichtsvoll«, sagte Catherine.»Und so großzügig. Die Kleider… «

Er tätschelte ihre Hand und hielt sie eine Zehntelsekunde länger als unbedingt nötig in seiner.»Es war mir ein Vergnügen, meine Liebe.«