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Sie wand sich. Schon, aber ... ich kann nicht ... Es dauerte einen Moment, bis sie sich wieder gefasst hatte. Es kann einfach nicht sein, dass ich deinen Tod bedeute, Wanda. Das ertrage ich nicht.

Ich sah, wie groß ihr Schmerz war, und Tränen stiegen mir in die Augen.

Ich liebe dich auch, Mel. Aber hier ist kein Platz für uns beide. In diesem Körper, in diesen Höhlen, in ihren Leben ...

Ich bin anderer Meinung.

Hör zu, versuch einfach nicht weiter, dich selbst auszulöschen, okay? Wenn ich nämlich das Gefühl habe, dass du das hinkriegst, bringe ich Doc dazu, mich noch heute herauszunehmen. Oder ich sage es Jared. Stell dir bloß vor, was er tun würde.

Ich stellte es mir für sie vor und lächelte ein bisschen durch meine Tränen hindurch. Weißt du noch? Er hat gesagt, er übernimmt keine Garantie dafür, was er tun oder lassen würde, um dich hierzubehalten. Ich musste an seine brennenden Küsse im Gang denken ... an andere Küsse und andere Nächte in ihrer Erinnerung. Mein Gesicht fühlte sich ganz warm an, als ich rot wurde.

Du kämpfst mit unlauteren Mitteln.

Und ob.

Ich gebe nicht auf.

Ich warne dich. Kein Anschweigen mehr.

Dann dachten wir an andere Dinge, Dinge, die nicht wehtaten. Wie zum Beispiel, wo wir die Sucherin hinschicken sollten. Mel war nach meiner Geschichte von heute Nacht für den Nebelplaneten, aber ich fand den Blumenplaneten passender. Es gab keinen heitereren Planeten im ganzen Universum. Die Sucherin brauchte ein schönes, langes Leben, in dem sie sich von Sonnenschein ernähren konnte.

Wir dachten an meine Erinnerungen, an die schönen. Die Eisschlösser und die nächtliche Musik und die farbigen Sonnen. Sie kamen ihr wie Märchen vor. Und sie erzählte mir ebenfalls Märchen - gläserne Pantoffeln, vergiftete Äpfel, Seejungfrauen, die eine Seele haben wollten ....

Natürlich blieb uns nicht genug Zeit für viele Geschichten.

Sie kamen alle zusammen zurück. Jared war durch den Haupteingang hereingekommen. Er war so schnell gewesen - vielleicht hatte er den Jeep nur um den Hügel herum an die Nordseite gefahren und dort unter dem Vorsprung versteckt.

Ich hörte, wie ihre Stimmen näher kamen, gedämpft, ernst, leise, und erkannte an ihrem Tonfall, dass die Sucherin bei ihnen war. Wusste, dass die Zeit für den ersten Schritt auf mein Ende zu gekommen war.

Nein.

Pass gut auf. Du wirst ihnen dabei helfen müssen, wenn ich ...

Nein!

Aber sie protestierte nicht gegen meine Anweisung, nur

gegen die Schlussfolgerung aus meinem Gedanken.

Jared war derjenige, der die Sucherin ins Zimmer trug. Er kam als Erster herein, die anderen folgten ihm. Aaron und Brandt hielten beide die Waffen im Anschlag - für den Fall, dass sie sich vielleicht nur bewusstlos stellte und plötzlich aufsprang, um sie mit ihren winzigen Händen anzugreifen. Jeb und Doc kamen als Letzte und ich spürte, dass Jeb mich mit seinen gewitzten Augen musterte. Wie viel hatte er mit seiner verrückten, scharfsinnigen Klugheit bereits erraten?

Ich konzentrierte mich auf die Aufgabe, die vor mir lag.

Jared legte die reglose Gestalt der Sucherin vorsichtig auf das Feldbett. Gestern noch hätte mich das getroffen, aber jetzt rührte es mich. Ich verstand, dass er das für mich tat - dass er sich wünschte, er hätte mich von Anfang an so behandelt.

»Doc, wo ist das Schmerzlos?«

»Ich hole es dir«, murmelte er.

Während ich wartete, betrachtete ich das Gesicht der Sucherin und fragte mich, wie es wohl aussehen würde, wenn ihr Wirt befreit war. Würde noch etwas von ihm übrig sein? Würde der Körper leer sein oder würde die rechtmäßige Besitzerin wieder die Kontrolle übernehmen? Würde mir das Gesicht weniger abstoßend vorkommen, wenn ein anderes Wesen aus diesen Augen blickte?

»Hier.« Doc gab mir das Röhrchen.

»Danke.«

Ich nahm eins der dünnen Seidenpapierquadrate heraus und gab ihm das Röhrchen zurück.

Es war mir zuwider, die Sucherin anzufassen, aber trotzdem zog ich zügig und zielgerichtet ihr Kinn herunter und legte ihr das Schmerzlos auf die Zunge. Ihr Gesicht war so klein, dass meine Hände daneben riesig wirkten. Ihre winzige Gestalt hatte mich immer irritiert - sie kam mir so unpassend vor.

Ich schloss ihren Mund wieder. Er war feucht - das Medikament würde sich schnell auflösen.

»Jared, könntest du sie bitte auf den Bauch drehen?«

Er tat, worum ich ihn gebeten hatte ... und tat es erneut vorsichtig. Genau in diesem Moment ging die Propangaslaterne an. Die Höhle war plötzlich hell erleuchtet, fast wie durch Tageslicht. Ich sah instinktiv hoch und bemerkte, dass Doc die großen Löcher in der Decke mit Planen abgedeckt hatte, damit kein Licht nach außen drang. Er hatte während unserer Abwesenheit eine Menge Vorbereitungen getroffen.

Es war ganz still. Ich hörte die Sucherin gleichmäßig ein- und ausatmen und das schnellere, angespanntere Atmen der Männer, die mit mir im Raum waren. Jemand verlagerte sein Gewicht und unter seinem Absatz knirschte Sand auf dem Fels. Ich konnte ihre Blicke geradezu körperlich auf mir fühlen.