Выбрать главу

Zurückweisung zu erleben wie Melanie.

Daher log ich und machte mich ein Jahr älter. »Ich werde achtzehn.«

Aus den Augenwinkeln konnte ich sehen, wie Melanie und Ian sich überrascht ansahen. Dieser Körper sah viel jünger aus, als er in Wirklichkeit war, kurz vor Vollendung seines siebzehnten Lebensjahrs.

Es war diese kleine Täuschung, dieser Anspruch, den ich vorsichtshalber auf meinen Partner erhob, der mir bewusst machte, dass ich hierbleiben würde. Dass ich bei Ian und dem Rest meiner Familie sein würde. Ich bekam einen Kloß im Hals und meine Kehle fühlte sich seltsam geschwollen an.

Jamie tätschelte mein Gesicht und zog damit wieder meine Aufmerksamkeit auf sich - ich war überrascht, wie groß sich seine Hand auf meiner Wange anfühlte. »Ich durfte mit auf Tour gehen, um dich zu holen.«

»Ich weiß«, murmelte ich. »Ich erinnere mich ... beziehungsweise Pet erinnert sich, dich dort gesehen zu haben.« Ich warf Melanie einen wütenden Blick zu, aber sie zuckte nur mit den Schultern.

»Wir haben versucht, ihr keinen Schreck einzujagen«, sagte Jamie. "Sie ist so ... sie sieht irgendwie so zerbrechlich aus, weißt du? Und außerdem nett. Wir haben sie zusammen ausgesucht, aber ich durfte am Ende entscheiden! Weißt du, Mel hat gesagt, es müsste jemand Junges sein - jemand, der schon einen größeren Teil seines Lebens als Seele verbracht hat, oder so was. Aber auch nicht zu jung, weil sie wusste, dass du bestimmt kein Kind sein wolltest. Und Jared mochte dieses Gesicht, weil er meinte, dass niemand ihm jemals ... misstrauen könnte. Du siehst überhaupt nicht gefährlich aus. Ganz im Gegenteil. Jared hat gesagt, jeder, der dich sieht, hätte sofort das Bedürfnis, dich zu beschützen, stimmt's, Jared? Aber ich hatte das letzte Wort, denn ich habe nach jemandem gesucht, der aussieht wie du. Und ich fand, dass die hier aussah wie du. Denn sie sieht irgendwie wie ein Engel aus und du bist auch ein Engel. Und wirklich hübsch. Ich wusste, dass du hübsch sein würdest.« Jamie lächelte breit. »Ian war nicht dabei. Er saß die ganze Zeit hier bei dir - er hat gesagt, ihm wäre es egal, wie du aussiehst. Er hat niemandem erlaubt, deinen Behälter anzurühren, noch nicht mal mir oder Mel. Aber Doc hat mich diesmal zusehen lassen. Es war echt cool, Wanda. Ich weiß nicht, warum du mich bisher nicht hast zusehen lassen. Ich durfte allerdings nicht helfen. Ian hat nicht erlaubt, dass dich irgendjemand außer ihm anfasst.«

Ian drückte meine Hand und beugte sich über mich, um mir durch all die Haare etwas zuzuflüstern. Seine Stimme war so leise, dass ich die Einzige war, die hören konnte, was er sagte. »Ich habe dich in meiner Hand gehalten, Wanderer. Und du warst so wunderschön.«

Meine Augen wurden ganz feucht und ich musste schniefen. »Er gefällt dir doch, oder?«, fragte Jamie jetzt mit besorgter Stimme. »Du bist doch nicht böse? Da ist doch keiner drin bei dir, oder?«

»Ich bin nicht böse«, flüsterte ich. »Und ich ... ich kann niemanden sonst finden. Nur Pets Erinnerungen. Pet war schon hier seit ... Ich kann mich nicht an die Zeit davor erinnern. Ich kann mich an keinen anderen Namen erinnern.«

»Du bist kein Parasit«, sagte Melanie mit fester Stimme. Sie berührte meine Haare, nahm eine Strähne in die Hand und ließ das Gold durch ihre Finger gleiten. »Dieser Körper gehörte Pet nicht und es gibt sonst niemanden, der Anspruch darauf erhebt. Wir haben abgewartet, um sicherzugehen, Wanda. Wir haben fast so lange versucht, sie aufzuwecken, wie bei Jodi.«

»Jodi? Was ist mit Jodi?«, zwitscherte ich. Die Aufregung ließ meine Piepsstimme noch höher klingen, wie die eines Vogels. Ich versuchte mich aufzurichten und Ian stützte mich mit seinem Arm und zog mich hoch in eine sitzende Position - es kostete ihn überhaupt keine Mühe, nicht die leiseste Anstrengung, meinen winzigen, neuen Körper zu bewegen. Jetzt konnte ich alle Gesichter sehen.

Doc, diesmal ohne Tränen in den Augen. Jeb, der hinter Doc hervorlinste, mit zufriedenem und gleichzeitig vor Neugier brennendem Gesicht. Daneben eine Frau, die ich im ersten Moment nicht erkannte, da ihr Gesicht jetzt lebendiger war, als ich es je gesehen hatte, und ich hatte es sowieso noch nicht oft gesehen - Mandy, die ehemalige Heilerin. Ganz in meiner Nähe Jamie mit einem strahlenden Grinsen auf dem Gesicht, neben ihm Melanie und hinter ihr Jared, der seine Arme um ihre Taille geschlungen hatte; und ich wusste, dass sich seine Hände jetzt nur noch wohl fühlten, wenn sie ihren Körper - meinen Körper! - berührten. Dass er sie für immer so nah wie möglich bei sich haben wollte und jeden Zentimeter, der sich zwischen sie schob,

hassen würde. Das verursachte mir einen heftigen, stechenden Schmerz, und das empfindliche Herz in meiner schmalen Brust bebte. Es war noch nie gebrochen worden und konnte diese Erinnerung nicht einordnen.

Es machte mich traurig festzustellen, dass ich Jared immer noch liebte. Ich war nicht frei davon, nicht frei von Eifersucht auf den Körper, den er liebte. Mein Blick huschte zu Mel zurück. Ich sah das reumütige Zucken der Mundwinkel, die mal meine gewesen waren, und wusste, dass sie verstand.

Ich ließ meinen Blick weiter über den Kreis von Gesichtern um mein Bett schweifen, während Doc, nach einer Pause, meine Frage beantwortete.

Trudy und Geoffrey, Heath, Paige und Andy. Sogar Brandt ... »Jodi reagierte nicht. Wir haben es so lange versucht, wie wir konnten.«

War Jodi denn dann fort?, fragte ich mich, wobei mein unerfahrenes Herz hämmerte. Ich setzte das arme, schwache Ding einem ziemlich harten Erwachen aus.

Heidi und Lily, die ein schmerzhaftes kleines Lächeln aufgesetzt hatte - das wegen des Schmerzes nicht weniger echt war ...

»Wir konnten sie mit Flüssigkeit versorgen, aber wir hatten keine Möglichkeit, sie zu ernähren. Mandy und ich machten uns Sorgen, dass ihre Muskeln und ihr Gehirn verkümmern könnten ...«

Während mir das Herz stärker wehtat, als es je wehgetan hatte - wegen einer Frau, die ich nie kennengelernt hatte -, setzten meine Augen ihre Runde fort und erstarrten.

Jodi, die an Kyles Arm hing, sah mich an.

Sie lächelte zögernd und plötzlich erkannte ich sie.

»Sunny!«

»Ich bin doch geblieben«, sagte sie beinahe triumphierend. »Genau wie du.« Sie warf einen Blick auf Kyle - der gelassener wirkte als sonst - und ihre Stimme bekam einen traurigen Klang. »Ich versuche es aber. Ich suche nach ihr. Ich werde weitersuchen.«

»Kyle wollte, dass wir Sunny wieder einsetzen, als es so aussah, als würden wir Jodi verlieren«, fuhr Doc ruhig fort.

Ich starrte Sunny und Kyle einen Moment lang fassungslos an und beendete dann die Runde.

Ian betrachtete mich mit einer eigenartigen Mischung aus Freude und Nervosität. Sein Gesicht war höher als sonst, größer als früher. Aber seine Augen waren immer noch so blau, wie ich sie in Erinnerung hatte. Der Anker, der mich an diesen Planeten kettete.

»Fühlst du dich wohl da drin?«, fragte er.

»Ich ... ich weiß es nicht«, gab ich zu. »Es fühlt sich total ... seltsam an. Genauso seltsam, wie die Spezies zu wechseln. So viel seltsamer, als ich gedacht hätte. Ich ... ich weiß es nicht.«

Mein Herz flatterte erneut, als ich in diese Augen blickte, und diesmal war es keine Erinnerung an die Liebe aus einem anderen Leben. Mein Mund wurde trocken und ich hatte Schmetterlinge im Bauch. Die Stelle, an der sein Arm meinen Rücken berührte, fühlte sich lebendiger an als der Rest meines Körpers.

»Es macht dir doch nicht allzu viel aus, hierzubleiben, oder, Wanda? Glaubst du, du könntest es ertragen?«, murmelte er.

Jamie drückte meine Hand. Melanie legte ihre auf seine und lächelte, als Jared seine Hand oben auf den Haufen legte. Trudy tätschelte meinen Fuß. Geoffrey, Heath, Heidi, Andy, Paige, Brandt und sogar Lily strahlten mich an. Kyle war näher gerückt und ein Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. Sunny lächelte verschwörerisch.

Wie viel Schmerzlos hatte Doc mir gegeben? Alles leuchtete. Ian strich mir das goldene Haar aus dem Gesicht und legte mir die Hand auf die Wange. Sie war so groß, dass allein seine Handfläche mir vom Kiefer bis zur Stirn reichte; die Berührung durchfuhr meine silbrige Haut wie ein Stromstoß. Nach dem ersten Schlag kribbelte sie und meine Magengrube kribbelte gleich mit.