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die großen internationalen Flotten hinzu die unsere Küste und den PRÄSIDENTEN und seinen ÖLigen Ausfluss beschützten

Jasmin zog deinen Kinderwagen Muna über das blanke Marmorglacis der mächtigen gespaltenen blauen Zwiebel die an den Hohlkopf des Märtyrermachers erinnerte und

die vier Hände an den vier Unterarmen des PRÄSIDENTEN wie der Scharia gemäß abgehackt für den Diebstahl des Lebens von einer Million Menschen wurden an den Enden der Paradestraße paarweise montiert und kreuzten ihre Säbel zu Triumphbögen hoch über der Mitte

unseres Lebens

ich ließ die Arme sinken Muna so etwa kann ich es beschreiben schon vor dem Ende des Kriegs ging ich mit hängenden Armen durchs Leben durch den Tod auch wenn ich verband pflasterte nähte arbeitete bis ich im Stehen hätte schlafen können brauchte ich die Arme gar nicht zu bewegen es war (und ist) eine Art von Befreiung und Leichtigkeit darin der PRÄSIDENT riss die Säbel empor und feierte seinen Sieg über das Leben seiner Untertanen mit

Gas

über Halabja zehn Jahre später erst (in Paris) las ich Genaueres über die an einem Tag ermordeten 5000 Kurden so viele

Nachrichten

die den Weg nicht mehr fanden nach Bagdad in unser

schäbigeres ärmlicheres Leben in dem ich die immer schäbigeren ärmlicheren Patienten verarztete wehrlos

heilend so gut ich es eben verstand

Watan (Heimat)

Bohre ins Herz dir das Eis

Glühender Tage, du siehst:

Niemand von außen begreift,

Dass ihr Schmerzen noch fühlt.

Hitze ist Kälte und weiß

Schwärzeste Nacht noch, es schließt

Eng sich um alles der Kreis

Lauf! Doch du bleibst, wenn du fliehst.

Sabrina

Eric

wird in fünf Minuten kommen mein Rucksack steht schon im Flur er ist leicht die fehlenden Studienbücher scheinen ihn anzuheben es sind fast nur T-Shirts und Badesachen und Amandas blauer Pullover

wenn Eric pünktlich kommt bleibt uns

eine halbe Stunde wenn

ich darauf bestehe den 12-Uhr-Zug zu nehmen was ich nicht müsste und doch will oder nicht wenn ich vor den großen Spiegel im Bad trete sehe ich nur ein schmales vielleicht ganz hübsches gerade Frau gewordenes Mädchen das mir unscheinbar und streng (mein zurückgebundenes Haar) vorkommt ich sitze und träume mit den Ellbogen auf den Knien mit den noch nicht über die Mitte der Oberschenkel gezogenen Jeans starre ich dann auf meinen roten Slip als trüge ihn eine andere die schmalen Streifen wie Flügel über meiner Haut meinen Leisten ein

Feuer-

Vogel mit gebogenem weichen gespaltenen

Schnabel

ich blute nur noch schwach also

muss ich mich fragen weshalb ich Eric gestern Abend nicht eingeladen habe nachdem Seymour nach Manhattan gefahren ist es wäre das erste Mal gewesen dass ich einen Jungen in diesem Haus bei mir hätte übernachten lassen und das erste Mal mit Eric aber es hätte wohl nicht funktioniert (oder nur: funktioniert) im

Haus meiner Mutter

durch dessen Vorgarten zur Düne hin um drei Uhr morgens der Liebhaber stolpert (Lesley angetrunken und ausgetrunken) ich kann nicht

nur einfach nicht tun was

sie tut

sagt Eric und hat recht aber das hier (das blendend helle Bad die weiße Treppe das Wohnzimmer mit der hohen Fensterfront mein geräumiger Himmelskerker mein Seeräuberinnen-Nest mit Meeresblick) ist meine Verbannungslandschaft mein Pubertäts-Exil der

hölzerne Palast in den mich der Dschinn verschleppt hat damit ich zwei Jahre lang Gedichte in den Dünensand schreiben konnte und jeden Tag tausend weiße Gedankenstriche auf die salzige blaue Folie des Atlantik

weine rede flüstere

in der Küche bei Mrs Donally das Schachbrettmuster des Fußbodens die Wärme das von Halogenlämpchen erzeugte stets gleichmäßig strahlende Atelier- oder Filmstudiolicht des Erdgeschossraums in dem ich morgens allein mit der Haushälterin frühstückte und lange Nachmittage und Abende saß

getröstet immer

ruhiger werdend von Monat zu Monat

weil ich mich aussprechen oder auch schweigen konnte endlich kochen lernte und Iris (Mrs Donally) so viel zu erzählen wusste

sie ist wirklich interessant nicht wahr sagte Seymour der

auch damit

meinen Widerstand gegen ihn (den zweiten Mann meiner Mutter) stark herabsetzte er mochte Iris wie ich sie mochte als ich begann sie zu begreifen eine robuste und ganz und gar nicht schöne Frau deren Tochter seit langem in Brooklyn lebte und Kriminalromane schrieb während sie selbst ihr ganzes Berufsleben lang alle drei Jahre den Arbeitgeber und die Stadt manchmal auch das Land wechselte

einfach aus Prinzip weil mir sonst langweilig wird

(sagte sie) eine kleine Wohnung in Queens in der sie ihre Schätze verwahrte und drei Koffer mit denen sie reiste reichten aus

man muss nicht schön sein

man benötigt keinen Uni-Abschluss

man braucht keinen großartigen Beruf

keinen Ehemann keinen Verein kein Auto keine Religion nur

den Mut ins Leben zu steigen wie in die Brandung an einer Felsküste es ist kalt frisch und nicht ungefährlich aber

du lernst schwimmen

manchmal möchte ich

so weit kommen so gelöst sein wie Iris so ohne das Bedürfnis nach einem Rahmen einer Organisation einer Wissenschaft oder nah lebenden Familie (in Kalifornien weiterstudieren?)

in der Mitte des Wohnzimmers

stehe ich in Jeans und hellbraunem T-Shirt in meinen schwarzen Schuhen in denen ich sowohl lange auf Straßenpflaster gehen als auch auf Parkett tanzen kann könnte es ist noch heller und sonniger geworden so dass sich Meer und Himmel aufzulösen scheinen wie auf einem überbelichteten Foto ich stand noch nie in Straßenschuhen Tanzschuhen ganz allein an dieser Stelle vor einer Woche hatte Seymour wichtige Leute aus seiner Branche eingeladen

Ölmänner

die mit ihren Weingläsern klirrten nachdem sie die ruinierte Garage auf der anderen Straßenseite bestaunt hatten (verbrannte Erde das übliche Nebenprodukt ihres Geschäfts hier aber nur) das

Leichtsinnswerk meiner Mutter

vor einem Jahr

fuhr ich mit meinem Vater nach Boston und schämte mich plötzlich für seinen alten Ford den wir mit meinen Habseligkeiten vollgestopft hatten für die ich mich plötzlich auch schämte ich verstand mit einem Mal dass ich gar nichts oder kaum etwas besaß so wenig

Dinge

dass ich so leicht

zu beseitigen war dachte ich dass ich nur mich hatte und dieses wie

unzerstörbare

Jungsein

das ich in Eric wiederfinde einen Spiegel der mich umarmt in einer neu zu gründenden Welt die jähe

Abstoßung

der Abschied Aufbruch

vor einem Jahr erschien mir Martin seltsam fremd als er den alten PC in mein Studentenwohnheimzimmer schleppte und Bücher- und Kleiderstapel der Herr Professor in Jeans und UMass-Sweatshirt wie ein Möbelpacker der einmal etwas Besseres gewesen war oder hatte sein wollen

er ist absolut interessant

flüsterte Julia mir zu (als wäre er Mrs Donally) aber sie meinte es in erotischer Hinsicht er hatte ja auch tatsächlich ein neues Liebesleben bella Luisa seit drei Jahren Schwester am Anfang waren sie so verklemmt es ist albern und peinlich wenn dein Vater glaubt du verstündest nichts er wäre so dezent so rücksichtvoll und geschickt dass er dir vormachen könnte noch nach sechs Jahren der Trennung wie ein Mönch zu leben und nur der armen Luisa ein wenig helfen würde die großen runden Ohrringe zu schleppen wir sind aber die

Seherinnen

die Spinnerinnen der Geschichten in der Zeit aus der Zeit heraus ich sehe nur nicht

das Jetzt das mich unmittelbar umgibt meine