»Was ist los?«, stoße ich atemlos hervor.
»Ich bin so froh, dass du wieder hier bist. Geh mit mir duschen – jetzt gleich.«
Ich bin nicht sicher, was das ist – eine Bitte oder ein Befehl.
»Ja«, flüstere ich.
Er nimmt meine Hand und führt mich aus dem Wohnzimmer, quer durch sein Schlafzimmer ins Bad.
Er dreht den Wasserhahn in der riesigen Dusche auf, dann wendet er sich wie in Zeitlupe zu mir um und mustert mich. Sein Blick ist verschleiert vor Gier.
»Dein Rock gefällt mir. Sehr kurz«, stellt er leise fest. »Du hast tolle Beine.«
Er schlüpft aus seinen Schuhen, bückt sich, um sich die Socken von den Füßen zu ziehen, ohne den Blick von mir zu wenden. Der hungrige Ausdruck in seinen Augen raubt mir den Atem. Ich streife mir die flachen Sandalen von den Füßen. Unvermittelt streckt er die Hände nach mir aus, drückt mich mit dem Rücken gegen die Wand und küsst mein Gesicht, meinen Hals, meinen Mund. Ich spüre die Fliesen im Rücken, als er sich gegen mich presst, eingezwängt zwischen der Hitze seines Körpers und der Kühle der Keramik. Zögernd lege ich meine Finger um seine Oberarme und drücke leicht zu. Ein Stöhnen entfährt ihm.
»Ich will dich. Jetzt. Hier. Schnell, hart«, stößt er hervor. Seine Hände wandern zu meinen Schenkeln und ziehen meinen Rock hoch. »Hast du noch deine Tage?«
»Nein.« Ich werde rot.
»Gut.«
Er schiebt beide Daumen unter den Saum meines weißen Baumwollhöschens, dann lässt er sich auf die Knie sinken und zieht es nach unten. Mein Rock bauscht sich in meiner Taille, so dass ich von den Hüften abwärts nackt bin. Schwer atmend stehe ich da und warte. Er drückt mich erneut gegen die Wand und beginnt, die Innenseite meiner Schenkel zu küssen, während er mit einer Hand meine Beine spreizt. Ein lautes Stöhnen entfährt mir, als seine Zunge meine Klitoris umkreist. Oh. Ich lege den Kopf in den Nacken. Ein weiteres Stöhnen dringt aus meiner Kehle. Meine Finger verkrallen sich in seinem Haar.
Seine Zunge kennt kein Erbarmen. Wieder und wieder umkreist sie beharrlich die empfindsamste Stelle meines Körpers. Die Intensität des Gefühls ist lustvoll und beinahe an der Grenze zum Schmerz. Mein Körper spannt sich an. Unvermittelt lässt Christian von mir ab. Was? Nein! Mein Atem geht stoßweise. Ich blicke auf ihn hinab, kann es kaum noch erwarten. Er steht auf, legt die Hände um mein Gesicht und zwängt seine Zunge in meinen Mund, so dass ich meine eigene Erregung schmecken kann. Dann zieht er den Reißverschluss seiner Hose herunter, befreit sich, umfasst meine Schenkel und hebt mich hoch.
»Schling deine Beine um mich, Baby«, sagt er eindringlich.
Ich gehorche und lege meine Arme um seinen Hals. Mit einer heftigen Bewegung bohrt er sich in mich. Ah! Er schnappt nach Luft. Ich stöhne. Er hält meine Hinterbacken fest. Seine Finger krallen in mein weiches Fleisch, dann beginnt er sich zu bewegen, langsam zuerst, in einem bedächtigen, stetigen Rhythmus, doch dann wird er schneller, heftiger, tiefer. Aaah! Er stößt zu, immer schneller und härter, und ich spüre, wie mein Körper zu fliegen scheint … immer weiter dem Höhepunkt entgegen, bis ich in einem unglaublichen Orgasmus explodiere. Mit einem dumpfen Grollen versenkt er sich ein letztes Mal laut ächzend in mir, als auch er seine Erlösung findet.
Schwer atmend küsst er mich, noch immer in mir, während ich ihm blinzelnd in die Augen sehe. Als es mir endlich gelingt, seine Züge auszumachen, zieht er sich behutsam aus mir zurück und stellt mich vorsichtig auf die Füße. Inzwischen ist das Badezimmer von heißem Dunst erfüllt. Ich bin zwar halb nackt, trotzdem habe ich das Gefühl, viel zu viel anzuhaben.
»Du scheinst dich ja mächtig zu freuen, mich zu sehen.« Ich lächle verschämt.
Seine Lippen zucken. »Ja, Miss Steele, ich glaube, meine Freude ist unübersehbar. Und jetzt ab unter die Dusche.«
Er löst die Manschettenknöpfe an seinem Hemd, zieht es sich über den Kopf und lässt es auf den Boden fallen. Dann streift er seine Hose und die Boxershorts ab und tritt beides zur Seite. Er macht sich an den Knöpfen meiner Bluse zu schaffen, während ich ihn ansehe und das Bedürfnis unterdrücke, über seine Brust zu streichen.
»Wie war dein Flug?«, erkundigt er sich beiläufig. Inzwischen wirkt er wesentlich ruhiger, als wäre die Anspannung von ihm abgefallen, vertrieben von unserem heißen, gnadenlosen Sex.
»Gut, danke«, erwidere ich, immer noch atemlos. »Nochmal danke für das Upgrade. Es ist wirklich wesentlich angenehmer, so zu reisen.« Ich lächle ihn an. »Übrigens habe ich Neuigkeiten«, füge ich nervös hinzu.
»Ach ja?« Er sieht mich an, öffnet den letzten Knopf, streift mir die Bluse über die Arme und wirft sie zu den anderen Sachen auf den Haufen.
»Ich habe einen Job.«
Er hält kurz inne, dann lächelt er. Der Ausdruck in seinen Augen ist warm und weich. »Glückwunsch, Miss Steele. Und darf ich jetzt auch erfahren, wo?«
»Weißt du das etwa nicht?«
Er schüttelt den Kopf. »Woher sollte ich?«
»Bei deinen Stalker-Fähigkeiten hätte ich gedacht …« Ich halte inne, als ich sein finsteres Gesicht sehe.
»Anastasia, ich würde nicht einmal im Traum daran denken, mich in deine Karriere einzumischen. Es sei denn, natürlich, du bittest mich darum.« Er wirkt gekränkt.
»Also hast du keine Ahnung, wo ich anfangen werde?«
»Nein. Ich weiß, dass es in Seattle vier Verlage gibt, deshalb wird es wohl einer davon sein.«
»SIP.«
»Oh, der kleinste also. Sehr gut. Gut gemacht.« Er beugt sich vor und küsst meine Stirn. »Kluges Mädchen. Wann fängst du an?«
»Am Montag.«
»So schnell? Dann sollte ich mir wohl lieber alles nehmen, was ich von dir kriegen kann, solange ich noch Gelegenheit dazu habe. Dreh dich um.«
Sein beiläufiger Befehl bringt mich zwar ein wenig aus dem Konzept, trotzdem gehorche ich. Er öffnet den Verschluss meines BHs und zieht den Reißverschluss meines Rocks herunter. Als er ihn über meine Schenkel streift, küsst er meine Schulter und legt die Hände auf meine Gesäßbacken, dann beugt er sich vor, verbirgt die Nase in meinem Haar und holt tief Luft, während er beide Backen fest zusammendrückt.
»Sie berauschen mich, Miss Steele, und gleichzeitig gelingt es Ihnen, dass ich in Ihrer Gegenwart ruhiger werde. Was für eine betörende Mischung.« Er ergreift meine Hand und zieht mich unter die Dusche.
»Aua«, quieke ich. Das Wasser ist beinahe kochend heiß. Christian grinst, als der Strahl auf mich niederprasselt.
»Es ist doch nur ein bisschen heißes Wasser.«
Eigentlich hat er Recht. Es fühlt sich herrlich an, den Schmutz des Morgens in Georgia und die Klebrigkeit unseres Liebesspiels von mir abzuwaschen.
»Dreh dich um«, ordnet er an, woraufhin ich mich mit dem Gesicht zur Wand umdrehe. »Ich will dich waschen.« Er nimmt das Duschgel und drückt einen kleinen Klecks in seine Hand.
»Ich muss dir noch etwas sagen«, murmle ich, als seine Hände über meine Schultern gleiten.
»So?« Sein Tonfall ist milde.
Ich hole tief Luft und wappne mich. »Die Vernissage meines alten Freunds José findet am Donnerstag in Portland statt«, sage ich, wobei ich bewusst die Betonung auf die Worte »alter Freund« lege.
Er hält inne. Einen kurzen Moment verharren seine Hände auf meinen Brüsten. »Und was ist damit?«, fragt er streng.
»Ich habe versprochen, dass ich kommen werde. Willst du mitkommen?«