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»Noch haben wir unseren Vertrag nicht unterschrieben, Anastasia. Aber die Grenzen haben wir bereits festgelegt. Und ich will dich an unsere Safewords erinnern.«

Verdammte Scheiße … was hat er mit mir vor, dass ich möglicherweise die Safewords brauchen könnte?

»Wie lauten sie?« Sein Tonfall ist autoritär.

Ich runzle leicht die Stirn, woraufhin sich seine Züge verhärten.

»Wie lauten die Safewords, Anastasia?«, fragt er langsam und betont.

»Gelb«, murmle ich.

»Und?« Er presst die Lippen zu einer schmalen Linie zusammen.

»Rot«, hauche ich.

»Vergiss sie nicht.«

In diesem Moment kann ich mich nicht länger beherrschen, ich hebe den Kopf, um ihn daran zu erinnern, dass ich immerhin einen Uni-Abschluss habe, doch ein Blick in seine frostig grauen Augen lässt mich innehalten.

»Zügeln Sie Ihr vorlautes Mundwerk, solange wir hier drin sind, Miss Steele, sonst werde ich es Ihnen mit meinem Schwanz stopfen, während Sie vor mir knien. Verstanden?«

Ich schlucke reflexartig. Okay. Ich blinzle mehrmals schnell hintereinander. Offen gestanden, flößt mir eher sein Tonfall Respekt ein als die Drohung selbst.

»Und?«

»Ja, Sir«, sage ich eilig.

»Braves Mädchen. Ich habe nicht die Absicht, etwas zu tun, wofür du das Safeword benutzen musst, weil du Schmerzen hast. Was ich mit dir vorhabe, wird intensiv werden, sogar sehr intensiv. Und du musst mich anleiten. Verstehst du das?«

Nicht so ganz. Intensiv? Wow.

»Diesmal werde ich dich berühren, Anastasia. Du wirst mich weder sehen noch hören können. Dafür umso deutlicher spüren.«

Ich runzle die Stirn. Ich werde ihn nicht hören können? Wie soll das gehen? Er dreht sich um. Mein Blick fällt auf ein kleines, flaches, mattschwarzes Kästchen über der Kommode, das mir bisher nicht aufgefallen ist. Er wedelt kurz mit der Hand, woraufhin sich die schwarze Oberfläche teilt und ein CD-Player mit diversen Tasten zum Vorschein kommt. Christian drückt mehrere nacheinander. Im ersten Moment geschieht gar nichts, doch er scheint zufrieden zu sein. Mir hingegen ist das Ganze ein Rätsel. Als er sich mir zuwendet, spielt wieder dieses geheimnisvolle, wissende Lächeln um seine Lippen.

»Ich werde dich jetzt an dieses Bett fesseln, Anastasia. Aber zuerst werde ich dir die Augen verbinden, und« – er hält seinen iPod in die Höhe – »du wirst mich nicht hören, sondern nur die Musik, die ich für dich spiele.«

Okay. Ein musikalisches Vorspiel. Nicht gerade das, was ich erwartet hatte. Aber tut er überhaupt jemals, was ich von ihm erwarte? O Gott, ich hoffe nur, er hat keinen Rap ausgesucht.

»Komm her.« Er nimmt meine Hand und führt mich zu dem antik aussehenden Himmelbett. An allen vier Ecken sind Fesseln angebracht, schmale Ketten mit Ledermanschetten daran, die silbrig auf der roten Satinbettwäsche schimmern.

O Mann, ich glaube, mir springt gleich das Herz aus der Brust. Gleichzeitig fühlt es sich an, als würde ich von innen heraus zerschmelzen, als das Verlangen heiß durch meinen Körper strömt.

»Stell dich hier hin.«

Ich gehorche.

Er beugt sich vor und flüstert mir ins Ohr: »Warte hier. Sieh immer auf das Bett. Stell dir vor, du liegst darauf. Gefesselt und mir auf Gedeih und Verderb ausgeliefert.«

Oh.

Er verschwindet, und ich höre, wie er zur Tür geht, um irgendetwas zu holen. All meine Sinne sind hellwach und geschärft. Es ist, als könnte ich jedes noch so winzige Geräusch deutlich hören. Er hat etwas aus dem Regal mit den Peitschen und Paddles neben der Tür genommen. Was um alles in der Welt hat er vor?

Ich spüre, wie er hinter mich tritt. Er nimmt mein Haar und flicht es zu einem Zopf.

»Ich mag es zwar, wenn du Zöpfe trägst, Anastasia, aber ich kann es kaum erwarten, dich endlich zu nehmen, deshalb wird einer genügen müssen.« Seine Stimme ist leise und weich.

Während er mein Haar zu einem Zopf bindet, streifen seine Finger hier und da die nackte Haut meines Rückens – bei jeder einzelnen Berührung durchzuckt mich ein köstlicher elektrischer Schlag. Er befestigt das Ende mit einem Haarband und zieht vorsichtig daran, so dass ich gezwungen bin, einen Schritt nach hinten zu treten. Unsere Körper berühren sich. Er zieht ein weiteres Mal an meinem Zopf. Gehorsam neige ich den Kopf leicht zur Seite, um ihm ungehinderten Zugang zu meinem Hals zu gewähren, dann beugt er sich vor und beginnt, meinen Hals mit Küssen zu bedecken. Behutsam bahnt er sich mit Zunge und Zähnen einen Weg von meinem Ohrläppchen bis zu meiner Schulter. Dabei gibt er ein leises Summen von sich, das auf meiner Haut vibriert, quer durch meinen ganzen Körper, bis ganz nach unten … tief in meinem Unterleib. Unwillkürlich entfährt mir ein leises Stöhnen.

»Still«, sagt er leise, ohne die Lippen von meiner Haut zu lösen. Er streckt die Hände vor, so dass sich unsere Arme berühren. In seiner Rechten hält er einen Flogger. Ich erinnere mich an den Namen von meinem ersten Besuch in diesem Raum.

»Fass ihn an«, fordert er mich leise auf. Er klingt wie Satan höchstpersönlich.

Die Hitze flackert durch meinen Körper. Zögernd strecke ich die Hand vor und streiche über die Peitsche, die aus zahlreichen weichen Wildlederriemen mit kleinen Perlen an den Enden besteht.

»Gleich werde ich sie benutzen. Es wird nicht wehtun, sondern nur die Durchblutung fördern und deine Haut dadurch empfindsamer machen.«

Oh. Es wird also nicht wehtun.

»Wie lauten die Safewords, Anastasia?«

»Äh … gelb und rot, Sir.«

»Braves Mädchen. Und denk daran, die größte Angst ist die in deinem Kopf.«

Er lässt den Flogger aufs Bett fallen und legt die Hände um meine Taille.

»Das wirst du nicht brauchen«, sagt er leise, schiebt die Finger unter den Rand meines Höschens und streift es mir über die Beine. Eine Hand um den Bettpfosten gelegt, trete ich umständlich heraus.

»Steh still«, befiehlt er, küsst mein Hinterteil und kneift mich zweimal kurz nacheinander zärtlich. Ich versteife mich. »Jetzt leg dich hin, mit dem Gesicht nach oben«, fügt er hinzu und verpasst mir einen kräftigen Schlag, der mich zusammenzucken lässt.

Eilig krabble ich auf die harte, unnachgiebige Matratze und sehe ihn an. Der Satinstoff fühlt sich kühl und glatt auf meiner Haut an. Seine Miene ist ausdruckslos, mit Ausnahme seiner Augen, in denen die mühsam beherrschte Begierde flackert.

»Hände über den Kopf«, ordnet er an. Ich gehorche.

O Gott, ich sehne mich bereits mit jeder Faser meines Körpers nach ihm. Ich will ihn. Jetzt schon.

Er wendet sich ab. Aus den Augenwinkeln registriere ich, dass er zur Kommode geht und mit dem iPod und einer Art Augenmaske zurückkehrt, die so ähnlich aussieht wie die, die ich auf dem Flug nach Atlanta aufhatte – eine schöne Erinnerung, trotzdem scheinen meine Lippen nicht gehorchen und sich zu einem Lächeln verziehen zu wollen. Ich bin viel zu aufgeregt und gespannt, was als Nächstes kommt. Mit regloser Miene und weit aufgerissenen Augen blicke ich zu ihm hoch.

Er setzt sich auf die Bettkante und zeigt mir den iPod, an den eine merkwürdig aussehende Antenne und Kopfhörer angeschlossen sind. Wie seltsam. Ich runzle die Stirn.

»Hiermit wird das, was auf dem iPod gespielt wird, auf die Anlage übertragen«, beantwortet Christian meine unausgesprochene Frage. »Ich höre, was du hörst, und kann es mit einer Fernbedienung steuern.« Wieder tritt dieses wissende Lächeln auf seine Züge, als er ein kleines, flaches Ding in die Höhe hält, das wie ein supermoderner Taschenrechner aussieht. Er beugt sich über mich, steckt mir behutsam die Ohrstöpsel in die Ohren und legt den iPod irgendwo über mir aufs Bett.