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»Dort führen sie aber keine kubanischen Zigarren, weil die schließlich verboten sind. Auch wenn es Schwachsinn ist, dass kubanische Zigarren in diesem Land behandelt werden wie Marihuana«, antwortet sie. »In dem schicken Tabakladen hat er einen Tipp bekommen, der ihn über ein paar Umwege zu diesem Waffenladen mit Pfandleihe in Hollywood geführt hat. Du kennst doch Marino. Der lässt nicht so leicht locker.«

»Schon gut.« Benton ist nicht besonders an den Einzelheiten interessiert. Sie ahnt, was er wirklich will, und ist nicht sicher, wie sie darauf reagieren soll.

»Also musst du Marino loben, nicht mich. Mehr sage ich dazu nicht. Er hat eine Menge mitgemacht, und ein bisschen Lob würde ihm gut tun. Ich habe Hunger. Was hast du für mich gekocht?«

»Ich habe einen Grill. Am liebsten grille ich draußen im Schnee neben dem Whirlpool.«

»Du und dein Whirlpool. In der Kälte und Dunkelheit, nur mit einer Pistole bekleidet.«

»Ich weiß. Ich habe den verdammten Whirlpool immer noch nicht benutzt.« Er bleibt an der Eingangstür stehen und schließt sie auf.

Sie klopfen sich den Schnee von den Schuhen, obwohl wegen des frisch geräumten Pfades nicht viel daran klebt. Doch aus Gewohnheit und vielleicht auch ein wenig aus Verlegenheit tun sie es trotzdem, bevor sie hineingehen. Benton schließt die Tür und zieht Scarpetta an sich. Dann küssen sie sich leidenschaftlich. Scarpetta schmeckt kein Salz mehr, sondern spürt nur noch seine warme, kräftige Zunge und sein glatt rasiertes Gesicht.

»Du lässt dir die Haare wachsen«, sagt sie, ohne die Lippen von seinen zu entfernen, und fährt mit den Fingern hindurch.

»Ich war beschäftigt. Keine Zeit, sie schneiden zu lassen«, antwortet er. Sie fangen an, einander zu streicheln, aber die Mäntel sind im Weg.

»Damit beschäftigt, mit einer anderen Frau zusammenzuwohnen«, meint sie, während sie einander aus den Mänteln helfen und sich dabei weiter küssen und liebkosen. »Ich habe es gehört.«

»Hast du?«

»Ja. Schneid dir die Haare nicht.«

Als sie an der Eingangstür lehnt, stört es sie nicht, dass kalte Luft durch den Türrahmen hereindringt. Es fällt ihr kaum auf, als sie ihn an den Armen nimmt, ihn ansieht und sein zerzaustes silbergraues Haar und den Ausdruck in seinen Augen betrachtet. Er streichelt ihr Gesicht, und während er sie mustert, erkennt sie etwas in seinem Blick, das immer eindringlicher und strahlender wird. Im ersten Moment kann sie nicht sagen, ob er glücklich oder traurig ist.

»Komm rein«, meint er, ohne dass der Ausdruck in seinen Augen sich verändert. Er greift nach ihrer Hand und zieht sie von der Tür weg. Plötzlich wird es wärmer. »Ich besorge dir etwas zu trinken. Oder zu essen. Bestimmt bist du hungrig und müde.«

»So müde nun auch wieder nicht«, antwortet sie.