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Aber vielleicht existiert irgendwo anders eine Erinnerung an diese Zivilisation, eine mündlich überlieferte Tradition in Form von Geschichten wie die der Cargo-Kult-Anhänger in Neuguinea.

Und tatsächlich gibt es Hinweise auf eine solche Tradition. Einige der ältesten Legenden kommen aus der Veden-Literatur des alten Indien und erzählen von einer Kultur, die besondere wissenschaftliche und technologische Fähigkeiten besaß. Bevor sie diese an die übrigen Völker weitergeben konnte, kam es zu einem Krieg, der sie vollständig auslöschte, sodass nichts von ihr zurückblieb.

Die Hauptwerke der Veden sind das Baghavata Purana, das Mahabarata und das Ramayana. Die letzteren zwei Bücher sind die ältesten Schriften und stammen aus dem sechsten Jahrhundert v. Chr. Sie befassen sich mit geschichtlichen Ereignissen, während es im Baghavata Purana um Kosmologie geht. Die Texte, so heißt es, umfassen auch sehr viel älteres Material, das teilweise schon 3000 vor Christus aufgezeichnet worden sein soll und möglicherweise von weit älteren Berichten herrührt, die noch aus dem Zeitalter der mündlichen Überlieferung stammen.

In sämtlichen Werken finden sich Schilderungen offenbar komplizierter Maschinen. Bei sorgfältiger Lektüre kann man nicht nur feststellen, dass die meisten Beschreibungen sich auf eine real vorhandene Technologie beziehen könnten, sondern auch, dass das älteste Buch die ausgeklügeltsten Maschinen erklärt.

Die bekanntesten darunter sind die Vimana-Fluggeräte, von Menschen gebaute Flugzeuge aus Holz; mit anderen soll es sogar möglich gewesen sein, Menschenseelen durch transzendentale Reiche zu befördern.

Teilweise sind die Beschreibungen extrem fantasiereich, aber je weiter fortgeschritten die geschilderte Technologie ist, desto mehr Sinn ergibt sie. Ein Beispiel dafür liefert der Zehnte Gesang des Bhagavata Purana, in dem der irdische König Salva vom Gott Shiva mit einem Vimana beschenkt wird. Dieses Gerät hatte eine Reihe von außergewöhnlichen Eigenschaften. Beispielsweise konnte es als viele Objekte zugleich erscheinen; oder auch unsichtbar werden. Sein exakter Aufenthalt ließ sich nie bestimmen. Es hörte nie auf sich zu bewegen, auch nicht für einen Augenblick.

Ein modernes Militärflugzeug kann mit einer geeigneten Elektronik das Gleiche erreichen und sogar feindliches Radar überlisten.

Damit noch nicht genug. Salva besaß auch Pfeile, die selbstständig die Quelle von Geräuschen ansteuerten. Hochmoderne Armeen verfügen heute über Geschosse, die ohne Lenkung von außen bestimmte Geräusche wie zum Beispiel die Turbinen eines Jets anpeilen. Sie haben den Vorteil, dass sie mit konventionellen Gegenmaßnahmen nicht ausgeschaltet werden können.

In der Geschichte über König Salvas Abenteuer wird auch die Teleportation geschildert. In der heutigen Welt gilt so etwas bislang als unmöglich. Allerdings hat sich 1997 in der Zeitschrift Newsweek ein Team von Wissenschaftlern dazu geäußert, dass die Quantenduplikation von Photonen oder Lichtteilchen durchaus möglich wäre und es ernsthafte Spekulationen darüber gebe, dass irgendwann größere Objekte durch bloße Quantenbewegung an einen anderen Ort befördert werden könnten.

Die Projektion von Trugbildern, die wie echte Objekte aussehen, taucht ebenfalls in dem alten Geschichtsbuch der Inder auf. Nun, inzwischen experimentieren Spezialisten der Armee seit Jahren mithilfe von holografischen Projektoren damit, die Illusion von Flugzeugen über Wolken und sogar von über Land vorrückenden Fahrzeugen und Truppen zu erzeugen.

Sollen diese alten Berichte als bloße Fantasie abgetan werden? Zu einer solchen Haltung würden gewiss die meisten von uns neigen, und sie scheint ja auch rational zu sein. Aber diese Sache ist seriöser, als man auf den ersten Blick meint. Man muss sich schließlich fragen, ob Menschen, die von technischen Errungenschaften keine Ahnung haben, sich solche Dinge überhaupt hätten ausdenken können.

Wenn sie dazu befähigt wären, müsste es eigentlich in den alten Quellen von geheimnisvollen Waffen, fliegenden Maschinen und fantastischen Technologien geradezu wimmeln. Doch ein Blick in die Literatur anderer Länder offenbart das glatte Gegenteil. Von sonderbaren Maschinen ist in alten Geschichtswerken so gut wie nie die Rede. Ihre Themen sind die Auseinandersetzungen zwischen Ländern oder die Mächtigen selbst. Eine berühmte Ausnahme bildet die Schilderung eines Feuerrads im Buch Hesekiel im Alten Testament. Wenn schon die Bibel technische Entwicklungen so gut wie nie erwähnt, zeugt das davon, dass dieses Thema in den alten Quellen eine Randerscheinung darstellte. Allzu sehr sollte das nicht verwundern, wenn man bedenkt, dass die Menschen im Altertum Maschinen kaum zu Gesicht bekamen. Außer Vögeln dürften die Autoren des Alten Testaments nie etwas fliegen gesehen haben. Darum kann die Schilderung im Buch Hesekiel wie die des Vimana in den Veden durchaus eine – wenn auch wirre – Beschreibung eines wie auch immer gearteten realen Fluggeräts sein.

Eine andere Tradition, in der das Fliegen eine Rolle spielt, ist der Feenkult des nördlichen Europa. Diese Wesen werden allerdings nie mit Maschinen in Verbindung gebracht, sondern verdanken ihre Kunst Zauberei.

Im Gegensatz dazu wird in den Veden ein ganzes Arsenal verschiedener Geräte beschrieben. Nun, wenn dieser Tage ein primitives Volk mit Errungenschaften des Westens wie Fernsehen, elektrischem Licht oder der Macht explosiver Waffen konfrontiert wäre, könnte es sehr wohl ähnliche Darstellungen formulieren wie die Verfasser der Veden und sie Göttern zuschreiben, die aussähen wie Menschen.

Falls die Veden kein reines Fantasieprodukt sind, dann greifen sie eine Beziehung mit einer technologischen Kultur auf, die mehrere rivalisierende, wenn nicht Krieg führende Gesellschaften umfasst haben könnte. Die in den Veden thematisierte Beziehung zwischen den alten indischen Völkern und dieser Gesellschaft oder Gruppe von Gesellschaften unterscheidet sich nicht grundlegend von den Erfahrungen mancher Länder der Dritten Welt im Kalten Krieg, als Amerika und die Sowjetunion um sie warben und ihnen als Gegenleistung für die strategische Allianz technologischen Fortschritt und bombastische Produktionsanlagen bescherten.

Die vedischen Herrscher verehrten alle möglichen Halbgötter und bekamen von ihnen außergewöhnliche technische Geräte und Waffen. Das führte zu einer Allianz, bei der jede Seite der anderen half. Als König Salva Shiva um Beistand bei der Zerstörung einer von Krishnas Städten bat, erhielt er Waffen, die das Wetter beeinflussen konnten. Und Waffen solcher Art werden in den Veden nicht selten erwähnt.

Die vedische Literatur bietet tatsächlich Beschreibungen von Raketen und Flugzeugen, vielleicht sogar Bomben. Das Vimana-Fluggerät stößt Dämpfe aus und erzeugt donnernde Geräusche. In älteren Texten ist von Explosionen die Rede. Die Frage ist nun: Woher stammte die Information? Wie konnte man sich dergleichen vorstellen?

Eine Antwort darauf gibt es nicht. All die in der vedischen Literatur durchscheinende Gewalt, all die Allianzen legen den Schluss nahe, dass es in Indien mehr als eine weit fortgeschrittene Gesellschaft gab – womöglich sogar fünf oder sechs, von denen zumindest ein Teil die Fähigkeit entwickelt hatte, die Schwerkraft zu überwinden – und dass sie nicht in Frieden miteinander lebten.

Wer immer diese Völker waren – sofern sie tatsächlich existierten –, sie sind von dieser Welt verschwunden und haben nur einige wenige erhabene Bauwerke hinterlassen, die sich stumm unserer geballten Wissenschaft widersetzen und ihr beharrlich unlösbare Rätsel aufgeben. Doch es gibt einen unscheinbaren Anhaltspunkt dafür, dass die Spekulationen über eine Großmacht, die in einem brutalen Krieg unterging, einen wahren Kern haben könnten.