Wenn wir das erreichen, werden Mensch und Maschine eine derart eng miteinander verknüpfte Gemeinschaft bilden, dass der Grenzbereich, in dem die Verantwortung des Menschen endet und die der Maschine beginnt, in einer schwer zu durchschauenden Grauzone liegen wird.
Angesichts der Probleme, denen wir uns gegenwärtig gegenübersehen, werden wir Wege finden, um immer höhere Intelligenz zu erzeugen und anzuwenden. So, wie die Entwicklung immer leistungsfähigerer Maschinen das 20. Jahrhundert prägte, wird die Erzeugung höherer Intelligenz das frisch begonnene definieren.
Es wird Maschinen geben, die intelligenter sind als wir, Apparate, die unsere Bedürfnisse und Probleme besser einschätzen und verstehen können als wir selbst. Spätestens dann wird es für viele der Rätsel, die uns heute noch überfordern, eine Lösung geben. Die Unfähigkeit der Wissenschaft, das zukünftige Klima vorauszusagen, wird kein Thema mehr sein, genauso wenig der Streit darüber, welche Planungen für eine möglichst gesunde Zukunft die sinnvollsten sind.
Wenn wir überleben, wird künstliche Intelligenz das große Bestreben des einundzwanzigsten Jahrhunderts sein. Wir werden herausfinden, ob eine intelligente Maschine jemals in der Lage sein wird, ein Bewusstsein zu entwickeln. Wir werden die Bedeutung der Seele genau erfassen können. Und in diesem Zusammenhang werden wir endlich den wahren Wert des Mensch-Seins begreifen… und zwar in einem Moment, in dem wir uns über das von der Natur Geschaffene zu einer neuen Form erheben, zu einer von uns selbst ersonnenen und entwickelten unvorstellbar mächtigen Kombination aus Mensch und Maschine.
Oder anders ausgedrückt: Am Vorabend des Supersturms werden wir unsere ganze Energie daransetzen, unser Überleben zu sichern. Der Gesellschaft kann es gelingen, das Unmögliche zu vollbringen. Und dann ist es nur eine Frage der Zeit, bis die Werkzeuge erfunden werden, die wir noch nicht haben, ein funktionierendes Klimamodell zum Beispiel.
Warum sind wir uns dessen so sicher? Weil die Menschheit sich immer zu helfen wusste, wenn sie das zyklische Klima vor Probleme stellte. Seit unserer Entstehung ringen wir mit der Natur. Dieses Ringen wird wieder in den Vordergrund rücken; und weil uns eine Katastrophe, wenn nicht gar das Aussterben droht, werden wir unsere gesamten Fähigkeiten einsetzen.
Wir werden also kämpfen, genauso wie vor 100000 Jahren, als die Eiszeit zurückkehrte, und vor 8000 Jahren, als die Eiszeit uns alle in ihrem letzten Rückzugsgefecht fast ertränkt hätte.
Nach der letzten großen Herausforderung durch die Natur erfanden wir die Landwirtschaft. Wenn es eine alte menschliche Zivilisation gegeben hat, ist sie verschwunden und hat uns nichts als rätselhafte Überbleibsel hinterlassen. Gerade weil wir sie bis heute nicht kopieren können, erinnern sie uns eindringlich daran, dass der Zwang zum Wandel nicht nur Gewinn mit sich bringt, sondern auch Verlust.
Zu unseren Verlusten gehört offenbar das Wissen, das unsere Vorahnen veranlasste, das Rätsel von der Mühle des Hamlet zu hinterlassen. Wer immer den Mythos vom verrückten Müller und der fehlerhaften Mühle ersonnen hat, hat uns eine verschlüsselte Botschaft vor die Haustür gelegt. Und uns bewegt die Frage: Handelt es sich um ein allgemeines Sinnbild, oder ist tatsächlich eine ganze Zivilisation untergegangen, als der Müller zuletzt überschnappte?
Worauf es in unseren Augen ankommt, ist der Kern der Botschaft: Damals geschah etwas, das gewaltsam, gefährlich und zerstörerisch war, und es spricht alles dafür, dass es regelmäßig in dem großen Kreislauf wiederkehrt, der uns alle in seinem Griff hat und sich bald erneut vollenden wird.
So wie unsere vom Erfrieren bedrohten Vorfahren lernten, Kleider zu fertigen und sich zu gesellschaftlichen Gruppen zusammenzuschließen, müssen wir uns neue Technologien aneignen, wollen wir die Gefahren der kommenden Jahre unbeschadet überstehen.
Wir benötigen zuverlässigere Klimamodelle, die sich möglicherweise nur mithilfe intelligenter Maschinen erstellen lassen. Das Wetterproblem muss gelöst werden. Die Voraussagen müssen nahezu perfekt sein, damit auf ihrer Grundlage ein sinnvolles Vorgehen geplant werden kann. Eine Debatte, wie wir sie heute führen, die letztlich darauf hinausläuft, dass wir mit der Natur russisches Roulett spielen, ist logischerweise extrem gefährlich.
Es gibt noch eine zweite Grenze, die wir in unserem Bemühen, uns zu retten, überschreiten können, und die ist viel konkreter und fassbarer. Sie hat mit Achtsamkeit zu tun. Es hat in letzter Zeit genügend klimatische Umwälzungen gegeben, und die Veränderungen, insbesondere in der Arktis, erfolgen so schnell, dass die Warnzeichen eigentlich nicht mehr zu übersehen sind. Die gesellschaftlichen und politischen Ziele müssen neu festgelegt werden. Doch die Politik wird – womöglich zu unserem Verhängnis – durch kurzsichtige Debatten gelähmt.
Folglich kommt es auf den Einzelnen an. Jeder von uns muss begreifen, was er tun kann, und dann aus eigenem Antrieb handeln.
Schon wenn jeder Einzelne in der entwickelten Welt nur sein Haus abdichtet, den Wasserboiler mit einer Isolationsschicht abdeckt, den Thermostat für die Zentralheizung und die Klimaanlage auf höchstens 18 Grad im Winter und 23 Grad oder mehr im Sommer einstellt, lassen sich die Kohlendioxidemissionen beträchtlich senken. Die globale Erwärmung lässt sich damit verlangsamen, erst kaum merklich, dann aber immer spürbarer, wenn diese schlichten Maßnahmen von anderen aufgegriffen werden. Das wäre auch der Beginn der Stabilisierung des Wetters. Zugegeben, um unser Problem zu lösen, würde all das nicht genügen, aber wir würden etwas Zeit gewinnen.
Wir können auch unsere Autohersteller zwingen, Modelle zu entwickeln, die weniger Sprit verbrauchen. Der Prius von Toyota beispielsweise wird von einer Kombination aus Benzin- und Elektromotor angetrieben, der praktisch keine Abgase verursacht und auf 100 Kilometer lediglich 4,3 Liter verbraucht. Er muss nicht aufgeladen werden und hat etwa die doppelte Reichweite eines herkömmlichen Wagens. Die Karosserie ist identisch mit der des Corolla, er bietet also genügend Platz, und seine Geschwindigkeit ist mehr als ausreichend. Kurz, dieser und andere Vertreter der neuen Klasse sind nicht nur umweltfreundlich, sondern bieten jeden Komfort, den man von anderen Fahrzeugen gewohnt ist.
Neulich hat Ford den größten Kleintransporter der Geschichte eingeführt, einen robusten Neunsitzer, der sogar den Chevy Suburban in den Schatten stellt. Das nach den Standards von Trucks gebaute Gefährt ist ein Benzinfresser ersten Ranges und reiht sich ein in das Heer all der Geländewagen, die daraufhin konzipiert worden sind, lediglich die niedrigen Umweltkriterien zu erfüllen, die für Trucks gelten, und entsprechend die Luft verpesten.
Wollen wir im Sinne der Natur handeln, müssen wir in den Verkaufsräumen der Autohäuser zeigen, welche Macht wir als Verbraucher haben, und solche Gefährte links liegen lassen. Wir müssen darauf bestehen, dass unsere Regierungen die bestehenden Gesetze ändern und für Geländewagen und Wohnmobile die gleichen Emissionswerte einführen, die für Pkw gelten.
Wenn jeder für sich mit Veränderungen beginnt, zeichnet sich am Horizont eine ganz andere Zukunft ab. In dieser Zukunft überlebt unsere großartige Zivilisation, und ihr Wohlstand breitet sich auf umweltverträgliche Weise über die ganze Welt aus. Dann wird die Menschheit bis 2050 vermutlich bislang ungeahnte Dimensionen durchbrechen, im All Siedlungen errichten und als Ganzes gesund, glücklich, gebildet und voller Hoffnung in die Zukunft blicken.