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»Aber seine Hand führte das Messer, das in Dacans Brust stach«, wandte Colgü ein.

»Die Angst leitete ihn und verlieh ihm die Kraft. In allen Dingen gibt es Abstufungen der Schuld.«

»Nun, das Gespenst des Krieges hat sich verzogen, und das verdanken wir dir, Fidelma.«

»Für diesmal jedenfalls.« Fidelma lächelte spöttisch. »Mein Mentor, der Brehon Morann von Tara, sagte immer, daß dem Menschen auf seinem Wege durch die Geschichte Wälder vorangingen und Wüsten und Einöden folgten.«

»Der war kein Optimist«, erwiderte Colgü.

»Wenn du die Menschen aus der Distanz betrachtest, wirst du an ihnen zwangsläufig nicht viel Lobenswertes finden«, meinte Fidelma. »Die Kunst und die Philosophie sind nicht dem Wesen des Menschen entsprungen, sie entstehen trotz des menschlichen Wesens.«

Der Klang der Vesperglocke ließ sie gleichzeitig zum Glockenturm der Abtei aufblicken. Colgü lächelte seine Schwester an und legte ihr brüderlich den Arm um die Schulter.

»Komm, gehen wir hinein zum Essen. Trübsal blasen können wir später. Es steht dir nicht gut, so pessimistisch zu sein, meine kleine Schwester.«

»Nun, was wäre, wenn wir so täten, als wäre alles gut, während es uns doch so elend geht. Nein«, wehrte sie mit erhobener Hand den ärgerlichen Protest ihres Bruders ab. »Ich bin schon still. Gehen wir essen. Bereits Euripides sagte, wenn der Magen voll ist, dann hört die Streitlust auf.«

Arm in Arm schritten die Geschwister dem Refektorium der Abtei entgegen.