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Schon morgen sollten die ersten Zelte aufgebaut werden.

Von da an würde alles sehr schnell gehen.

Während er auf einem Schreibbrett notierte, dass er sich später noch persönlich vergewissern wollte, ob auch die Zeltstangen, die Erdnägel und die nötigen Schnüre mitgenommen wurden, verließ Al-Sheik die Lagerhalle, um draußen das Beladen des Lkw zu überwachen.

Jeff Porte sammelte die Gegenstände ein, die er aus Hickmans Büro mitzunehmen gedachte, und sah den Sicherheitschef an. »Unser Durchsuchungsbeschluss gestattet uns den Zugriff auf alles, was wir für mitnehmenswert erachten.«

Der großformatige Ordner in Portes Händen enthielt Dokumente, die Erkennungsmarken und ein paar Haare, die er auf dem Schreibtisch gefunden hatte.

»Ich verstehe, Jeff«, sagte der Sicherheitschef.

»Zwei meiner Männer bleiben hier«, fuhr Porte fort, »falls wir noch etwas brauchen sollten.«

Der Sicherheitschef nickte.

Porte ging zur Tür und begab sich durch den Flur zum Wohnzimmer, wo seine beiden Detectives warteten.

»Keiner darf ohne meine ausdrückliche Erlaubnis rein oder raus«, erklärte Porte.

Nachdem er das Penthouse verlassen hatte, fuhr Porte mit dem Lift nach unten, durchquerte die Lobby und stieg draußen in seinen Dienstwagen. Sobald er sein Büro im Las Vegas Police Department betreten hatte, kopierte er die Erkennungsmarken und die anderen Dokumente und schickte sie per Fax an die CIA.

Sobald Overholt sie erhalten hatte, leitete er sie zur Oregonweiter.

Max Hanley blätterte in dem Stapel Papiere, als Michael Halpert den Kontrollraum betrat.

»Max«, sagte er, »ich habe hier meinen Bericht.«

Hanley nickte und reichte ihm die Papiere, die Overholt geschickt hatte. Halpert überflog sie und gab sie dann zurück.

»Das bestätigt nur, was ich herausgefunden habe«, stellte Halpert zufrieden fest. »Ich habe Hunts Geburtsurkunde entdeckt. Seine Mutter, Michelle, hat keine Angaben über den Vater gemacht, aber ich konnte mir Zugang zum Krankenhausarchiv verschaffen und habe auf diesem Weg erfahren, dass die Rechnungen von einer von Hickmans Firmen bezahlt wurden. Kein Zweifel, dass Hunt Hickmans Sohn war.«

»Und was hat das mit dem Meteoriten zu tun?«, fragte Hanley.

»Sieh dir das mal an«, sagte Halpert und reichte Hanley einen Schnellhefter.

»Hunt wurde in Afghanistan von den Taliban getötet«, bemerkte Hanley, nachdem er die Lektüre beendet hatte.

»Und kurz darauf konnte man bei Hickman ein immer seltsameres Verhalten beobachten«, sagte Halpert nach einem kurzen Blick in seine Notizen.

»Demnach macht er die arabische Welt für den Tod seines einzigen Sohnes verantwortlich«, sagte Hanley.

»Und wie kam er dazu, die Expedition nach Grönland zu finanzieren?«, wollte Eric Stone wissen.

»Offenbar hat Hickman seit dem Tod seines Sohnes zahlreiche archäologische Institute im ganzen Land unterstützt. Ackermans Expedition für die UNLV war nur eine von mehreren, die für dieses Jahr geplant waren. Die bedeutendste war die Forschungsreise eines Wissenschaftlers nach Saudi-Arabien, und zwar mit dem Ziel, die Geschichte von Mohammed als einen reinen Mythos zu entlarven. Ackermans Projekt lag auf einem ganz anderen Gebiet, trotzdem erhielt er bedeutende finanzielle Zuwendungen. Ich vermute, dass die Entdeckung und Bergung des Meteoriten nicht mehr als ein glücklicher Zufall war.«

»Demnach hatte Hickman ursprünglich die Absicht, der arabischen Welt mit Hilfe bestimmter historischer Erkenntnisse Schaden zuzufügen«, sagte Hanley nachdenklich, »und dann, als sei es ein Geschenk der Götter persönlich, fällt ihm der Meteorit in den Schoß.«

»Aber das hat nicht das Geringste mit dem Islam oder mit Mohammed zu tun«, stellte Eric Stone fest.

Halpert nickte. »Ich glaube, dass Hickman an diesem Punkt zu der Überzeugung gelangte, dass eher eine unmittelbare Vergeltungsmaßnahme vonnöten war. Ich habe Daten in seinem Computer gefunden, die er sich kurz nach Ackermans Entdeckung beschafft hat. Sie beziehen sich auf die radioaktive Strahlung von Iridium und die damit verbundenen Gefahren.«

»Er beschließt also, sich den Meteoriten zu beschaffen, und was dann?« Hanley runzelte die Stirn. »Ihn mit einem bereits vorhandenen Sprengkopf zusammenzubringen und damit irgendein arabisches Land zu bombardieren?«

»Genau das hat mich viel zu lange beschäftigt«, gab Halpert zu. »Zuerst habe ich den gleichen Gedanken verfolgt — nämlich dass der Meteorit als eine Art nukleare Waffe eingesetzt werden soll. Aber das war eine Sackgasse — es gibt nicht den geringsten Hinweis, dass zwischen ihm und der ukrainischen Atombombe irgendeine Verbindung besteht –, daher habe ich meine Fantasie spielen lassen.«

»Radioaktiver Staub?«, fragte Hanley.

»Das erscheint mir als die einzige logische Einsatzmöglichkeit«, sagte Halpert.

»Was hast du sonst noch in Erfahrung gebracht?«

»Ich habe eindeutige Hinweise gefunden, dass Hickman soeben eine Spinnerei in England, und zwar in der Nähe von Maidenhead, gekauft hat.«

»Also genau dort, wo sich nach den Angaben unserer Peilsender im Augenblick der Meteorit befindet«, sagte Stone.

»Meinst du, er will irgendwelche Kleider damit kontaminieren und sie in den Mittleren Osten schicken?«, fragte Hanley.

»Das glaube ich nicht, Max«, erwiderte Halpert langsam. »Die Fabrik hat von Saudi-Arabien eine Bestellung für eine Ladung Gebetsteppiche erhalten, die demnächst ausgeliefert werden sollen.«

»Also will er den Staub auf die Gebetsteppiche streuen und die Muslime während ihrer Gebete verseuchen«, sagte Hanley. »Das ist ja geradezu teuflisch.«

»Er ist heute Morgen mit seinem Jet in London gelandet«, sagte Halpert. »Ich glaube …«

In diesem Augenblick klingelte Hanleys Telefon, und er gab Halpert ein Zeichen, sich einen Moment zu gedulden, während er das Gespräch annahm. Overholt war am anderen Ende und kam sofort zur Sache.

»Wir haben ein Problem«, sagte er.

»Nein«, sagte der Sicherheitschef von Dreamworld, »ich rufe von meinem privaten Telefon aus an. Ich glaube nicht, dass es abgehört wird.«

Er fuhr fort, indem er von dem Durchsuchungsbeschluss berichtete und die Dinge aufzählte, die die Detectives mitgenommen hatten.

Hickman hörte aufmerksam zu. »Wo sind Sie im Augenblick, Sir?«, fragte der Sicherheitschef. »Sie würden sich nur zu gerne mit Ihnen unterhalten.«

»Es ist besser, dass Sie das nicht wissen«, antwortete Hickman.

»Wollen Sie, dass wir irgendetwas tun?«

»Zurzeit«, erwiderte Hickman, »kann niemand außer mir etwas tun.«

Damit legte Hickman auf und lehnte sich im Schreibtischsessel des Büros bei Maidenhead Mills zurück.

Irgendjemand in der Regierung war ihm dicht auf den Fersen. Es würde nicht allzu lange dauern, bis sie seinen augenblicklichen Aufenthaltsort aufgespürt hätten. Er nahm den Telefonhörer ab und wählte eine Nummer.

Die Mannschaftsmitglieder der Free Enterprise,die in Calais geblieben waren, während das Schiff nach Norden dampfte, waren an diesem Morgen in London eingetroffen. Es waren vier Mann, eine ziemlich magere Mannschaft, aber sie waren alles, was Hickman noch geblieben war. Per Telefon gab er ihnen seine Anweisungen durch.

»Ihr werdet drei Lastwagen stehlen müssen«, sagte Hickman. »Sie zu mieten, dürfte wegen des Feiertags unmöglich sein.«

»Welcher Typ?«, fragte der Anführer.

»Die Fracht besteht aus den üblichen Schiffscontainern, die auf entsprechende Sattelschlepper passen«, erklärte Hickman. »Ich habe meinen Kontaktmann bei Global Air Cargo angerufen, er empfahl mir verschiedene Wagentypen.«

Hickman las dem Mann am anderen Ende die Liste vor.