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»So ähnlich wie Howard Hughes«, bestätigte Max Hanley.

»Ich lasse vom Computer mal ein Psychogramm erstellen«, bot Julia Huxley an, »damit wir in etwa wissen, mit wem wir es zu tun haben.«

»Im Augenblick ist Michael gerade dabei, unsere Computerdateien zu durchsuchen, ob wir so etwas wie ein Motiv zutage fördern können.«

»Wie steht es zurzeit mit unserem Meteoriten?«, fragte Franklin Lincoln.

»Wir ihr alle wisst, haben Juan und George mit ansehen müssen, wie er die Faröer an Bord einer Cessna verließ, die sie daraufhin verfolgt haben. Als dem Helikopter der Sprit ausging, blieb Juan der Cessna per Auto bis zu einem Bahnhof in der Nähe von Edinburgh auf den Fersen. Er wollte gerade eingreifen, als ihn der Präsident durch Overholt zurückgepfiffen hat und ihm erklären ließ, er solle die Lösung des Problems den englischen Behörden überlassen. Sie hatten die Absicht, den Zug vor einer Stunde anzuhalten, aber wir wissen noch nicht, wie die Sache ausgegangen ist.«

»Wenn sie den Meteoriten tatsächlich in ihren Besitz gebracht haben«, sagte Hali Kasim, »bestünde unsere einzige Beteiligung darin, ihn in die Vereinigten Staaten zu bringen.«

»Richtig«, sagte Hanley, »und das ist der Grund, weshalb ich mich auf die Atombombe konzentrieren möchte. Wir glauben, dass sie auf einem griechischen Frachter durch das Schwarze Meer zu einem Hafen namens Isle of Sheppey gebracht wurde. Dort, so nehmen wir an, haben sich Angehörige von Al-Khalifas Terrorgruppe die Bombe, ohne sie zu bezahlen, geschnappt und sind damit abgehauen. Eddie Seng und Bob Meadows sind am Ort des Geschehens gewesen und fanden dort ein Videoband, das uns Hinweise auf ihren augenblicklichen Aufenthaltsort lieferte.«

»Es erscheint seltsam«, sagte Pete Jones, »dass die anderen die Mission nach Al-Khalifas Tod nicht abgebrochen haben. Ihr Anführer wird ausgeschaltet, und sie planen, einfach weiterzumachen?«

»Das ist ja das Schöne an der ganzen Sache«, meinte Hanley. »Wir glauben, sie wissen gar nicht, dass Al-Khalifa tot ist.«

»Offensichtlich hat er sich nicht bei ihnen gemeldet«, stellte Linda Ross fest.

»Stimmt«, sagte Hanley, »aber das muss er früher schon getan haben — zumindest nach den Berichten über ihn, die wir im Laufe der Jahre gesammelt haben.«

»Heißt das, dass einer von uns Al-Khalifas Rolle übernehmen wird?«, fragte Bob Meadows.

Hanley gab Kevin Nixon ein Zeichen. Dieser nickte und streckte die Hand nach einem Tonbandgerät aus. »Wir haben Al-Khalifas Satellitentelefon in seiner Tasche gefunden. Seine Mailbox war mit einer kurzen Ansage von ihm versehen. Die habe ich mit einer Aufnahme aus einer Abhöraktion abgestimmt und dann seine Stimme als Datei im Computer gespeichert.«

Nixon schaltete das Tonbandgerät ein: Al-Khalifas Stimme drang aus einem Lautsprecher.

»Wir glauben, dass wir seinen Kontaktmann über dieses Telefon anrufen und ein Treffen vereinbaren können«, sagte Hanley. »Und dabei schnappen wir uns die Bombe.«

»Wie viel Zeit haben wir?«, fragte Hali Kasim.

»Wir gehen davon aus, dass sie morgen um Punkt Mitternacht zuschlagen werden«, sagte Hanley.

»Also genau zum Jahreswechsel.« Mark Murphy schüttelte den Kopf. »Diese größenwahnsinnigen Schweine. Gibt es irgendeinen Anlass, bei dem sie es tun könnten?«

»In einem Park in der Nähe des Buckingham-Palastes ist eine große Feier mit einem Konzert geplant«, sagte Hanley.

»Mit Elton John als Star des Abends.«

»Jetzt werde ich richtig sauer«, schimpfte Murphy. »Ich mag seine Musik.«

»Na schön, Leute.« Hanley ließ seinen Blick durch die Runde schweifen. »Am besten sucht ihr eure Kabinen auf und schlaft euch aus, so gut es geht. Die meisten von euch gehen morgen nach London, um die Operation vorzubereiten. Um sieben in der Früh treffen wir uns hier im Konferenzraum, um die Einzelheiten zu besprechen. Sobald wir dann in London sind, werdet ihr in die City gebracht. Gibt es noch irgendwelche Fragen?«

»Nur eine«, meldete sich Julia Huxley. »Weiß jemand, wie man eine Atombombe entschärft?«

37

»Lassen Sie den Wagen vorne stehen«, befahl Eddie Seng, nachdem sie vor dem Savoy Hotel vorgefahren und ausgestiegen waren. Er zückte einen Hundert-Dollar-Schein und drückte ihn dem Hausdiener in die Hand. »Und sorgen Sie dafür, dass er nicht eingekeilt wird.«

Cabrillo betrat das Hotel und ging schnurstracks zum Empfangstisch.

»Kann ich Ihnen helfen, Sir?«, erkundigte sich der Angestellte.

»Mein Name ist Cabrillo«, antwortete er. »Meine Firma hat für mich reserviert.«

Der Angestellte gab den Namen ein, dann warf er einen Blick auf die Notiz, die der Direktor hinterlegt hatte. Sie war knapp und eindeutig: Außerordentlich wertvoller Stammgast — unbegrenzter Kredit — Bank of Vanuatu — vier Suiten mit Blick auf den Fluss — weitere Zimmer, falls nötig.

Der Angestellte griff nach den Schlüsseln, dann schnippte er mit den Fingern, und ein Gepäckträger kam zum Empfangspult. Gleichzeitig betraten Bob Meadows und Eddie Seng das Hotelfoyer.

»Wie ich sehe, haben Sie kein Gepäck, Mr. Cabrillo«, stellte der Mann am Empfang fest. »Möchten Sie, dass wir für Sie einkaufen?«

»Ja.« Cabrillo nickte, nahm einen Notizzettel und einen Stift zur Hand und machte einige Notizen. »Rufen Sie morgen früh bitte bei Harrods an. Lassen Sie sich mit einem Mr. Mark Anderson in der Abteilung für Herrenbekleidung verbinden — bitten Sie, folgende Teile zu liefern. Meine Maße hat er bereits.«

Meadows und Seng kamen zum Empfangspult. Jeder trug zwei Reisetaschen. Cabrillo reichte ihnen jeweils einen Schlüssel. »Braucht ihr etwas von Harrods?«

»Nein«, antworteten beide Männer wie aus einem Mund.

Der Gepäckträger wollte sich der Reisetaschen bemächtigen, doch Eddie Seng hob die Hand und bremste ihn.

»Überlassen Sie das lieber uns«, sagte er und steckte dem Mann eine Zwanzig-Pfund-Note zu. »Folgen Sie uns nur nach oben und nehmen Sie nachher den Gepäckkarren wieder mit.«

Die Reisetaschen waren mit Waffen, Kommunikationsgeräten und genügend C-6-Sprengstoff voll gestopft, um das Hotel in einen Schutthaufen zu verwandeln. Der ahnungslose Gepäckträger nickte, schob den Karren näher heran und wartete, um gemeinsam mit den Männern die Suiten aufzusuchen.

»Habt ihr Hunger?«, fragte Cabrillo, während Seng und Meadows die Taschen auf den Karren luden.

»Ich könnte ein Frühstück gebrauchen«, sagte Meadows.

»Dann schicken Sie bitte drei Englische Frühstücke auf mein Zimmer«, sagte Cabrillo und zeigte dem Angestellten seinen Schlüssel. »Und zwar in einer Dreiviertelstunde, wenn möglich.«

»Duschen wir erst mal und ziehen uns um«, sagte Juan Cabrillo zu seinen Freunden, »und dann treffen wir uns um halb zwei in meiner Suite.«

Danach begaben sie sich mit Gepäckkarren und Hausdiener zu den Fahrstühlen und fuhren zu ihren Zimmern hinauf. Cabrillo blieb vor seiner Zimmertür stehen, schloss sie auf und gab dem Gepäckträger ein Zeichen.

»Warten Sie bitte einen Moment«, sagte er. »Sie müssen ein paar Sachen in die Wäscherei bringen, die schnellstens gereinigt und gebügelt werden sollen.«

Er trat ins Zimmer, zog sich aus, schlüpfte in einen der Bademäntel, die im Schrank hingen, und kehrte mit den Kleidern, die er getragen hatte, zur Tür zurück. Er reichte sie dem Hausdiener in einem Wäschesack aus Plastik zusammen mit einem Hundert-Dollar-Schein. »Ich brauche die Sachen so schnell wie möglich zurück.«

»Sollen auch Ihre Schuhe geputzt werden?«, erkundigte sich der Hausdiener.

Cabrillo schüttelte den Kopf. »Nein, vielen Dank, das ist nicht nötig.«

Sobald der Hotelangestellte sich entfernt hatte, stellte sich Cabrillo unter die Dusche. Danach zog er den Bademantel wieder über und öffnete die Zimmertür. Davor war eine Plastiktasche mit Toilettenartikeln abgestellt worden. Er nahm sie mit ins Badezimmer, rasierte sich, benetzte seine Wangen mit einem teuren Aftershave, dann putzte er sich die Zähne und kämmte die Haare. Anschließend kehrte er ins Wohnzimmer zurück und wählte die Nummer des Kontrollraums auf der Oregon.