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Stone deutete auf einen Monitor, der mit einer Kamera am Bug der Oregon verbunden war. Der große Helikopter mit Zwillingsrotor setzte soeben auf dem Sandstrand auf.

»Ich gehe in den Konferenzraum«, sagte Hanley.

Er eilte durch den Korridor und riss die Tür auf. »Okay, Leute«, sagte er, »die Boote liegen bereit, und der Chopper ist gerade gelandet, um euch ans Ziel zu bringen. Weiß jeder, was wir vorhaben?«

Die zehn Leute nickten.

»Eddie hat das Kommando«, sagte Hanley. »Viel Glück.«

Die Mitglieder des Teams verließen den Konferenzraum, jeder mit einem großen Karton unter dem Arm. Hanley wandte sich an Nixon, als dieser an ihm vorbeigehen wollte.

»Hast du die Strickleiter eingepackt?«, fragte er.

»Liegt ganz oben im Karton.«

»Okay«, sagte Hanley und folgte ihm durch den Gang zum Achterdeck.

Von dort aus beobachtete er, wie die Boote beladen wurden und die kurze Strecke bis zum Strand überwanden. Dann kehrte er ins Schiff zurück, um sich mit Mark Murphy und Franklin Lincoln in Verbindung zu setzen.

»Wo soll ich dich absetzen?«, fragte Adams.

»Wir fliegen direkt zum Felsendom«, antwortete Cabrillo. »Dort müsste das Team von der Oregon mittlerweile eingetroffen sein.«

»Und was dann?«

»Ich will es dir erklären«, sagte Cabrillo.

Ein paar Minuten später, nachdem Cabrillo geendet hatte, stieß Adams einen leisen Pfiff aus. »Bei all dem Hightech-Spielzeug, das die Corporation auf Lager hat, bleibt am Ende nur eine solche Möglichkeit übrig?«

»Es ist wie ein Hochseilakt im Zirkus«, gab Cabrillo zu.

Das Team von der Oregon stieg auf einer abgesperrten Straße in der Nähe des Felsendoms aus dem Hubschrauber. Israelische Panzer riegelten die umliegenden Nebenstraßen ab, und israelische Soldatentrupps trieben die Menschen aus den Straßen und aus der Moschee. Palästinenser, die keine Ahnung hatten, dass ihr hochgeschätztes Heiligtum bedroht war, rotteten sich zusammen und protestierten, so dass die Israelis sie mit Wasserwerfern zurücktreiben mussten.

Eddie Seng führte das Team zum Eingang der Moschee.

»Verteilt euch und nehmt eure Positionen ein«, wies er sie an. »Du, Kevin, kümmerst dich als Erstes darum, dass die Strickleiter an Ort und Stelle ist.«

»In Ordnung, Eddie.« Nixon und sein Trupp marschierten in den Innenhof der Moschee.

Seng wandte sich an einen israelischen Offizier, der in seiner Nähe stand.

»An allen Seiten sollen Schläuche an die Feuerhydranten angeschlossen und in die Moschee gelegt werden«, erklärte Seng. »Sorgen Sie dafür, dass die Schläuche lang genug sind, um jeden Winkel der Moschee damit zu erreichen.«

Der Offizier nickte und bellte mit lauter Stimme eine Serie von Befehlen.

Hickman flog übers Mittelmeer. Er spürte, dass sein Leben dem Ende entgegenging. Und dieses Leben war gescheitert. All sein Reichtum, der Ruhm und der Erfolg hatten letztlich keine Bedeutung. Das Einzige, was er hatte richtig machen wollen, hatte er verpfuscht. Er war seinem Sohn nie ein guter Vater gewesen. Ausschließlich auf seine Großartigkeit bedacht und durchdrungen von einem Gefühl eigener Wichtigkeit, die ihm verbot, einen anderen Menschen nahe an sich heranzulassen, konnte er niemals dulden, dass die Liebe eines Kindes zu seinen Eltern durch seine äußere Schale drang.

Allein der Tod Chris Hunts hatte bewirkt, dass diese Schale aufgerissen war.

Hickman hatte die verschiedenen Stadien der Trauer durchlaufen und war bei kaltem Hass angelangt. Wut auf eine Religion, die Fanatiker hervorbrachte, die skrupellos töteten, Wut auf die Symbole, die diesen Mördern heilig waren.

Doch schon bald würden diese Symbole nicht mehr existieren — und auch wenn Hickman nur die ersten Früchte seines Rachefeldzugs sähe, so würde er in dem Bewusstsein, dass auch alles andere in Kürze zusammenbräche, glücklich sterben.

Lange würde es nicht mehr dauern, dachte er jetzt, bis er endlich die Küste unter sich erblickte.

Und nicht viel später würde der Islam zerschlagen sein.

Kevin Nixon und Carl Gannon holten aus einem Karton eine Strickleiter und rollten sie auf dem Hof neben dem Felsendom aus. Sofort war zu erkennen, dass sie bei weitem nicht lang genug war.

»Ich schau mal nach der Reserveleiter«, sagte Nixon, durchschnitt mit seinem Messer das Klebeband eines zweiten Kartons und holte eine weitere zusammengerollte Strickleiter heraus. »Kennst du dich mit Knoten aus?«

»Ich denke schon, als Segelbootbesitzer«, erwiderte Gannon, »kann ich mich sogar als Experten bezeichnen.«

Gannon knüpfte die Enden der beiden Leitern zusammen. Rund um den Felsendom verteilt begannen die anderen Mitglieder des Teams, große Plastiksäcke, die mit einem weißen Pulver gefüllt waren, aus den Kartons zu holen.

In der Nähe des Eingangs am Silsila-Minarett beobachtete Eddie Seng, wie die Israelis Schläuche durch die Toröffnung zerrten, »Lasst sie liegen«, befahl Seng. »Meine Leute holen sie ganz herein, sobald die Vorbereitungen abgeschlossen sind.«

Seng machte sich auf den Weg und wiederholte seine Anweisungen auf allen vier Seiten des weitläufigen Moscheebezirks. Kurz darauf zogen die Mitglieder der Corporation die Schläuche vollends in den Innenhof.

»Okay.« Gannon betrachtete zufrieden sein Werk. »So müsste sie halten.«

»Am besten fangen wir an diesem Ende an und rollen sie sorgfältig auf«, entschied Nixon.

Während Gannon sie stramm zog, legte Kevin Nixon die Leiter zu einem handlichen Paket zusammen.

Mark Murphy betrachtete die Flugbahnlinien auf dem Computerbildschirm, dann wandte er sich um und sah Max Hanley an. »Gibt es bei dieser kleinen Party auch so was wie eine Kostenkontrolle?«, erkundigte er sich.

»Nein«, antwortete Hanley.

»Wunderbar«, sagte Murphy, »denn diese kleine Sperrvorrichtung dürfte fast eine Million kosten, wenn du einen Misserfolg mit absoluter Sicherheit ausschließen willst.«

»Entweder steigt man ganz groß ein, oder man lässt es bleiben«, sagte Hanley.

Franklin Lincoln deutete auf die Linie, die den Weg der DC-3 zeigte, die sich im Anflug befand. »Hoffen wir, dass dieser Kurs sich nicht noch ändert«, sagte er, »und dass sich deine Theorien als richtig herausstellen.«

»Wenn man nach dem Aufnahmewinkel seiner Kamera geht«, sagte Hanley, »sieht es so aus, als käme er für den Abwurf eher niedrig herein. Damit wäre die Zerstörung des Abraham-Steins viel deutlicher zu beobachten. Wenn er den Stein aus großer Höhe abwirft, müsste die Kamera ein Weitwinkelobjektiv haben, was allerdings kein besonders detailliertes Bild ergäbe, falls der Stein zerschellt.«

»Deswegen mache ich mir keine Sorgen«, sagte Lincoln. »Sorgen macht mir der zweite Anflug.«

»Um sicherzugehen, dass die DC-3 auch den Felsendom voll erwischt«, erklärte Hanley, »wird ihm klar sein, dass er einige tausend Fuß steigen und dann in den Sturzflug gehen muss.«

»Wir haben die maximale Steigleistung der DC-3 in den Computer eingegeben«, sagte Murphy, »und sind von zweitausend Fuß zusätzlicher Höhe ausgegangen. Daraus errechnet sich diese Flugbahn.«

Murphy deutete auf den Monitor.

»Hervorragend«, sagte Hanley.

Murphy grinste. »Das finden Franklin und ich auch.«

Hickman war immer noch rund neun Minuten weit entfernt, als Adams den Innenhof überquerte und den Helikopter dort landen ließ, wo Kevin Nixon stand und winkte. Nixon rannte geduckt unter dem kreisenden Rotor her zur Maschine, reichte Juan Cabrillo das Ende des Seils durch die offene Tür und rannte gleich wieder zurück.