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Der Tod schlug sofort zu, während das zerfetzte Flugzeug ins Tote Meer stürzte.

Durch die Frontscheibe des Robinson war die DC-3 in der Ferne deutlich zu sehen. Die Raketen hatten mitten ins Schwarze getroffen.

»Holt den Stein«, gab Cabrillo per Funk an Hanley auf der Oregon durch. »Ich sehe nach, was von unserem Freund noch übrig ist.«

52

»Es handelt sich um eine Mixtur aus Reisstärke und natürlichen Substanzen, die die Entstehung und das Aufquellen einer homogenen Schaumschicht beschleunigen«, erklärte Kevin Nixon.

Eddie Seng starrte auf den Hof des Felsendoms. Ein muslimischer CIA-Agent, der in Israel stationiert war, grub soeben vorsichtig den Stein Abrahams aus der Schaumschicht aus. Der schwere Gegenstand war mehr als dreißig Zentimeter tief in die Masse eingedrungen und immer noch ringsum mit dem weißen Schaum verklebt.

Der CIA-Agent deutete Eddie Seng mit einem Kopfnicken an, dass der Stein unversehrt und sicher geborgen war.

»Wie kriegen wir dieses Zeug jetzt aus dem Hof heraus?«, fragte Seng.

»Mir darüber Gedanken zu machen, dazu hatte ich noch keine Zeit«, erwiderte Nixon, »aber mit Essig müsste das Problem zu lösen sein.«

Seng nickte, griff an seinen Gürtel und holte ein Klappmesser aus einem Futteral. Er bückte sich und schnitt ein Quadrat in die weiße Masse. Indem er das Messer als Hebel benutzte, holte er den Würfel aus der Schicht heraus und wog ihn in der Hand.

»Das sieht fast wie Reiskuchen aus«, stellte er fest, warf den federleichten Würfel in die Luft und fing ihn auf.

»Wenn wir ein paar Leute finden, die das Zeug mit Schaufeln zerschneiden«, sagte Nixon, »dann die größten Brocken abtransportieren, anschließend den gesamten Hof mit Essig besprühen und mit Schrubbern bearbeiten, braucht man am Ende nur noch alles gründlich mit Wasser abzuspritzen.«

Der Lärm des Robinson wurde lauter. Der Helikopter überflog die Moschee und landete in einer nahe gelegenen Straße. Seng gab den Israelis Anweisungen für die Reinigung, als Cabrillo durch das gewölbte Tor den Hof betrat.

»Das Wrack der DC-3 ist ins Tote Meer gefallen«, sagte Juan Cabrillo zu Eddie Seng. »Der größte Trümmer, den wir auf dem Wasser treiben sahen, hatte etwa die Größe eines Brotlaibs.«

»Und Mr. Hickman?«, fragte Seng.

»Was von ihm noch übrig ist«, antwortete Cabrillo, »ruht jetzt bei den Fischen.«

Seng nickte. Für einige Sekunden standen die Männer reglos und schweigend da.

»Juan«, ergriff Seng einen Moment später das Wort, »der Stein ist in Sicherheit, und mit der Säuberung der Moschee wurde soeben begonnen. Die Teams sind bereit, sich zurückzuziehen.«

Cabrillo nickte. »In Ordnung, seht zu, dass ihr rauskommt«, sagte er und wandte sich dann an den CIA-Agenten. »Nehmen Sie den Stein und kommen Sie mit.«

Nachdem er den sorgfältig eingewickelten Stein in eine Schubkarre, die gewöhnlich von den Gärtnern des Moschee-Komplexes benutzt wurde, gelegt hatte, packte der CIA-Agent deren Griffe und folgte Cabrillo zum Tor.

Zur gleichen Zeit, als Cabrillo auf den Robinson zuging, konferierte Hanley per Telefon mit Overholt.

»Wir haben den Stein an uns genommen und ziehen uns aus Israel zurück«, berichtete Hanley. »Wie sind Ihre Verbindungen nach Ägypten?«

»Hervorragend«, antwortete Overholt.

»Und Sudan?«

»Dort haben wir einen erstklassigen Mann.«

»Wir brauchen Folgendes«, sagte Max Hanley.

Overholt machte sich Notizen, während Hanley seine Wunschliste erläuterte. »Okay«, sagte er schließlich, nachdem Hanley geendet hatte, »Al Ghardaqah, Aswan und Ras Abu Ahagara im Sudan. Ich sorge für die Freigaben und lasse an jedem Zwischenstopp einen Treibstoffvorrat deponieren.«

Hanley unterbrach soeben die Verbindung, als Michael Halpert mit einem Dokumentenordner, der mit Papier vollgestopft war, in den Kontrollraum kam. »Ich glaube, ich habe Medina entschlüsselt«, sagte er. »Ich habe die Blaupausen aus dem Computer unseres Auftraggebers geholt und während der letzten Stunde intensiv studiert.«

»Blaupausen?«, fragte Hanley verblüfft. »Der gesamte Komplex wurde vor hundert Jahren erbaut.«

»Aber von 1985 bis 1992 vergrößert und modernisiert«, sagte Halpert. »Damals haben sie unterirdische Tunnel gebohrt, in die sie Wasserleitungen für eine Klimaanlage verlegt haben. Du hast mir geraten, mich in Hickmans Person hineinzuversetzen und zu denken wie er — mir zu überlegen, wo ich an seiner Stelle Sprengladungen verstecken würde.«

Hanley fixierte die Zeichnungen sekundenlang. »Michael«, sagte er schließlich, »ich glaube, du hast es getroffen.«

»Dann denk daran«, sagte Halpert grinsend, »wenn die Bonusse verteilt werden.«

Halpert verließ den Kontrollraum, und Hanley griff nach dem Telefonhörer. Nachdem er eine Nummer gewählt hatte, wandte er sich an Stone. »Hol mir mal ein Satellitenfoto von Medina auf den Bildschirm.«

Stone fütterte den Computer mit entsprechenden Befehlen, während sich Hanleys angewählter Gesprächspartner meldete.

»Ja, Max«, sagte Hali Kasim.

»Wie ist der augenblickliche Stand?«

Kasim hatte sich für das Gespräch ein paar Schritte von einer Gruppe Wartender entfernt, die an einer Haltestelle im Busbahnhof von Jeddah stand.

»Beide Teams sind unbehelligt hier eingetroffen«, berichtete Kasim. »Die Motorräder haben wir in einem ausgetrockneten Flussbett am Rand von Jeddah versteckt. Jetzt machen wir uns in die Stadt auf. Skutter, der die Operation Medina leitet, und sein Team sind bereits mit einem Bus in die Innenstadt unterwegs. Mein Team und ich warten zurzeit auf den nächsten Bus.«

»Und hat Skutter ein Satellitenfoto bei sich?«

»Das hat er wohl, Max.«

»Wie lange dauert es, bis sein Bus ankommt?«

»Vier bis fünf Stunden«, antwortete Hali Kasim.

»Ich warte, bis er eintrifft, und rufe ihn dann an. Aber wir glauben zu wissen, wo die Sprengladungen in der Moschee des Propheten deponiert wurden.«

In diesem Moment erschien der Bus.

»Ich muss einsteigen«, sagte Kasim. »Was sollen wir tun?«

»Ihr werdet in Mekka von einem Kontaktmann der CIA erwartet und in ein Versteck gebracht«, sagte Hanley. »Ich erreiche euch dort.«

»Verstanden.«

Pete Jones sah den Emir von Katar fragend an. »Euer Exzellenz«, sagte er, »wie sind Ihre Beziehungen zu den Bahreinern?«

»Bestens«, antwortete der Emir, »sie sind meine Freunde.«

»Könnten Sie veranlassen, dass Lastwagen am dortigen Zoll ungehindert durchgewinkt werden?«

»Das kann ich ganz gewiss.«

»Steht ihnen ein Frachtschiff zur Verfügung, das diese Lastwagen im Hafen von Bahrain aufnehmen kann?«

Der Emir blickte seinen Assistenten, Al-Thani, auffordernd an.

»Ich werde sofort hier oder in Bahrain entsprechende Vorkehrungen treffen lassen«, sagte Al-Thani.

»Wir haben etwa sechs Stunden Zeit, bis alles an Ort und Stelle bereit sein muss«, sagte Pete Jones.

»Es wird erledigt, Mr. Jones«, versprach der Emir. »Sie können sich darauf verlassen.«

Innerhalb des abgesperrten Frachtbereichs am Rand des Riyadh Airport warteten U.S. Army Warrant Officer Patrick Colgan und sein Team noch immer auf Anweisungen. Sie hatten drei Tage und Nächte versteckt zwischen den Containern verbracht und sich dabei von ihren mitgebrachten Essensvorräten ernährt und aus ihren Mineralwasserflaschen getrunken. Nun schränkten sich ihre Vorräte zunehmend ein, und die Container ringsum, die ihnen Deckung und Schutz boten, wurden merklich weniger.