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29–31 Вместо: Управление в республике ~ исполнение… // Das Gouvernement, wenn man einmal diesen Namen brauchen will, ist in einer Republik ein Bureau oder Volks-Comptoir, die Kanzlei der öffentlichen Angelegenheiten und nicht wie in einer Monarchie der Zweck der Gesellschaft. Das Regieren wird eine schwere Pflicht, ein Zugeständnis, eine Selbstverleugnung sein; man wird sich den öffentlichen Ämtern aus Notwendigkeit und Hingebung unterziehen, wie man sich jetzt für einige Jahre dem Militärdienste unterzieht. <Правительство, если уж пользоваться этим названием, является в республике бюро или народной конторой, канцелярией общественных дел, а не целью общества, как в монархии. Правление станет тяжелой обязанностью, самоотречением; брать на себя общественные должности станут по необходимости и из преданности, как теперь идут на несколько лет на военную службу.>

Стр. 183–189

Вместо: Нас пугает воля ~ первенство буржуазии не погибло. // Diese große Freiheit, dies Vertrauen zum Menschen, das er anstrebt und welches in ihm das republikanische Prinzip enthält, erregt Furcht, man fürchtet den freien Menschen, hält seine Natur nicht für gut in dem Sinne, welchen man diesem Worte beigelegt hat; aber man verg<i>ßt dabei, daß er vor allem ein politisches Tier ist, daß er den Instinkt des sozialen Lebens hat, und daß die Opposition gegen die für jede menschliche Existenz nötigen Bedürfnisse immer eine sehr seltene Ausnahme sein wird. Anstatt Zutrauen zum Menschen zu haben, schlafen wir ruhig, weil wir wissen, daß eine starke Regierung mit ihren Bajonetten für uns wacht, weil wir glauben, daß die Macht uns vor den Menschen schützt, weil wir wissen, daß die Regierung das Recht hat, sich eines jeden von uns zu bemächtigen, uns in Ketten zu werfen und uns zu füsilieren, aber sollte dies nicht noch viel triftigerer Grund sein, gar nicht zu schlafen? Man muß einiges Zutrauen zum Menschen wie zur Natur haben, der Gesellschaftstrieb ist ihm eben so natürlich wie der Egoismus; beschränkt seinen Egoismus nicht, und er wird lieben, fordert von ihm keine Tugenden, keine Selbstverleugnung, keine Hingebung, läßt ihn frei und ruhig, erschreckt ihn nicht jeden Augenblick mit Ansprüchen der Gesellschaft, und er wird ihr geben, was ihr gehört.

Nach dieser allgemeinen Charakteristik der Republik und der Monarchie frage ich Sie jetzt als ehrliche Männer, die mit mir über das republikanische Prinzip übereinstimmen, wo denn die politische Republik die Mittel finden wird, sich zu verwirklichen, ohne jedoch zur sozialen überzugehen?

Alles, was die politische Republik hat geben können, hat sie den Nordamerikanischen Staaten gegeben, die wirklich eine Republik sind, und nicht eine bittere Ironie wie die Französische Republik, wo die persönliche Freiheit nicht existiert, wo das Vereinigungsrecht unterdrückt ist, wo die Polizei allmächtiger ist als in der Türkei, wo man endlich ganze Ladungen von Menschen in die Gefängnisse wirft, um sie einige Monate nachher mit dem Wunsche: Auf Wiedersehen! vor die Tür zu werfen. In den Vereinigten Staaten finden wir eine große Verwirklichung der politischen Theorien, die sich in Europa während des 18-ten Jahrhunderts ausgebildet haben. Das Individuum ist so frei, als es in einer politischen, aufrichtigen Republik nur sein kann. Die Regierung hängt von der öffentlichen Meinung ab. Man kennt beinahe nicht die Landplage der Bureaukratie, man hat keine geheime Polizei, man verabscheut die Uniform und das Soldatenspielen, man ist reich an Ländereien und Geld, und trotz alledem sagte neulich Herr Brisbane, ein ehrenwerter Bürger der Vereinigten Staaten, öffentlich in Paris: «Eine Republik, die wie die unserige auf den bekannten Basen der politischen europäischen Gesellschaft gegründet ist, kann nichts für die arbeitenden Klassen tun, sie kann, ohne das Leben ihrer Grundlage zu überschreiten, den Menschen nicht die von uns erstrebte Gleichheit geben». Ich teile vollkommen die Ansicht des Herrn Brisbane. Die politische Republik ist nur eine vorübergehende Form, eine Einführung, eine Vorbereitung. Sobald man sie für das Endziel nimmt, fällt sie, wie in Frankreich, in den Monarchismus zurück, bleibt stehen, oder wird unfruchtbar wie in der Schweiz. Die Republik von 1793 war die kämpfende Republik, und der Konvent begriff seinen Beruf so gut, daß er befahl, die Statue der Freiheit und der Menschenrechte zu verschleiern. Als man aber einem Kampfe, einer Revolution Bestand und Gesetzlichkeit verleihen wollte, fiel man unter das Joch des Konsulats, des Kaiserreichs. Der wahre Fortschritt war nach 1793 auf Seiten Baboeufs, dieses absurden C. Gracchus der neuen Welt, und die vollständige Reaktion auf Seiten Napoleons, dieses bourgeoisen Karls des Großen, welcher den schmachvollsten, jemals existierenden sozialen Zustand befestigte.

Die gesellschaftliche Entwickelung ist ohne republikanische Form unmöglich, es ist also immer ein großer Schritt gewonnen, wenn diese erlangt ist. Es ist aber sonderbar, wenn man dann stehenbleibt, ebenso sonderbar, als hartnäckig am Protestantismus festzuhalten, nachdem man sich einmal vom Katholizismus losgemacht, oder bei der Geldherrschaft stehenzubleiben, nachdem man einmal die feudale Leibeigenschaft abgeschafft hat. Glauben Sie nicht, daß ich hier den Reformatoren und Revolutionären vergangener Zeiten undankbare Vorwürfe machen will, nicht im mindesten; nein, ich mache hier nur den Pseudo-Revolutionären der Gegenwart einen Vorwurf. Im Jahre 1789 war das bloße Wort Republik schon ein unermeßlicher Fortschritt, die Republik war die frohe Botschaft, welche der Menschheit die Revolution ankündigte, die Republik erhob sich am leuchtenden und sonnigen Horizonte, sie erschien, wie einst den Christen das Reich Gottes, als die Erfüllung aller menschlichen Wünsche, sie war die Religion, die revolutionäre Idee ihrer Zeit. Weder das von den Aposteln geträumte Reich Gottes, noch die von den Jakobinern geträumte Republik konnten sich verwirklichen, und der fanatische Glaube an diese Verwirklichung hat ihre Macht und Majestät geschaffen. Die Ereignisse sind nur dann groß, wenn sie mit denhöchsten Bestrebungen ihrer Zeit zusammenfallen; die Menschen werfen sich dann mit ihrer ganzen Kraft und Energie auf die Vollendung des Werkes, ihre Tätigkeit reibt sie auf, begeistert sie, sie vergessen alles, was jenseits der Sphäre liegt, die sie fortgerissen hat. Mögen wir auch zum zwanzigsten Mal die Ereignisse der ersten Revolution lesen, immer wieder klopft unser Herz, und immer wieder ist unsere Seele bewegt, wir stehen unter der Gewalt dieser düstern, männlichen und tatkräftigen Größe. Darum prägen sich dem Gedächtnisse eines jeden von uns auf immer die Namen dieser riesigen Individualitäten, diese plastischen Ereignisse, selbst die Worte ein, welche von diesen Männern ausgesprochen wurden, die Antwort von Mirabeau, die Einnahme der Bastille, der 10. August, Danton, Robespierre, der 21. Januar und alle diese Riesen des bürgerlichen und kriegerischen Mutes. Und zu gleicher Zeit fangen wir an, die kurzsichtigen Schwächlinge zu vergessen, welche sich am 24. Februar in den Vordergrund zu drängen wagten, die Löwen der provisorischen Regierung und der Konstituante. Diese Menschen schritten langsam vor, sie erschraken vor den Konsequenzen, sie waren von einem unruhigen Vorgefühl durchzittert, sie sahen, daß noch etwas anderes am Himmel aufstieg, sie begriffen aber dies Etwas nicht und wollten es aufhalten, sie wollten dem Rad der Geschichte den Hemmschuh anlegen. Diese Menschen von so wenig Glauben waren unserer Zeit gegenüber keine Revolutionäre, und sie haben die Revolution zugrunde gerichtet, sowohl Louis Blanc der sozialistische, als Lamartine, der politische Dilettant.