»So ein Unsinn! Und Misinow?«
»Er war böse. Aber versprochen ist versprochen. W-wenn die Verhandlungen zu Ende sind, fahre
ich von Konstantinopel nach Port Said und von dort mit dem Schiff nach Japan. Ich bin zum zweiten Sekretär der Botschaft in Tokio ernannt worden. Weiter weg geht's nicht.«
»Nach Japan ...« Nun spritzten die Tränen doch noch, und Warja wischte sie wütend mit dem Handschuh weg.
Das Glöckchen klingelte, die Lokomotive tutete. Aus dem Waggonfenster guckte Petja.
»Warenka, es ist Zeit. Wir fahren gleich ab.« Fandorin druckste, blickte zu Boden.
»Auf W-Wiedersehen, Warwara Andrejewna. Es hat mich sehr gefreut ...« Er sprach nicht zu Ende. Warja griff hastig nach seiner Hand und blinzelte gegen die Tränen an.
»Erast ...«, entfuhr es ihr plötzlich, aber die weiteren Worte blieben stecken, kamen nicht heraus. Fandorin ruckte mit dem Kinn, sagte nichts.
Die Räder setzten sich in Bewegung, der Zug fuhr an. »Warja, du bleibst noch zurück!« rief Petja verzweifelt. »Mach schnell!«
Sie drehte sich um, zögerte kurz und sprang dann auf das am Bahnsteig vorbeischwebende Trittbrett.
»... und als erstes eine heiße Wanne. Dann in die Patisserie Filippow, Aprikosenkonfekt holen, das du so gern magst. Und in der Buchhandlung die Neuerscheinungen anschauen, dann in die Universität. Kannst du dir vorstellen, wie viele Fragen, wie viele ...«
Warja stand am Fenster und nickte im Takt zu Petjas glücklichem Geplapper. Sie spähte nach der schwarzen Figur, die auf dem Bahnsteig zurückgeblieben war, aber die Figur benahm sich sonderbar, sie zerfloß. Oder stimmte mit ihren Augen etwas nicht?
»Times« (London)
vom 10. März (26. Februar) 1878
DIE REGIERUNG IHRER MAJESTÄT SAGT »NEIN«
»Heute erklärte Lord Derby, daß die britische Regierung, unterstützt von den Regierungen der meisten europäischen Länder, es kategorisch ablehnt, die räuberischen Friedensbedingungen anzuerkennen, die der Türkei von dem unmäßigen Appetit des Zaren Alexander aufgezwungen wurden. Der Frieden von San Stefano richtet sich gegen die Interessen der europäischen Sicherheit und muß auf einem Sonderkongreß unter Beteiligung der Großmächte revidiert werden.«