beklagen. Polizei und Krankenwagen aus den benachbarten -
Ein Balken kracht herunter und direkt auf das Batterieradio. Bill duckt sich hastig weg, Jo mit ihm.
Jo
Mam? Dad?
Jims Stimme Sei vorsichtig, Jo!
Sie sieht auf die andere Seite. Die Stimme kam hinter einer umgestürzten Anrichte hervor, aus der das Geschirr herausgefallen und auf dem Boden zerbrochen ist. Sie ziehen gemeinsam die Anrichte weg. Das ist auf dem aufgeplatzten und schiefen Boden gar nicht leicht.
Rundherum knackt und ächzt das ganze Haus. Die ganze Geschichte kann jeden Augenblick einstürzen.
Das Schlafzimmer oben
Dort stehen noch immer schwere Gegenstände. Ein Bett, ein Frisiertisch, ein großer Fernseher. Die Möbel rutschen langsam.
Die Küche unten Jo späht nach unten, ruft:
Jo
Dad? Ist alles in Ordnung bei euch da unten?
(Keine Antwort)
Dad?
Jims Stimme (nach einer Pause)
Denke schon.
Jo
Wie geht’s Mam?
Er antwortet nicht. Hinter der Anrichte ist die Tür zum Keller nicht mehr da. Nichts als ein gähnendes Loch. Jo macht einen Schritt vorwärts.
JO
Dad? Wo ist Mam?
Jim
Es ... ist keine Treppe mehr da, Jo.
Jo dreht sich zu Bill um und hält ihm die Hände hin. Er nimmt sie und läßt sie so nach unten in den Keller hinab.
Bill
Okay?
JO
Ja.
Er läßt sie los. Rutschgeräusch von oben läßt ihn hochblicken. Er springt gerade noch rechtzeitig zur Seite, als der Frisiertisch heruntergestürzt kommt. Er muß ihn zur Seite schieben, um wieder zum Kellereingang zu kommen.
OBEN
Der schwere Fernseher fängt an zu rutschen, bleibt dann aber wieder stehen.
IM KELLER
Jo hustet, sieht sich um. Sie geht hinüber zu ihrem Vater, der neben ihrer Mutter kauert. Margaret ist von dem heruntergefallenen Küchenschrank an die Wand gedrückt und eingeklemmt.
JIM
Krieg ihn nicht alleine weg.
Bill? Wir brauchen dich.
Bill
(kommt herunter geklettert)
Bin schon da.
Jo
(zu ihrer Mutter)
Wir holen dich da raus, Mam.
Die Mutter sagt nichts, nickt nur schwach.
Sie fangen an, den schweren Küchenschrank wegzuschieben. Als sie ihn weg haben, ist zu erkennen, daß Margarets Kleid an Schulter und Brust blutig ist. Es sieht böse aus.
Jo
Vielleicht sollten wir sie nicht bewegen.
Bill
Hilft nichts, wir müssen. Gib mal das Bügelbrett.
Direkt über ihren Köpfen und von ihnen aus gut sichtbar befindet sich das Schlafzimmer mit allem Inventar. Eine Stehlampe saust herunter wie eine Rakete.
Das Schlafzimmer im Obergeschoss
Der Fernseher rutscht wieder, bleibt jedoch, nur noch vom
Stromkabel gebremst, stehen.
In der Küche
Sie schaffen Margaret auf der behelfsmäßigen Trage nach oben. Jim und Jo sind oben, Bill noch immer unten und schiebt das Brett hinauf. Sie haben es mit Margaret halb oben, genau in der gefährlichen Zone, wo der Fernseher oben herunterfallen kann.
Bill erkennt es und schiebt heftig. DER FERNSEHER rutscht, fällt frei -und bleibt noch einen Moment lang hängen am Stromkabel, ehe dieses endgültig ausreißt und das Gerät wie eine Bombe nach unten fällt.
DIE KÜCHE
Margaret ist nach oben gezogen, außer Gefahr, Bill dreht sich weg, als das Fernsehgerät herunter gesaust kommt, auf den Küchenboden knallt und weiter nach unten in den Keller, genau dorthin, wo Bill eben noch war. Jo erstarrt in Schrecken und Entsetzen.
DER KELLER
Es staubt so, daß nichts zu sehen ist. Bill rappelt sich hoch auf die Füße, es ist ihm nichts passiert. Er steigt auf den zerschmetterten Fernseher und greift nach oben, um sich hochzuhieven. Über ihm knackt und ächzt das ganze Haus.
MELISSA DRAUSSEN VOR DEM HAUS
Sie läuft zur Straße, um einen Krankenwagen herbeizuwinken.
Fahrer
Ma’am? Sind Sie in Ordnung?
MELISSA (deutet zum Haus)
Da drin ist jemand.
Der Krankenwagen biegt ein.
Am Fenster
Sie heben Margaret heraus. Die Sanitäter übernehmen sie. Bill geht zurück, hilft Jim, herauszuklettern. Dessen Hosenbein ist erkennbar blutig.
JIM
Geht schon. Kümmer dich um Jo.
Bill hilft auch Jo aus dem Fenster heraus, sie klettert ihm direkt in die Arme, er trägt sie weg vom Haus.
Rumpelnd und krachend fällt das Haus in sich zusammen, buchstäblich wie ein Kartenhaus.
Bill trägt Jo noch immer, setzt sie überhaupt nicht ab.
Jo
Danke.
Melissa sieht es. Aber das war nur ein Moment. Bill setzt Jo jetzt ab, geht dann hinüber zum Krankenwagen, wo Margaret eingeladen wird, Jim steigt mit ein zu seiner Frau.
Oben knattert ein HUBSCHRAUBER vorüber, sein Suchscheinwerfer knallt grell herab.
HINTER DEM HAUS
Jo versucht mit in den Krankenwagen zu ihren Eltern einzusteigen.
Jo
Mam ...
Erster Sanitäter
Es ist nichts Schlimmes. Nur eine gebrochene Schulter.
Jo hat einen sorgenvollen Gesichtsausdruck.
Margaret
Geh nur, Schätzchen, du brauchst nicht mitzukommen.
Jo
(in Tränen)
Ich mache mir eben Sorgen, Mama.
Margaret
Brauchst du nicht. Nun geh schon, Jo.
Der Krankenwagen fährt mit jaulender Sirene davon. Dahinter
kommen Dusty und Timmy zum Vorschein, auch alle übrigen Fahrzeuge. Sie fahren an das Haus heran.
Jo seufzt. Sie blickt auf die Trümmer, die einmal das Haus waren. Bill legt ihr den Arm um die Schultern.
JO
Scheiße, Mensch ...
Bill
Ja.
Über ihnen grollt wieder Donner. Bill sieht mit gerunzelter Stirn hinauf.
DER HIMMEL OBEN
Erstes Morgengrauen kündigt sich an, ein blasses häßliches Grün. Noch ein Blitz, der Bill wie eine Herausforderung hochreißt.
Am Boden/erstes Morgengrauen
Aus Dustys Fahrzeug ist der CB-Funk zu hören, der immer noch pausenlos quäkt. Jo nimmt es allmählich wieder wahr.
CB EINS
Tornado noch immer stabil, zieht jetzt Südsüdwest ...
JO
(ungläubig)
Was denn, er ist immer noch am Boden?
CB ZWEI
Großer Wirbel am Boden ...
(Knattern) ...
West ... ist jetzt seit 50 Minuten unten ...
CB DREI
Kein Anzeichen, daß er nachläßt...
CB eins Jetzt ...
(Knattern) ...
Ashland, passiert Ashland ...
Jo
(begreift erst)
Was? Ashland? Das ist ja nur zehn Meilen von hier. -
Bill beobachtet noch immer nachdenklich den Himmel.
Bill