Inhaltsverzeichnis
1. Kapitel - Freitag, 20. Dezember
Kapitel 2 - Freitag, 20. Dezember
3. Kapitel - Freitag, 20. Dezember - Samstag, 21. Dezember
4. Kapitel - Montag, 23. Dezember - Donnerstag, 26. Dezember
5. Kapitel - Donnerstag, 26. Dezember
6. Kapitel - Donnerstag, 26. Dezember
7. Kapitel - Freitag, 3. Januar
8. Kapitel - Freitag, 3. Januar - Sonntag, 5. Januar
9. Kapitel - Montag, 6. Januar - Mittwoch, 8. Januar
10. Kapitel - Donnerstag, 9. Januar - Freitag, 31. Januar
11. Kapitel - Samstag, 1. Februar - Dienstag, 18. Februar
12. Kapitel - Mittwoch, 19. Februar
13. Kapitel - Donnerstag, 20. Februar - Freitag, 7. März
14. Kapitel - Samstag, 8. März - Montag, 17. März
15. Kapitel - Freitag, 16. Mai - Samstag, 31. Mai
16. Kapitel - Sonntag, 1. Juni - Dienstag, 10. Juni
17. Kapitel - Mittwoch, 11. Juni - Samstag, 14. Juni
18. Kapitel - Mittwoch, 18. Juni
19. Kapitel - Donnerstag, 19. Juni - Sonntag, 29. Juni
20. Kapitel - Dienstag, 1. Juli - Mittwoch, 2. Juli
21. Kapitel - Donnerstag, 3. Juli - Donnerstag, 10. Juli
22. Kapitel - Donnerstag, 10. Juli
23. Kapitel - Freitag, 11. Juli
Teil IV - Feindliche Übernahme
24. Kapitel - Freitag, 11. Juli - Samstag, 12. Juli
25. Kapitel - Samstag, 12. Juli - Montag, 14. Juli
26. Kapitel - Dienstag, 15. Juli - Donnerstag, 17. Juli
27. Kapitel - Samstag, 26. Juli - Montag, 28. Juli
28. Kapitel - Dienstag, 29. Juli - Freitag, 24. Oktober
29. Kapitel - Samstag, 1. November - Dienstag, 25. November
Das Buch
An seinem 82. Geburtstag erhält der einflussreiche Industrielle Henrik Vanger per Post anonym ein Geschenk. Das Paket enthält eine gepresste Blüte hinter Glas, genau wie in den 43 Jahren zuvor. Vangers Lieblingsnichte Harriet hatte ihm 1958 zum ersten Mal dieses Geschenk gemacht, doch dann verschwand sie spurlos. Ihr Leichnam wurde nie gefunden.
In einer letzten Anstrengung beschließt Vanger herauszufinden, was dem geliebten Mädchen tatsächlich zustieß. Er engagiert den Journalisten Mikael Blomkvist, der, getarnt als Biograf, bald auf erste Spuren stößt. Unterstützt wird er von der jungen Ermittlerin Lisbeth Salander, einem virtuosen Computergenie mit messerscharfem Verstand. Je tiefer Blomkvist und Salander in der Vangerschen Familiengeschichte graben, desto grauenvoller sind die Enthüllungen.
»Brillante Unterhaltung für anspruchsvolle Krimifans.« Münchner Merkur
»Stieg Larsson verquickt raffiniert die Erzählstränge, dass man der Auflösung förmlich entgegenfiebert.« TV Spielfilm
»Einer der spannendsten Skandinavien-Krimis, die derzeit auf dem Markt sind.« Westfalenpost
Der Autor
Stieg Larsson, 1954 in Umeå, Schweden, geboren, war Journalist und Herausgeber des Magazins EXPO. 2004 starb er an den Folgen eines Herzinfarkts. Er galt als einer der weltweit führenden Experten für Rechtsextremismus und Neonazismus. 2006 wurde er postum mit dem Skandinavischen Krimipreis als bester Krimiautor Skandinaviens geehrt. Sein Debütroman Verblendung wurde vom schwedischen Buchhandel zum besten Buch des Jahres 2005 gewählt. Es ist der erste Band einer Trilogie, die der Autor vor seinem Tod vollenden konnte und die bei Heyne erscheint.
Prolog
Freitag, 1. November
Es wiederholte sich alljährlich. Der Empfänger der Blume feierte seinen zweiundachtzigsten Geburtstag. Sowie die Blume bei ihm angekommen war, öffnete er das Paket und entfernte das Geschenkpapier. Danach griff er zum Telefonhörer und wählte die Nummer eines ehemaligen Kriminalkommissars, der sich nach seiner Pensionierung am Siljan-See niedergelassen hatte. Die beiden Männer waren nicht nur gleich alt, sie waren sogar am selben Tag geboren, was in diesem Zusammenhang nicht einer gewissen Ironie entbehrte. Der Kommissar wusste, dass der Anruf um elf Uhr morgens nach der Postzustellung eingehen würde, und trank Kaffee, während er wartete. Dieses Jahr klingelte das Telefon bereits um halb elf. Er nahm den Hörer ab und sagte hallo, ohne sich mit Namen zu melden.
»Sie ist angekommen.«
»Was für eine ist es dieses Jahr?«
»Keine Ahnung, was das für eine Blume ist. Ich werde sie bestimmen lassen. Weiß ist sie.«
»Kein Brief, nehme ich mal an?«
»Nein. Nur die Blume, sonst nichts. Der Rahmen ist derselbe wie letztes Jahr. So ein Billigrahmen zum Selberzusammenbauen.«
»Poststempel?«
»Stockholm.«
»Handschrift?«
»Wie immer, alles in Großbuchstaben. Gerade, ordentliche Buchstaben.«
Damit war das Thema erschöpft, und ein paar Minuten saßen die beiden schweigend am jeweiligen Ende der Leitung. Der pensionierte Kommissar lehnte sich am Küchentisch zurück und zog an seiner Pfeife. Er wusste jedoch, dass von ihm keine erlösende oder bestechend intelligente Frage mehr erwartet wurde, die ein neues Licht auf diese Angelegenheit hätte werfen können. Diese Zeiten waren seit vielen Jahren vorbei, und das Gespräch der beiden alternden Männer hatte beinahe schon den Charakter eines Rituals - eines Rituals um ein Mysterium, dessen Lösung keinen anderen Menschen auf der ganzen Welt interessierte.
Ihr lateinischer Name lautete Leptosperum (Myrtyceae) Rubinette. Ein wenig imposantes Strauchgewächs mit kleinen, heidekrautähnlichen Blättern und einer zwei Zentimeter großen weißen Blüte mit fünf Kronenblättern. Sie war ungefähr zwölf Zentimeter hoch.
Das Gewächs stammte ursprünglich aus den australischen Busch- und Gebirgsgegenden, wo es in kräftigen Büscheln wuchs. In Australien nannte man es desert snow. Später sollte eine Expertin von einem botanischen Garten in Uppsala feststellen, dass es sich um eine ungewöhnliche Pflanze handelte, die nur selten in Schweden gezogen wurde. In ihrem Gutachten schrieb die Botanikerin, dass die Rubinette mit der Rosenmyrte verwandt war und oft mit ihrer viel häufiger auftretenden Cousine, Leptospermum Scoparium, verwechselt wurde, die in Neuseeland sehr verbreitet war. Wie sie erklärte, bestand der Unterschied darin, dass die Rubinette ein paar mikroskopisch kleine rosa Punkte an der Spitze der Kronenblätter aufwies, was ihnen einen leichten Rosaschimmer verlieh.