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Dies war eine Orc-Festung.

Der, den sie Gul’dan nannten, ließ seinen Blick über das anrückende Heer schweifen. Monströs und grün stützte er sich auf seinen Stab. Unter ihm breitete sich ein Meer aus brauner und grüner Haut aus, aus Waffen, aus siedendem Zorn und Blutgier.

Neben dem Orc, der zwar ihr Anführer, aber nicht länger ihr Meister war, stand Garona die Halborcin. Obwohl sie Rüstung und Speer trug, war sie die Einzige unter der Horde, die nicht nach Blut schrie; auch spuckte sie nicht in Richtung ihres Feindes, und ihre Augen ruhten nicht auf der anrückenden Armee. Stattdessen schaute sie in die Ferne, ihr Blick abwesend, mit ihren Gedanken nicht im Hier und Jetzt, sondern in der Vergangenheit … und bei einer Zukunft, die vielleicht eines Tages sein würde.

Epilog

Der Fluss floss sanft und ruhig dahin. So vieles trieb im Laufe der Zeitalter auf seinen Fluten. Blütenblätter, hineingeworfen von jungen Liebenden. Blätter, die von den Bäumen geweht wurden, während sie das Schwinden des Sommers beklagten. Zweige und Blut und Leichen. Die gleichgültige Strömung des Flusses hatte alles davongetragen.

Und an jenem Tag, zu jener Stunde, in jener Minute, trug der Fluss einen Weidenkorb. Das hatte er zwar schon zuvor getan, jedoch niemals mit solchem Inhalt.

Der Wind seufzte und half, das sonderbare kleine Schiff vorwärtszuschieben, und vielleicht hätte er sogar etwas geflüstert, wenn jemand zugegen gewesen wäre, der die Ohren – und die Weisheit – besessen hätte, sein Raunen zu hören.

Vor dir liegt eine weite Reise, mein kleiner Go’el, seufzte der Wind, der nicht der Wind war. Meine Welt mag verloren sein, doch dies hier ist nun deine Welt. Nimm dir von ihr, was du brauchst. Mach sie zu einer Heimat für die Orcs und lass dich dabei von nichts beirren. Du bist der Sohn von Durotan und Draka – der Erbe einer ungebrochenen Linie von Häuptlingen.

Und unser Volk braucht jetzt einen Anführer … mehr als je zuvor.

Das Kind, das in dem Körbchen lag – grünhäutig und in eine blau-weiße Decke gewickelt – war einzigartig in dieser Welt. In jeder Welt. Es war winzig und klein und hilflos, so wie alle Säuglinge, und es hatte Wünsche und Bedürfnisse, die der Fluss nicht erfüllen konnte, so vorsichtig er den Jungen auch dahintrug.

Und so gab der Fluss das winzige Wunder schließlich her und hielt so sein Versprechen. Die Strömung trieb den Korb in ein Gewirr von Angelschnüren, die lieblich klingelten, wie um seine Ankunft zu verkünden. Schritte näherten sich, knirschend auf dem Kies, als sie hinunter zum Ufer kamen.

„Hauptmann!“, rief eine Stimme. „Das müsst Ihr Euch ansehen!“

Der Korb wurde aus dem Wasser gehoben, und dann war da ein Gesicht, das gespannt hineinschaute. Das Baby war verwirrt. Dies war kein Gesicht, das es kannte, oder auch nur eins, das irgendeinem bekannten Gesicht ähnlich gewesen wäre. Und so tat der Junge instinktiv das, was für ihn so natürlich war wie Atmen.

Er blickte finster drein, holte tief Luft und brüllte seine Herausforderung in diese neue Welt hinaus.

Danksagung

Was war das nur für eine Reise! Mein Dank gebührt so vielen, dass ich kaum weiß, wo ich anfangen soll.

Zuerst und vor allem wäre hier Chris Metzen zu nennen, der mir schon frühere Inkarnationen des heroischen Durotan und seiner Draka anvertraut hat und seitdem noch viele andere Bücher; dann die Schauspieler, die diese Figuren und so viele andere wundervolle Charaktere eindrucksvoll zum Leben erweckt haben; der Regisseur Duncan Jones, der ebenso ein Fan von Warcraft ist wie jeder andere von uns; und schließlich all jene, die sich je die Zeit genommen haben, um mich wissen zu lassen, wie sehr sie meine Werke über diese fantastische Welt schätzen.

Danke euch allen für euer Vertrauen in mich. Mögen eure Klingen niemals stumpf werden!

Für Azeroth!