Shen an Calhar: In der Alten Sprache »die Bande der Roten Hand«. (1) Eine legendäre Gruppe von Helden, die viele Abenteuer bestand und schließlich bei der Verteidigung von Manetheren starb, als das Land während der Trolloc-Kriege vernichtet wurde. (2) Eine Truppenformation, die eher zufällig von Mat Cauthon begründet wurde; sie ist ähnlich den Streitkräften organisiert, die es auf dem Höhepunkt der militärischen Kunst gab, den Tagen von Artur Falkenflügel und den unmittelbar darauf folgenden Jahrhunderten.
Sisnera, Darlin: Ein Hochlord in Tear, der eine Rebellion gegen den Wiedergeborenen Drachen anführte, nun aber in seinem Namen das Amt des Verwalters von Tear ausübt.
So'jhin: Die treffendste Übersetzung aus der Alten Sprache dürfte die Umschreibung »Erhabenheit unter Niederen« sein, obwohl es einige auch als »sowohl Himmel wie auch Tal« übersetzen. Mit So'jhin bezeichnen Seanchaner die Höheren Diener, deren Rang erblich ist. Sie sind Da'covale, Besitz, bekleiden jedoch Positionen von beträchtlicher Autorität und Macht. Selbst Angehörige des Blutes behandeln die So'jhin der Kaiserfamilie mit Vorsicht und sprechen die persönlichen So'jhin der Kaiserin als Gleichgestellte an (siehe auch: Blut, Da'covale).
Sul'dam: wörtlich: ›Trägerin der Leine‹. Bezeichnung der Seanchaner für eine Frau mit der Fähigkeit, Damane — Frauen, die die Eine Macht lenken können — zu beherrschen und mit Hilfe eines A'dam unter Kontrolle zu halten. Junge Frauen werden von den Seanchanern im gleichen Alter und zur gleichen Zeit auf diese Fähigkeit hin überprüft wie die Damane selbst. Eine relativ ehrenvolle Position in der seanchanischen Gesellschaft. Nur wenigen ist die Tatsache bekannt, dass Sul'dam Frauen sind, die den Gebrauch der Macht selbst erlernen können (siehe auch: A'dam, Damane).
Stumpf: Ein öffentlicher Versammlungsort der Ogier. Die Versammlung kann in oder auch unter den Stedding abgehalten werden. Sie wird vom Rat der Älteren eines Stedding geleitet, aber jeder erwachsene Ogier hat das Recht zu sprechen oder darf einen Fürsprecher erwählen, der für ihn spricht. Ein Stumpf wird oft beim größten Baumstumpf eines Stedding abgehalten und kann mehrere Jahre dauern. Bedarf eine Angelegenheit der Klärung, die alle Ogier betrifft, wird ein Großer Stumpf abgehalten, und Ogier aller Stedding versammeln sich, um die Frage zu besprechen. Die verschiedenen Stedding wechseln sich darin ab, einen Großen Stumpf auszurichten.
Sucher, die: Auch als die Sucher der Wahrheit bekannt. Hierbei handelt es sich um eine Polizei- und Spitzelorganisation des Kaiserlichen Throns von Seanchan. Obwohl es sich bei den meisten Suchern um Da'covale und somit Besitz der Kaiserfamilie handelt, verfügen sie über weitreichende Befugnisse. Jedes Mitglied des Blutes kann verhaftet werden, wenn es die Frage eines Suchers nicht beantwortet oder die vollständige Kooperation verweigert, wobei Letzteres allein von der Definition des Suchers abhängt; nur die Kaiserin kann entscheiden, ob der Sucher richtig gehandelt hat. Die Sucher, die Da'covale sind, tragen auf einer Schulter eine Tätowierung mit Rabe und Turm. Im Gegensatz zu den Totenwächtern sind Sucher nur selten bereit, ihre Raben zu zeigen, weil sie dadurch ihre Identität enthüllen würden.
Taborwin, Breane: Eine gelangweilte Adlige in Cairhien, die Reichtum und Status verlor und jetzt nur noch Dienerin ist, aber eine romantische Beziehung mit einem Mann eingegangen ist, den sie einst verachtet hätte.
Taborwin, Dobraine: Ein Lord in Cairhien. Zurzeit dient er als Verwalter des Wiedergeborenen Drachen in Cairhien.
Tarabon: Eine Nation am Aryth-Meer. Einst eine große Handelsnation, die für ihre Teppiche, Farben und die Gilde der Feuerwerker berühmt war. Nun sind in Tarabon schwere Zeiten angebrochen. Von Anarchie und Bürgerkrieg geplagt, die zusätzlich von Kriegen gegen Arad Doman und die Drachenverschworenen erschwert wurden, war das Land der Invasion der Seanchaner hilflos ausgesetzt. Es steht nun unter der Kontrolle der Seanchaner; das Stiftungshaus der Gilde der Feuerwerker wurde zerstört und die meisten Feuerwerker zu Da'covale gemacht. Die meisten Taraboner scheinen dankbar zu sein, dass die Seanchaner die Ordnung wiederhergestellt haben, und da ihnen die Besatzer erlauben, ihr Leben wie gewohnt fortzuführen, verspüren sie nicht den geringsten Wunsch, weiteren Krieg ins Land zu holen, um die Seanchaner wieder zu vertreiben. Allerdings gibt es einige Lords und Soldaten, die sich außerhalb der seanchanischen Einflusssphäre befinden und hoffen, ihr Land zurückerobern zu können.
Tiefenschau: (1) Die Fähigkeit, mit Hilfe der Einen Macht Krankheiten zu diagnostizieren. (2) Die Fähigkeit, mit Hilfe der Einen Macht Erzvorkommen aufzuspüren. Dies ist eine seit langem in Vergessenheit geratene Fähigkeit der Aes Sedai, was womöglich auch der Grund dafür ist, dass der Name heute eine andere Fähigkeit bezeichnet.
Töchter des Schweigens: Während der dreitausend Jahre umfassenden Geschichte der Weißen Burg wurden immer wieder Frauen fortgeschickt, die sich nicht mit ihrem Schicksal abfinden wollten und den Versuch unternahmen, sich zu einer Gruppe zusammenzuschließen. Solche Gruppen wurden stets von der Weißen Burg aufgelöst, sobald sie bekannt wurden, und ihre Mitglieder in aller Öffentlichkeit streng bestraft, um sicherzugehen, dass auch jeder die Botschaft verstand. Die letzte aufgelöste Gruppe nannte sich selbst Töchter des Schweigens (794-798 NÄ). Die Töchter bestanden aus zwei Aufgenommenen, die man aus der Burg fortgeschickt hatte, und dreiundzwanzig Frauen, die sie aufgespürt und ausgebildet hatten. Sie wurden nach Tar Valon geschafft und bestraft, die dreiundzwanzig wurden in das Novizinnenbuch aufgenommen. Nur eine davon errang die Stola (siehe auch: Kusinen).
Totenwache: Eliteeinheit des seanchanischen Kaiserreichs, in der sowohl Menschen wie auch Ogier dienen. Die menschlichen Mitglieder der Totenwache sind alle Da'covale, die als Sklaven geboren und in frühester Jugend ausgewählt wurden, um der Kaiserin, zu deren Besitz sie zählen, zu dienen. Bis zum Fanatismus loyal und von wildem Stolz erfüllt, haben sie oftmals Raben auf die Schultern tätowiert, das Zeichen eines Da'covale der Kaiserin. Die Ogier in der Wache sind auch als die Gärtner bekannt, und sie sind keine Da'covale. Die Gärtner sind genauso fanatisch ergeben wie die menschlichen Totenwächter und werden noch mehr gefürchtet. Ob Mensch oder Ogier, die Totenwächter sind nicht nur bereit, für die Kaiserin und das Kaiserhaus zu sterben, sondern vertreten die Überzeugung, dass ihr Leben der Kaiserin gehört und sie damit nach Belieben verfahren kann. Helme und Rüstung sind dunkelgrün und blutrot lackiert, die Schilde sind schwarz lackiert, und Speere und Schwerter haben schwarze Quasten (siehe auch: Da'covale).
Vereinigung: Als die von Artur Falkenflügel ausgesandten Heere unter dem Kommando seines Sohnes Luthair in Seanchan landeten, entdeckten sie einen sich in ständiger Veränderung befindlichen Flickenteppich aus Nationen, die permanent miteinander Krieg führten und die häufig von Aes Sedai beherrscht wurden. Ohne ein Gegenstück zur Weißen Burg kämpften die Aes Sedai mit Hilfe der Einen Macht um die Vergrößerung ihrer persönlichen Reiche. Sie bildeten kleine Gruppen und intrigierten ständig gegeneinander. Diese Intrigen drehten sich größtenteils um den Gewinn persönlicher Vorteile. Die daraus entstandenen Kriege unter den zahllosen Nationen ermöglichten den aus dem Osten über das Aryth-Meer eingedrungenen Heeren überhaupt erst, mit der Eroberung eines ganzen Kontinents zu beginnen, die später von ihren Nachkommen vollendet wurde. Diese Eroberung, in deren Verlauf die Nachkommen der ursprünglichen Soldaten nicht nur ihre Herrschaft auf ganz Seanchan ausdehnten, sondern zu Seanchanern wurden, dauerte länger als neunhundert Jahre und wird als die Vereinigung bezeichnet.